Indra war wohl gestern nicht richtig satt geworden? Oder aber das gesunde
und schmackhafte Futter hat
ihren ohnehin schon außergewöhnlich großen Appetit noch erhöht. Als
wir abends das Wohn-Esszimmer verließen, um das schmutzige Geschirr in
die Küche zu tragen, ließen wir Indra mit einem Brötchen, das noch im
Brotkörbchen auf dem Tisch lag, für nur wenige Augenblicke alleine. Als
wir zurückkamen, war das Brötchen fast verschwunden und ich wunderte
mich, was Indra da wohl gerade knabberte. Upps!
Nun bin ich einen Schritt weiter mit meiner Halb-Barf-Methode. Heute
Morgen grübelte ich über Zahlen und Gewichten, über Mengen und
Zusammensetzungen. Ich kann nicht umhin zu sagen, dass ich schon finde,
dass man einen ziemlichen Aufwand betreiben muss, um täglich die halbwegs
exakten Mengen – bei drei Hunden mit verschiedenem Alter und
Gewicht – auf den Plan zu bringen. Zusätzlich finde ich es schwierig
immer verschiedenes und trotzdem frisches
Gemüse und Obst vorrätig zu haben, so dass man möglichst
abwechslungsreich füttern kann. Wen es interessiert, der findet hier die
Futtermengenberechnung für meine Hunde:
Gesar,
wiegt derzeit ca. 15 kg, hatte gerade von 17 auf 15 kg abgespeckt, ist 13
Jahre alt, kastriert und inzwischen etwas träge geworden
15 kg x 100 x
0,25 = 375 g tägliche Gesamtfuttermenge (2,5% seines Gewichts)
Fleischanteil
70%
= 262 g
Gemüse,
Kohlenhydrate, Obst =
112 g
Der
Fleischanteil wird nochmals unterteilt in Muskelfleisch und Knochen
Fleisch 30%
= 78 g
Knochen 70%
= 183 g
Indra,
wiegt derzeit ca. 8 kg, ist 12 Jahre alt, schlank, kastriert und das, was
man „Couchpotatoe“ nennt
8 kg x 100 x
0,25 = 200 g tägliche Gesamtfuttermenge (2,5% ihres Gewichts)
Fleischanteil
70%
= 140 g
Gemüse,
Kohlenhydrate, Obst =
60 g
Der
Fleischanteil wird nochmals unterteilt in Muskelfleisch und Knochen
Fleisch 30%
= 42 g
Knochen 70%
= 98 g
Bya-ra,
wiegt derzeit ca. 10 kg, ist schlank und 3 1/2 Jahre alt, Zuchthündin und
bewegungs- und spielfreudig
10 kg x 100 x
0,25 = 250 g tägliche Gesamtfuttermenge (2,5% ihres Gewichts)
Fleischanteil
70%
= 175 g
Gemüse,
Kohlenhydrate, Obst =
75 g
Der
Fleischanteil wird nochmals unterteilt in Muskelfleisch und Knochen.
Beispiel
Bya-ra:
Fleisch 30%
= 52 g
Knochen 70%
= 123 g
Insgesamt
erhalten meine drei Hunde demnach täglich:
Fleisch
= 172 g
Knochen
= 404 g
Obst, Gemüse,
Kohlenhydrate
= 247 g
Obst, Gemüse
und Kohlenhydrate kann man ebenfalls aufschlüsseln. Es gibt eine weitere
Möglichkeit der Futterberechnung (ohne Knochenanteil):
Bya-ra
Gesar
Indra
Ges.
Futtermenge
ges.
250 g
375 g
200 g
825 g
Fleisch
1/6
41 g
62 g
33 g
136 g
G/O/KH
3/6
124 g
186 g
99 g
409 g
KH
2/6
83 g
124 g
66 g
273 g
Sollten alte „Barf-Hasen“ hier Fehler in der
Berechnung finden, bin ich für jeden Rat dankbar. Es handelt sich hier
jedoch nur um Startmengen. Der Verlauf wird zeigen, ob man bei den Mengen
bleiben kann oder ob man neu berechnen muss.
Der Obstbrei
heute Vormittag setzte sich wie folgt zusammen:
1 Nektarine
1 Möhre
1 Apfel
½ Dose Quark
1 TL Olivenöl
Der Brei ergab ein Gewicht von 332 g. Lasse ich den geringen Anteil von
Kohlenhydraten im Quark unberücksichtigt, bleibt somit für die
abendliche Fleischmahlzeit (136 g für alle zusammen) zusätzlich noch ein
Rest an noch zu fütternder Menge in Form von etwa 77 g Gemüse (409 abz.
332) und 273 g (s.o.) Kohlenhydraten z.B. gekochten Kartoffeln.
Es fehlt noch der Anteil an Knochen. Da alte Hunde nicht mehr so
kauwillig sind, ist es wichtig, die entsprechende Knochenmahlzeit zu wählen.
Da muss ich mich erst nochmal schlau machen, zumal Knochen immer roh gefüttert
werden müssen, was mir immer noch Probleme bereitet. Es wird hier
definitiv kein Kaninchen mit Haut und Haaren auf dem Speisezettel geben!
Ich bin froh, dass meine Tibis keine Jäger sind.
Alles gut und schön! Ich habe das Gefühl meinen
Hunden etwas gutes damit zu tun. Aber muss ich nun jeden Tag solche
Berechnungen anstellen oder bekommt man irgendwann einen Blick für die
Menge und es wird zur Routine? Tatsache ist, wäre ich nicht
Nur-Hausfrau-und-Hundemama, müsste vielleicht meinen Hund täglich mit
zur Arbeit ins Büro nehmen, wäre es mir nicht möglich einen solchen
Aufwand zu betreiben. Etwas gutes hat das ganze allerdings noch: Frauchen
könnte sich – was Obst und Gemüse betrifft – genauso gesund und
ausgewogen ernähren und theoretisch mit den Hunden teilen. Ich mag’s
allerdings nicht püriert, dann doch lieber als Obstsalat oder Rohkost!
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