Oder war’s das? Das „Aus“ für
Srinagar Danda?
Ich bin meinen Lesern wohl eine
Erklärung schuldig.
Den ersten Tibet-Terrier holten
wir im September 1994 ins Haus – unseren Gesar
Drei Jahre später bekam er ein
Mädel dazu – unsere Indra
Im Oktober 2001 freuten wir uns
über den ersten Nachwuchs der beiden – Tabby und Joshi,
im November 2003 kamen von uns
nicht geplant fünf weitere kleine Tibi-Babys zur Welt - Bhayani, Bodhi,
Luna, Lou und Bya-ra.
Eins davon ist heute noch bei
uns - unsere Bya-ra, inzwischen zweimal (Februar 2006 und November 2007)
stolze Mama geworden von insgesamt elf inzwischen erwachsenen Hundekindern -
Cha-ru, Chori, Kar-mi, Chiara (Luna), Li-li, Lucky, Diego,
Dusty (Wanja), Minnie (Sally), Sally und nicht
zu vergessen meine Milka.
Milka, das Schmusemaus,
mein kleiner Sausebaus und Sonnenschein, das Chin-Kind, das ich unbedingt
behalten wollte (und will!) weil Milka für mich etwas ganz besonderes ist und
das süßeste Hundebaby der Welt!
Mit meiner Milka wollte ich die
Zucht erweitern …Nicht umsonst trägt sie den Namen "Da-cha Milica" – Da-cha –
Zukunft. Sie sollte die Zukunft unseres Zwingers werden. Ich hatte soviel mit
ihr vor. Ausstellungen, Hundeschule, vielleicht sogar Agility … und viele
Milka-Kinder. Mit zwei Hündinnen weiter züchten, jedes Jahr ein Wurf. Und auch
nicht mehr im Obergeschoss, sondern in der renovierten und umgebauten Wohnung
im Erdgeschoss mit direktem Zugang zu Terrasse und Garten für die Welpen. Das
war mein Traum.
Aber es kam anders.
In Zeiten, in denen alle von
Wirtschaftskrise reden, sind auch wir und unsere Finanzen davon nicht verschont
geblieben, dank Kurzarbeit meines Mannes mit ungewisser Zukunft. Wir nagen noch
nicht am Hungertuch, aber wir müssen den Gürtel enger schnallen – und das zu
einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, nämlich mitten im gerade begonnen Umbau
unseres Hauses.
Da bekanntlich ein Problem nie
alleine kommt, machen uns unsere Vierbeiner zur Zeit große Sorgen.
Anfang des Jahres wurde das
kleine Rudel von einem hartnäckigen Magen-Darm-Virus heimgesucht, der in ganz
Deutschland grassierte. Sie steckten sich immer wieder gegenseitig an und der
Kreislauf nahm kein Ende, zumal meine beiden Senioren nicht mehr ganz so
widerstandsfähig sind. Indra (Sie wird Ende April auch 14 Jahre alt) hatte es
am schlimmsten erwischt, ihr geht es jetzt wieder gut. Gesar scheint es aber
immer noch nicht ganz überstanden zu haben, und auch bei Milka, die nach der
Läufigkeit besonders anfällig ist, ist der Kot sehr wechselhaft.
Gesar, jetzt fast 14 ¾ Jahre
alt, unser stolzer Rüde und Champion, hat arge Probleme mit Demenz, d.h. mit
dem zentralen Nervensystem und der Durchblutung im Hirn auf der rechten Seite.
Er raubt sich und mir den Schlaf, denn er tappert die ganze Nacht durch die
Wohnung. Nicht mal orientierungslos, sondern im Sturmschritt und ohne Ansätze
zu machen sich hinzulegen. Stundenlang! (D.h. durchaus 8 Stunden ohne
Unterbrechung) Auch nächtliche Spaziergänge draußen helfen nicht. Er hat
einfach einen unermüdlichen Bewegungsdrang. Nur macht er sich und mich damit
fertig. Angefangen hat es als es plötzlich wärmer wurde. Vorher war er
lediglich nachts etwas unruhig, irrte zeitweise orientierungslos durch die
Wohnung, so dass ich das Licht einschalten und ihn wieder auf sein Kissen
geleiten musste. Diese nächtlichen marathonartigen Wanderungen, immer im Kreis
durch die Wohnung, schön über Fliesen und Laminat … tapp tapp tapp … haben mich
veranlasst ihn am Samstag vor einer Woche in die TA-Praxis zum Notdienst zu
schleppen, wo er zwei Injektionen bekam, Vitamin B12 und Cerebrum. Es half
umgehend. Vier Nächte durfte ich durchschlafen. Dann ließ die Wirkung der
Spritzen nach und das Spiel begann von neuem. Donnerstag wieder Tierarzt und
Spritzen und eine Ampulle für die Osterfeiertage für den Notfall. Bis jetzt ist
Ruhe.
Toi … toi … toi!
Indra, unser Floh. Unsere
hibbelige Oma. Quirlig und supergut drauf. Ist sogar wieder auf Mäusejagd im
Garten. Plötzlich scheinen alle dafür wichtigen Sinnesorgane wieder zu
funktionieren. Und sie läuft wie eine Prinzessin - ausstellungsverdächtig.
Unsere kleine Chefin (bildet sie sich ein) - Feldwebel in Mini-Ausgabe - hat
alles im Griff mit ihrem Kommando-Ton: „Kläff! Kläff“ Die andere Seite: Sie hat
sehr dünnes Haar bekommen, insbesondere der Scheitel hat Überbreite und ich
bekam einen richtigen Schrecken, als ich sie gebadet hatte und statt eines
Wollschaf-Tibet-Terriers einen Chinesischen Nackthund vor mir sah. Ich bilde
mir ein, dass sie auch viel mehr trinkt als früher. Daher haben wir für
Dienstag Früh einen Termin beim TA vereinbart. Bei Gesar und Indra steht eine
Blutuntersuchung an.
Dass Hunde alt werden und genau
wie wir Menschen ihre Wehwehchen bekommen, mit denen man lernen muss zu leben,
das ist mir bewusst. Und wer mich kennt, der weiß, dass ich mich vor der
Verantwortung nicht drücke und auch nicht zu den Züchtern gehöre, die Hunde,
die praktisch „ausgedient“ haben, rechtzeitig abgebe, bevor sie lästig und
teuer werden. Aber es erschwert die weitere Zucht, denn meine Alten – ganz
besonders Gesar - kämen zu kurz während der Aufzucht der Welpen. Er benötigt
mehr Zuwendung, wenn es ihm schlecht geht. Nächte mit einem umherwandernden
Gesar und nebenbei randalierenden Welpen gingen über meine Kräfte. Hier siegt
bei mir die Vernunft.
Sorgenkind Milka zeigt immer
noch Lahmheitserscheinungen am rechten Hinterbein. Angefangen hat es Anfang des
Jahres während eines langen Winterspaziergangs im Schnee. Zwischendurch hatte
ich mir eingebildet es hätte sich gebessert, aber derzeit hüpft sie wieder
streckenweise auf drei Beinen. Nichts hat wirklich geholfen, keine
Nahrungsergänzung, weder Muschelextrakt noch Teufelskralle, keine
Physiotherapie, kein Schmerzmittel. Ich werde nun das Bein röntgen lassen
müssen und die Wahrheit wird ans Licht kommen. Vielleicht ist es tatsächlich
eine Zerrung. Besonders wenn die Sehne unter dem Knie betroffen ist, kann dies
sehr langwierig sein. Ich fürchte aber, dass wir ein Patella-Luxations-Problem
haben – nach Einschätzung von zwei Tierärzten, was wiederum Zuchtausschluss
bedeuten könnte.
Und weiter müsste ich mir
überlegen, ob ich mit fünf Hunden noch die Möglichkeit und vor allem auch die
Energie hätte die Zucht fortzusetzen. Fünf Hunde, die ich zuchtmäßig nicht
einsetzen kann, es sei denn ich würde es riskieren Bya-ra noch einmal decken zu
lassen, wobei ich nicht weiß, ob sie – auch wenn sie selbst gesund ist – nicht
evtl. Genträger ist? Der Gedanke einen sechsten Hund aus einer anderen Linie
dazu zu holen erübrigt sich nach Stand der Dinge und zum jetzigen Zeitpunkt.
Ich will jetzt nicht unken,
denn es kann sich noch alles zum Guten wenden. Und ich weiß auch, dass ich oft
eine Weile brauche um Tiefschläge zu verarbeiten und mich in den meisten Fällen
wieder aufrappele. Nur im Moment fehlt mir jegliche Motivation – sogar zum
Fotografieren und zum Bearbeiten der Homepage, zumal nach dem PC-Absturz ein
großer Teil meiner Fotosammlung zwar zum Glück nicht gänzlich verloren gegangen
ist, aber neu sortiert und geordnet werden muss. Großer Teil - das bedeutet so
ca. 10.000 Bilder. Eine Arbeit von Jahren. Damit verliert für mich auch der vor
kurzem begonnene Foto-Bearbeitungskurs (Photo-Impact) vorerst seinen Sinn.
Ich wünsche trotzdem allen, die
an uns denken, noch ein Frohes Osterfest und viele bunte Ostereier, und sich
nicht von meiner trüben Stimmung anstecken zu lassen. Vielleicht geschieht ja
noch ein Wunder und es wendet sich alles zum Guten. |