Tagebuch-Archiv

 

Gabi

Bommelfrei

27.08.2010
 

Unser Bommelchen ist am letzten Mittwoch umgesiedelt und fühlte sich sofort heimisch, hatte er doch so lange darauf warten müssen, dass er von seinem neuen Frauchen und Herrchen abgeholt wird. Und tatsächlich hatten wir alle das Gefühl, er wusste ganz genau Bescheid, dass sein Platz nicht hier bei uns ist, und auch als hätte er sein neues Frauchen beim ersten Wiedersehen am Dienstag nach ihrem Kanada-Urlaub sofort wieder erkannt. Mag sein, dass er sich tatsächlich erinnerte, denn sie besuchte uns während der Aufzucht des E-Wurfes bis zur Abreise nach Kanada regelmäßig einmal pro Woche. Vielleicht erinnerte sich Bommel auch an die Käsestückchen, die sie bei einem ihrer Besuche mitgebracht hatte. Er schien sie (beide: Frauchen und die Käsestückchen) jedenfalls in sein kleines Hundeherz geschlossen zu haben und es war, als hätte er nur auf sie gewartet. Nun waren wir sehr vorsichtig, wollten ihm den Abschied von seiner vierbeinigen Familie nicht zu schwer machen, und hatten vereinbart, dass sein Frauchen den Dienstag bei uns verbringt, um Bommel erst am nächsten Tag mitzunehmen. Es war sicher eine gute Idee, denn so hatten die beiden viel Zeit miteinander warm zu werden. Im Nachhinein möchte ich behaupten, er hätte auch bereits am Dienstag umziehen können, denn er führte sich im Anschluss an den Besuch hier auf wie der King persönlich, präsentierte immer wieder das Geschenk aus Kanada, ein Plüscheichhörnchen, und war noch frecher als normal schon. Es ging so weit dass er mir am Mittwoch früh noch ein letztes Pippi auf der Couch hinterließ, und das mit einem Blick, der eindeutig sagte „Ätsch!“ Milka trauerte am darauf folgenden Tag scheinbar ihrem verlorenen Sohn doch etwas nach, obwohl sie sich sehr aufgerieben hat, da sie ständig mit ihm am rangeln war. Ich habe mit Bya-ra und Milka einen langen Spaziergang durch den Wald gemacht, daraufhin verschlief Milka zwei Tage, hatte sich zurückgezogen, um danach regelrecht aufzublühen und nun wieder quietschfidel zu sein. Es ist als wäre eine Last von ihr genommen und als würde sie sich wieder frei fühlen. Bommel hätte hier nicht reingepasst in dieses Rudel.  

Nun bin ich dabei die Wohnung zu „entbommeln“ und diverses aufzuarbeiten, denn es ist einiges liegen geblieben in den letzten Monaten. Außerdem schöpfe ich neue Kraft und Energie. Eigentlich ging es mir ganz gut, bis mich ein kleiner Zwischenfall etwas traurig gestimmt hat, mich einige Tage Grummeln im Bauch gekostet hat und ich beinah dieses Tagebuch gecancelt  hätte. Ich habe diese Vorkommnisse bis jetzt noch nicht verarbeitet und sie rumoren in mir. Es kann durchaus sein, dass ich auf Grund dessen an der Art dieses Tagebuches oder auch der gesamten Homepage in Zukunft etwas verändern werde. Ich brauche noch etwas Bedenkzeit. Gestern bekam ich leider noch eine weitere Hiobsbotschaft im Anschluss an einen Tierarztbesuch, über die ich aber erst schreiben möchte, wenn ich genaueres weiß, um nicht die Pferde unnötig scheu zu machen. 

Immerhin gibt es auch freudige Botschaften von Seiten der Besitzer meiner E-Wurf-Kinder: 

Bommel hat sich, wie berichtet, ganz schnell prima eingelebt, schläft ohne Probleme durch, frisst, ist so gut wie stubenrein, und hat die ersten kleinen Ausflüge hinter sich. Im Haus lebt eine ältere kleine Hündin. Hier arbeitet er noch daran die alte Dame zum Spielen zu animieren. 

Von Emma höre ich ebenfalls nur Gutes. Sie hat in den letzten zwei Wochen einen richtigen Schub gemacht in der Entwicklung, wie mir telefonisch berichtet wurde. Ihre Besitzerin spricht jedenfalls von Emma als „Traumhündin“, was ich leider nicht so mit meinen Worten wiedergeben kann. Daher freue ich mich natürlich immer über schriftliche Berichte. 

Heute habe ich viele neue Fotos von Murphy erhalten, von denen ich einige in den nächsten Tagen veröffentlichen werde. Ich überlege allerdings die Fotoseiten neu zu gestalten, bin hier aber noch am austesten und basteln. 

Enyas Frauchen schrieb mir heute direkt nach der Hundeschule eine kleine e-mail: 

Komme gerade von der Hundestunde. Mein Hund liegt unten und ist so was von platt!!!!!!!

Aber du wärst sicher ganz stolz gewesen, wie sie aufmerksam und bemüht ist. Aber auch ihr Freispiel hätte dich in allen Teilen bestätigt.

Dieser Hund ist total sozial und lieb, dabei aber kein bißchen unterwürfig oder ängstlich. Manchmal kommt sie zu mir, wenn sie zeigen will: Stopp! Geht aber auch wieder mutig auf andere zu.

So ein toller Hund. 

Diese Zeilen bauen mich auf und ich kann mich nur immer wieder dafür bedanken. Und es zeigt mir, auch wenn ich mal Fehler mache, die man mir bitte verzeihen möge, da sie sicher nicht beabsichtigt sind, ich bin auf einem guten Weg.

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Gabi

Enyas erster Urlaub

17.08.2010
 

Hier geht's zur Fotoseite von Enyas erstem Wohnmobilurlaub im Harz:

Bitte auf das Foto mit der "tibetischen Wasserratte" klicken!

Vielen Dank, Ulrike, für die tollen Bilder!

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Gabi

Regen Regen Regen

16.08.2010
 

Kaum vorstellbar, zu welch einer Nervensäge sich ein Tibi im Alter von 15 Wochen entwickeln kann, wenn er nicht genügend Auslauf hat und nicht den ganzen Tag nach Belieben rein und raus in den Garten kann, toben, buddeln, spielen … Aber igitt, der Rasen ist nass! Und von oben ergießt sich der Himmel eimerweise. Also wird drinnen getobt, Mami genervt bis zum Umfallen oder bis ich dem ein Ende bereite, weil es nicht mehr zu ertragen ist, das ständige Gerammel und Gekeife. Natürlich wehrt sich Milka aufs Heftigste, wenn sie von ihrem kleinen Halbstarken permanent bestiegen wird. Man beachte, er beherrscht sogar schon perfekt das Klammern! Dabei packt er sie im Nacken, an einer Stelle, an der Milka mal wunderschönes Fell hatte. Dort sind nur noch Fransen. Zuviel überschüssige Energie, der kleine Draufgänger? Bya-ra, sonst auch nicht immer ein Engelchen, aber doch sehr harmoniebedürftig, wie sich zeigt, kommt immer zu mir, wenn Milka und Bommel zu sehr streiten, und will mir sagen: „Frauchen, hilf!

Noch dazu haben wir hier wieder einmal eine Futtermäkeligkeit, außer bei meinen Senioren und Kar-mi, die fressen immer und alles, die drei Kastraten. Die Damen aber und sogar gestern früh der kleine Herr, sind wählerisch, und Milka und Bya-ra bringen morgens oft keinen Bissen runter und wenden sich nur angewidert ab. Ich würde gerne dieses Futterchaos abstellen, oft genug muss ich das Futter in den Müll kippen oder es doch den Allesfressern vorsetzen, was nicht Sinn der Sache ist. Ich denke es spielt bei meinen Mädchen der Stress mit dem Junior dabei eine große Rolle. Oder aber die nächste Läufigkeit steht an.  

Tagsüber kann es schon nervend sein, wenn so ein kleiner Pimpf denkt er hätte Oberwasser und z.B. verbotenerweise auf die Couch springt, von dort aus auf den Couchtisch … Ich dachte ich bin im falschen Film! … und die anderen Hunde nicht in Ruhe lässt oder sich Dingen aus Haushalt und Wohnung bemächtigt, die ihm nicht zustehen, obwohl die Wohnung größtenteils welpensicher ist. Aber so ein Hundchen kann ALLES gebrauchen. Die Nächte können auf Grund dessen, dass Klein-Rambo nicht richtig müde ist, noch grausamer werden. So hat er mir noch zusätzlich in der vorletzten Nacht den Schlaf geraubt. Bommelchen schläft … schlief! … normalerweise wunderbar durch, mindestens bis halb 6 Uhr morgens. Betonung liegt auf „schlief“. Seit 2 Nächten  meint er nun, er müsste unbedingt um 2 Uhr nach draußen. Okay, damit kann ich leben. Aber dass er danach nicht mehr in sein Bettchen im Welpeneck möchte, obwohl er dort anstandslos seit 15 Wochen schläft und diesen Platz akzeptiert hat, auch nachdem die Geschwister ausgezogen sind, das hätte ich nicht unbedingt als neue Herausforderung gebraucht. Was soll das? Neuer Testversuch? Dachte er um 2 Uhr es ist schon halb 6? Morgens darf er nämlich immer noch ein bisschen bei den anderen und vor meinem Bett liegen. Jedenfalls hat er lautstark protestiert, weil ich ihn ganz normal wieder in sein Körbchen in seiner Ecke gepackt hatte, in das er übrigens normalerweise freiwillig zum Schlafen geht, wenn er müde wird. Nun konnte ich nicht nachgeben und musste eine Stunde den meuternden Bommel ertragen, denn mit solch einem Theater erreicht man bei mir nichts und das Wort „Schluss!“ bedeutet bei mir auch „Schluss!“ Lass ich auch sonst manches durchgehen oder sehe es nicht so eng, gibt es aber bei uns Regeln, die eingehalten werden müssen und bei denen ich mich absolut konsequent durchsetze. Bommel weiß das. Aber es dauerte recht lange bis er aufgab und einschlief. Er schlief ein. Ich selbst war inzwischen hellwach und als ich endlich am Eindösen war, behauptete er wieder, er müsse dringend nach draußen. Also anziehen, Regenstiefel, Regenjacke, Bommelchen untern Arm geklemmt und ab in den Garten in den strömenden Regen. Das Bächlein lief sofort. Bommel hatte nicht geschwindelt und durfte dann auch mit zu mir und den anderen zum Weiterschlafen. Schließlich war es ja schon FAST halb 6. Endlich Ruhe! Bis Indra meinen Mann hörte, der um 5 Uhr aufstehen und zur Arbeit musste, und wohl durch die unruhige Nacht und meine Erziehungsmaßnahmen etwas durch den Wind war. Die alte Dame hat uns auch bestens im Griff. Es scheint ein Phänomen alter Hunde zu sein, dass sie auf einmal nicht mehr alleine bleiben und sich lautstark durch Wäff-Wäff-Rufe bemerkbar machen. Klingt wie Hilferufe in meinen Ohren. Meine Hunde erreichen durch solche Maßnahmen ganz schnell, dass ich mich schlecht fühle und ein schlechtes Gewissen habe. Der gestrige Tag verlief übrigens in sofern einigermaßen erträglich nachdem ich morgens mit dem Hundekind eine große Runde gedreht hatte, leider ohne Hundebegegnung, da bei diesem Wetter scheinbar niemand freiwillig gassi geht. So schlimm finde ich Regen im Sommer übrigens eigentlich gar nicht. Aber Bommel konnte über die Wiesen rennen und wir haben ein bisschen das Abrufen geübt. Nur gut, dass ich ihn auf dem Rückweg rechtzeitig wieder angeleint hatte, denn ein Rehbock kreuzte unseren Weg und in Windesgeschwindigkeit flüchtete er quer über die Wiesen. Bommel hatte schon angesetzt, wurde aber durch die Leine noch abgebremst. Ich glaube gar nicht, dass er so weit gelaufen wäre. Er ist nicht so ein Flitzehund wie meine Mädels. Diesem Schnelligkeitsrausch scheint nur die Weiblichkeit erlegen zu sein.  Nach diesem Morgenspaziergang gab’s für Bommel das zweite Frühstück, einen großen Kauknochen und eine Stunde Ruhepause. Mittags hatten Mutter und Sohn einen Tierarzt-Termin. Milka bekam ihre Jahresimpfung und Bommel seine 3. Impfung, d.h. inkl. der zweiten gegen Tollwut. So tapfer wie ich ihn sonst erlebt habe, fand ich ihn nicht mehr. Vielleicht lag es daran, dass Milka unruhig war. Sie war noch nie sehr begeistert von Tierarztbesuchen. Ab der ersten Minute und ab der ersten Impfung. Da ich jetzt mit ihr zu einem anderen Tierarzt in unserer Nähe gehe, den sie sehr mag, war sie zumindest auf dem Behandlungstisch recht cool. Vielleicht auch weil der mutige Sohn ein Vorbild war und wie „Graf von und zu“ auf dem Tisch stand. Ein echter Tibi - je höher desto besser. Absolut schwindelfrei, der kleine Reinhold Messner auf vier Beinen. Im nächsten Jahr wird er mit Herrchen und Frauchen in den Dolomiten die Rosengartengruppe unsicher machen. Oh … ich würde auch gerne … Etwas suspekt dagegen waren Bommel die Geräusche vor der Tür der Praxis und der arme kleine kranke Hase, der auf dem Schoß seines Frauchens in ein Tuch eingewickelt war, und leider die Praxis nicht mehr lebend verlassen hat. Hasen und Katzen, das müssen wir noch üben!!! Auch als wir am Samstag mit Bommel die neue Wohnung meiner Tochter inspizierten fand Bommel die Katzen dort mehr als merkwürdig. Rute runter und Knurren war angesagt. Ich fand ihn übrigens auch heute morgen, als ich mit ihm eine Runde drehte, etwas unsicher, obwohl die Nachbarschaft, der Bürgersteig, der Weg Richtung Ort, das alles nicht neu für ihn ist. Er taute mehr und mehr auf und beim Kennen lernen von „Kurti“, dem Berner Sennenhund an der Taunushalle, war nach einer anfangs unterwürfigen Geste Bommel der, der spielen wollte, und der große Kurti, der Unsichere. Vielleicht hat er gemerkt, Bommel ist klein, aber oho!!! Inzwischen ist auch endlich Bommels TASSO-Marke mit der Post eingetroffen, damit der gute Junge uns nicht verloren geht. Unser Sturkopf! Heute morgen wollte er es wieder mal wissen! Von wegen „Ich muss mal“, dann aber draußen im Garten nicht pieseln wollen, mich dumm angucken und immer wieder nach drinnen rennen. Fünfmal habe ich ihn die Treppe wieder runter in den Garten getragen, gesagt „Mach Pippi!“ – Er kann das super auf Kommando, wenn er WILL. – Aber nichts passierte. Nur ein dummes Gesicht und der Rückwärtsgang. Auch als ich ihm den Zugang zum Haus verweigerte. „So, Bürschchen!“ dachte ich mir. „Sooooo nicht!!!“ Schnappte Geschirr, Halsband, Regenkleidung, Hund. Denn dass dieser kleine ausgebuffte Kerl anschließend irgendwo im Haus eine Pfütze hinterlassen und ich mich halbtot ärgern würde, das kam nicht in Frage. Draußen auf dem Bürgersteig an unserer Hecke entlang funktionierte das Pippimachen natürlich sofort und so oft es ging bis der Tank leer war. Ein intelligenter Rüde hebt sich aber immer noch eine Reserve auf. Man weiß ja nie … Auf der Wiese erledigte Bommel sogleich auch sein großes Geschäft. Alles ganz zu meiner Zufriedenheit, außer … Ja, außer, dass Bommel sich im Endeffekt ja doch durchgesetzt hatte, denn sein hocherfreutes Wedeln, als ich ihm das Geschirr anzog, sagte mir: „Ja, Frauchen, genau das wollte ich. Spazierengehen!“

Bommel in Aktion

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Gabi

Die bommelige Zeit bei uns im Hause ...

15.08.2010
 

... neigt sich dem Ende zu. Nun ist es nur noch etwas über eine Woche. Es wird vermutlich von einem Tag auf den anderen nicht gerade absolut still werden, denn meine kleine Tibi-Family kann auch ohne ein Bommelchen ganz gut aufmischen. Nur der kleine Querulant wird fehlen. Vermutlich fallen wir alle, auch meine Übermütter, erst einmal in ein tiefes schwarzes Loch, wenn ich mir nicht etwas einfallen lasse, um unsere Köpfe anderweitig zu beschäftigen.  

Am Freitag Abend hatte unser kleiner Draufgänger noch mal Einzelunterricht. Wir übten das Abrufen beim Spaziergang. Dabei muss man durchaus öfter Tricks anwenden, um ihm das Kommen auf Abruf und auch das Aufpassen, wo Frauchen sich befindet, schmackhaft zu machen. Z.B. Abrufen, wenn er voraus läuft, oder öfter mal die Richtung wechseln, damit er lernt aufzupassen. Denn nicht ich muss darauf achten, wo mein Hund sich herumtreibt, sondern er soll lernen aufmerksam und immer ansprechbar zu sein. Hat er etwas Interessantes gesehen und beobachtet er intensiv und man erreicht wider Erwarten trotzdem seine Aufmerksamkeit und den Blickkontakt, kann es aber bei dem kleinen Kerl trotzdem etwas dauern bis er umgeschaltet hat und sich in Gang setzt. Die kleinen Rädchen rotieren eben noch nicht so schnell in diesem zarten Alter. So ganz egal scheine ich dem kleinen Mann nicht zu sein, was mich durchaus freut, denn als ich abbog, über eine Brücke ging, im Wald verschwand und ihn rief, kam er sofort angedüst, suchte, fand mich und freute sich. Ich wünschte ich hätte auch immer solch eine Menge variantenreicher Tricks auf Lager wie meine Trainerin. Aber zu diesem Zwecke hat sie eine langwierige Ausbildung hinter sich. Drei Hundebegegnungen hatte Bommel unterwegs. Alle höchst erfreulich. Erst Freundin Zoé (Hier bin ich noch ein Foto schuldig!) und weiter noch eine kleine Fox-Terrier-Hündin, 4 Jahre alt, die leider nicht von der Leine durfte. Zum Schluss noch Rusty – irgendwas labradormäßiges – den Milka auch in ihrer Junghundphase als freundliches Kraftpaket kennen gelernt hatte. Bommel war von Rusty total fasziniert. Angst vor großen Hunden? Keine Spur! Und er quietscht vor Freude, wenn wir auf andere Hunde treffen. Wollen wir hoffen, dass es auch weiterhin so bleibt.  

Gestern hatte Bommel nun zum ersten Mal die Möglichkeit viele Tibet-Terrier und auch einige Do Khyis und Tibet Spaniels kennen zu lernen. Wir fuhren zur Züchter-Versammlung des KTR nach Breitenau in den Westerwald. Wie jedes Jahr! Dort wurden auch Bya-ra und Milka angekört. Breitenau hat schon Tradition bei uns. Es liegt ganz im Grünen, mit Grillhütte, alles also open-air. Daher auch eine lockere Atmosphäre. Bommel lernt nun langsam notgedrungen auch längere Fahrten in der Box zu überstehen. Wohl kommt hin und wieder Protestgeschrei aus den hinteren Rängen, aber am besten ignoriert man es, dann hört es ganz automatisch von selbst wieder auf. In Breitenau angekommen, leider keinen Parkplatz im Schatten gefunden, gingen wir erst einmal ein Stück spazieren. Mit an Bord waren Ur-Oma Indra, Mama Milka und das Bommelchen. Alle waren etwas hektisch, als wir losliefen. Und sogar Milka fand einen Holzhackenden Menschen in seinem Garten bedrohlich, obwohl sie doch sonst so cool ist. Aber das zu beschützende Kind an ihrer Seite machte sie vermutlich unsicher. Was vor kurzem noch den Anschein hatte, als hätte Milka gar nicht den ausgeprägten Schutztrieb, scheint sich jetzt zu ändern, nachdem sie sich mehr und mehr mit ihrem Sohnemann zusammenrauft. Sie wäre bereit für ihr Kind durchs Feuer zu gehen! Milka und Indra blieben im Anschluss an die kleine Gassirunde im nahen Wald zuerst einmal bei meinem Mann im Auto während ich Bommelchen in die Tibi-Welt einführte. Oh oh Hängerute! Was war das denn? Es dauerte eine Weile bis sich unser Mr. Obercool aklimatisiert hatte. Die Mädels aus dem Hause Chihosang fand er schon mal ganz akzeptabel. Ein vom Alter her passendes Mädel trudelte auch bald darauf ein. Es war die kleine Peppels, die auch auf den Fotos von Breitenau zu sehen ist. Aber so richtig zum Spielen und Toben kamen die beiden gar nicht, wie ich es gehofft hatte. Die große Wiese ist abgesperrt, weil dort Hochlandrinder weiden, und da es kurz vor 14 Uhr war trafen nun auch etliche Mitglieder ein, die mit ihren Autos einen Parkplatz im Grünen ansteuerten, so dass ich auch keine weiteren Fotos mehr machen konnte. Während ich mir den wirklich sehr informativen Vortrag über „Die Hündin auf dem Weg zur Trächtigkeit“ reinzog, blieb Bommel bei meinem Mann, Indra und Milka am Auto. Es hatte dort wohl  zwischenzeitlich des öfteren Tibi-Besuch gegeben. Alle wollten das Bommelchen aufsuchen und beschnuppern, am besten noch gleich Bommelchens Spielsachen mitgehen lassen, wogegen Milka entschieden Protest einlegte und kurz bevor wir heimfuhren und ich Madame zum Pippi-Machen aus dem Auto holte, einer aufdringlichen Tibi-Dame deutlich zeigte, was sie von solchen Besuchen hält. So ist sie eben, meine Kampfmieze. Kleinbeigeben ist nicht! Da unsere Hauptzuchtwartin leider nicht zugegen war, schaute sich Irene Haß, die auch meinen E-Wurf im Alter von 8 Wochen abgenommen hatte, unseren kommenden Star noch einmal genauestens an. Sie findet die Winkelung vorne und hinten ganz toll. Das Gebiß ist okay. Länge des Fangs und Breite des Schädels stehen gut im Verhältnis. Nur ein bisschen mehr Stopp könnte der junge Mann haben. Genau wie Mama Milka. Auch sein Gangwerk gefiel, als ich probeweise mit ihm in Ring lief. Na, schauen wir mal wie er sich weiterentwickelt und ob seine Besitzer Lust haben mehr aus ihm zu machen.  

Wir waren alle ziemlich müde als wir abends nach Hause kamen, nachdem wir vorher noch Gesar und Bya-ra bei meiner Tochter abgeholt hatten, die wir dort „in Verwahrung“ gegeben hatten. Beide schienen einen ausgesprochen ruhigen Tag gehabt zu haben, denn Bya-ra war sehr friedlich und gut gelaunt, was nicht unbedingt zu erwarten war, nachdem man sie nicht mitgenommen hatte.  

Heute Regen pur! Und ein schlechtgelauntes unausgeglichenes Bommelchen. Hatte ich gehofft er wäre noch müde vom gestrigen Tag, hatte ich mich leider geirrt. Ich glaube er hätte sich heute ausgiebig bewegen müssen, um die Ereignisse von gestern zu verarbeiten. Als ich ihn mit seiner Mama auf der großen Wiese bei strömendem Regen rennen ließ, tickte er völlig aus und wurde richtig pampig. Ewig traktiert er seine arme Mami. Als er so pitschenass ins Haus zurückkam hatte er endgültig einen Knall und düste wie bekloppt durch die Wohnung. Ich weiß, ich weiß, das machen alle Tibis, wenn sie nass sind. Ist ja nicht mein erster! Es dauerte eine ganze Weile bis der Herr sich bereit erklärte runterzufahren. Ich nahm die Gelegenheit wahr das ohnehin nasse Haar zum zweiten Mal heute zu kämmen, was er sich zum Glück gut gefallen lässt. Übrigens nehme ich dazu bereits die „Grüne Le-Pooch-Bürste“ und einen Kamm. Am Ende der Bürstaktion üben wir das Stehen auf dem Tisch, falls doch jemand Ambitionen haben sollte diesen tollen kleinen Mann auszustellen oder ankören zu lassen.  

Im Moment liegt er tatsächlich brav in der Diele, neben ihm der Plüsch-Bär, die dicke Ente, der Drachen … alles was ihm heilig ist und was er liebend gerne singend mit sich herumschleppt. Ganz wie Mama! Milka nimmt ihre Plüschtiere sogar mit in den Garten zum Pippi-Machen.

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Gabi

Züchterversammlung Breitenau 2010

15.08.2010
 

Ganz auf die Schnelle und zwischendurch, weil ich diese Fotos auch im Tibi-Forum veröffentlichen will, ein paar Eindrücke von gestern. Bommel nahm zum ersten Mal Kontakt zu anderen vierbeinigen KTR-Mitgliedern auf und ich selbst traf die dazu gehörenden Dosenöffner. Einige kenne ich auch aus dem Tibi-Forum:

Jana mit Shiwa und Jungspund Attila

http://www.tibet-terrier-von-shi-lu.de/ 

 und Sabine mit Kashi, Ma’akani und Bi-chu (Peppels)

http://www.almaka.

Fotos vom Mini-Forentreffen

 

Bericht folgt.

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Gabi

Besserung in Sicht?

12.08.2010
 

Auch wenn sich unser Bommelchen am Dienstag etwas daneben benommen hat, da die Art und Weise, wie er sein Schwesterchen Emma begrüßte, nicht unbedingt ein Beispiel für gutes Benehmen war, so muss ich ehrlich zugeben, insgesamt gesehen, wird aus diesem kleinen Rammelkönig so langsam, ganz langsam, ein halbwegs vernünftiger junger Mann und in außerordentlich freundlichen Momenten sogar ein kleiner Charmeur. Es wird nach soviel „Kampf“ doch viel mehr Abschiedsschmerz geben, als ich ahnen konnte. Die Zeit war zu lang und ist noch nicht vorbei und es tut jetzt schon weh, wenn ich daran denke. Aber es wäre unvernünftig einen Rüden aus eigener Zucht zu behalten und ich kann mir auch ausmalen, wie stressig unter Umständen Spaziergänge werden könnten, wenn er seinen Harem dabei hat.  

Die letzten Wochen waren Schwerstarbeit und so manches Mal hat mich dieser kleine Rambo zur Verzweiflung getrieben, aber wenn wir es genau betrachten, haben wir hier einen hochintelligenten und eben willensstarken Welpen, selbstbewusst und einer, der eben nicht so schnell aufgibt. Einer, der vom Kopf wie von der Bewegung her gefordert werden muss. Aber eben auch einer, dem man mit aller Konsequenz seine Grenzen aufzeigen muss – immer wieder!!! 

Immerhin … 

… Bommelchen ist so gut wie stubenrein, außer nachts wenn die verpennte Züchterin mal nicht wach wird, aber normalerweise hält der Bub bis mindestens halb 6 durch. Und im Notfall findet er dann den Weg auf die alt bekannte Zeitung. Wenn man ein bisschen darauf achtet, erkennt man aber auch die Vorzeichen, wann das Bommelchen nach draußen muss. Er wird unruhig, findet keine Ruhe, auch wenn er Ansätze macht sich hinzulegen, er hat die Nase am Boden, schnüffelt und schleicht unkontrolliert durch die Wohnung.  

… und jetzt fängt er auch an und lässt sich schmusen und kraulen, auch an Stellen, wie oben am Kopf, an denen er es sich nur ungern hat gefallen lassen. Ja, tatsächlich hatte ich gestern FAST einen Schoßhund. Ich gewinne immer mehr sein Vertrauen und das ist das A und O einer Beziehung, die allerdings in ca. 2 Wochen endet und dann nur noch auf Entfernung existiert. 

Morgens werde ich jetzt zärtlich mit zwei Riesenpranken geweckt, die sich an meinem Bett hochschrauben, dann kommt der tibetische Waschlappen und meine Morgenwäsche. Und wenn ich nicht reagiere und mir Zeit lasse mit dem Aufstehen, dann wird meine Hand inzwischen sehr vorsichtig in dieses kleine Hundemäulchen genommen.  

Dieser kleine Kämpfer hat mich tatsächlich unheimlich viel Kraft gekostet, aber es zeigen sich jetzt die ersten Erfolgserlebnisse.  

Das Attackieren meiner Senioren lässt nach und ist meistens im Ansatz bereits zu stoppen, entweder von Indra oder Gesar selbst, oder im Notfall auch von mir, wenn insbesondere Indra überfordert ist. Gesar lässt sich von dem kleinen Pimpf ohnehin nichts gefallen. Auch die ständigen Rangeleien mit Milka, die zeitweise sehr ausarteten, dass es sicher manchem Betrachter Angst und Bange geworden wäre, werden seltener und auch weniger heftig. Die beiden raufen sich immer mehr zusammen und oft spielen und kuscheln  sie jetzt richtig nett miteinander.  

Leichter ist für mich auch das Futterverteilen geworden, wenn ich die Portionen für sechs Hunde vorbereite und alles was vier Beine hat in Erwartungshaltung in der Küche sitzt. Anfangs ist Bommel immer jedem Napf nachgelaufen, den ich in der Hand hatte, und wurde auch den anderen gegenüber sehr ungehalten. Immer saß in der ersten Reihe! Gestern war er richtig klasse! Er blieb ganz friedlich auf seiner Decke sitzen bis die anderen Hunde ihr Abendessen serviert bekommen hatten. Bestimmt lag es aber auch daran, dass unser kleiner Vielfraß morgens drei Portionen verschlungen hatte. Zuerst seine normale Portion (gestern Trofu + Nassfutter gemischt), dann noch einmal ein Nachschlag in gleicher Menge, damit der Bub auch satt und friedlich ist und im Anschluss daran noch das, was Oma Bya-ra in ihrer Schüssel gelassen hatte.  

Einzig und alleine, wenn es um Begrüßungen und Futter geht, müssen wir noch schwer an Bommels Benimm arbeiten. Thema Eifersucht und Futterneid, das sind seine Schwächen und man muss ihn hier wirklich rechtzeitig in seine Schranken weisen und ihm deutlich machen, wo er hingehört – nämlich ganz ans Ende dieses Rudels!!! Heute morgen konnte ich aber schon Fortschritte erkennen, in dem er nämlich um einen Rest im Napf mit seiner Mutter diskutierte und es keine Auseinandersetzung gab. Man einigte sich ohne dass jemand handgreiflich wurde.  

Ich habe gerade gestern Abend etwas Erstaunliches beobachtet. Milka schleppte sämtliche Kuscheltiere für Bommel an. Er lag im Wohnzimmer und wartete was Mama noch so bringt. Wahnsinn! So etwas hab ich ja noch nie gesehen! Sie spielen jetzt richtig toll und scheinbar haben sie zueinander gefunden.  

Nach den allgemeinen Lobeshymnen nun noch der Bericht von Dienstag, dem Chaos-Tag, der mich doch nervlich etwas strapaziert hat und über den ich mit Enyas und Emmas Frauchen noch im Anschluss Gedanken in Form mehrerer e-mails dazu ausgetauscht habe.

 Milkas Töchter Emma und Enya hatten sich angekündigt, um ihre Ahnentafeln abzuholen. Gegen 14.30 Uhr kamen Emma und ihr Frauchen. Emma war vor dem Hoftor noch sehr unsicher und erkannte mich nicht gleich, Enya später genauso. Ungewöhnlich! Es lag aber wohl daran, dass beide bereits mit 9 Wochen zu ihren neuen Besitzern umgezogen sind, wir vorher selten im Hof oder auf dem Bürgersteig waren, so dass sie sich daran kaum erinnern konnten. Der Bann war jeweils schnell gebrochen, außer dass Emma recht unwürdig begrüßt wurde, weil Bruder Bommel sich einbildet hier irgendwann die Chef-Rolle übernehmen zu können – am liebsten sofort – und sich selbst den Auftrag erteilt hat, gleich am Eingang auszusortieren, wer das Haus betreten darf und wer nicht. Und dass eventuell eines seiner Geschwister zurückkommen könnte, um seinen Platz einzunehmen, der Gedanke gefiel ihm gar nicht und er wollte dies dem Schwesterchen gleich in aller Deutlichkeit mitteilen. Bya-ra, die sich im ersten Augenblick über den Besuch des Enkelkindes zu freuen schien, hat ohnehin die Angewohnheit – wie übrigens viele Hundemütter – den Kindern beim Betreten des Reviers noch einmal klarzumachen, dass sich an den Regeln nichts geändert hat und Kinder immer noch zu gehorchen haben. Mir persönlich war diese Art Begrüßung und Klarstellung viel zu heftig, denn Bya-ra hatte sich die kleine Emma richtig geschnappt, so dass ich eingreifen und Oma Bya-ra und Bommel in Einzelhaft nehmen musste. Ausschluss aus der Gruppe. Die Höchststrafe für jeden Hund! Nun konnte Milka sich  ihrem  eingeschüchterten Töchterchen Emma widmen und mit ihr spielen. Ich holte auch die Ur-Oma Indra und den Ur-Opa noch dazu und sogar Indra lief kurz zu Hochform auf. Später kam noch Schwesterchen Enya dazu, was aber auch mehrmals im Zickenterror endete, weil sich die beiden kleinen Damen ihrer Welpenzeit erinnerten und … Da waren doch wohl noch alte Rechnungen offen? Dieses Gezanke zwischendurch, auch wieder sehr grob und hart an der Grenze des Erlaubten, war nervend und Emmas Frauchen und ich mussten die beiden kleinen Zicken mehrmals trennen. Bei all dem Durcheinander, bei dem ich leider auch total vergessen hatte, Kuchen und Kaffee anzubieten, blieb Enyas Frauchen bemerkenswert cool und sah das ganze wesentlich gelassener. Nachdem Emma sich verabschiedet hatte, holte ich auch Bommel wieder dazu, während Bya-ra sich gerade im Obergeschoß durch die Tür durcharbeitete. Bommel erinnerte sich nun wohl, dass die kleine Enya seine Lieblingsschwester war und zeigte die ersten Verhaltensweisen eines aufstrebenden Casanovas. Zwischen Spielen und Techtelmechtel gab es aber auch richtige kleine Rangordnungskämpfe, bei denen Bommel anfangs als klarer Sieger hervorging, Enya aber immer dreister wurde und auch nicht freiwillig aufgab. In meinen Augen sahen diese Rangeleien, die auch krass waren, trotzdem etwas anders aus als vorher zwischen den beiden Schwestern. Und Bommel und Enya konnten die Unstimmigkeiten auch jedes Mal klären, auch ohne unser Eingreifen. Ringkämpfe zwischen Geschwistern – zum Glück nicht immer und nicht bei allen – sind nichts Ungewöhnliches. Es war bei mir noch mehr der Ärger über die unangenehme Begrüßung, die Emma widerfahren ist. Wir sind nun vorgewarnt und werden uns für den nächsten Besuch gut rüsten. Es hat noch nie ein Hundekind eine Schramme oder gar ernste Verletzungen davon getragen, wenn Bya-ra die Kleinen so vermöbelt. Anscheinend kann sie durchaus abschätzen wie fest sie zupacken darf und kann. Meine Hundetrainerin meinte, es könne sich um ein sehr strenges Disziplinieren handeln. Trotzdem ist mir nicht wohl dabei und ich bin lieber vorsichtig, auch wenn Anita Balser auf ihrer DVD behauptet: „Die Hundemutter hat immer Recht!“  

Fotos von Emmas und Enyas Besuch folgen! 

Zum Trost gab es gestern eine e-mail von Enyas Frauchen, die mir sehr gut getan hat und „runter ging wie Öl“. 

Kurz vorab zur Erklärung: Enya war zum ersten Mal mit der „Kinderfrau“, die auch Enyas Vorgängerin schon betreut hat, wenn Frauchen vormittags nicht zu Hause war, alleine. 

Hier ein Teil der e-mail: 

Hallo Gabi, 

Also, deine Enya ist auf alle Fälle Superklasse!!!!!!!!. Ich hatte mir wegen heute so viele Gedanken gemacht, mich innerlich verurteilt, dass ich es versäumt habe sie an eine Box zu gewöhnen .... und dann....

Ich hatte hier mehrere Leinen festgemacht, an die meine Kinderfrau sie bei Bedarf festmachen könnte, wenn sie zu aufmüpfig wird, hatte ihr (der Kinderfrau) gezeigt, wie Enya mit der Klapperbox zuverlässig kommt und was weiß ich noch alles. Meine "Tante" 79 Jahre alt und gehbehindert (hat einen Stock, den Enya sehr interessant findet) hat immer nur genickt und gesagt, das wird schon! Keine Angst, das wird schon, ich komm schon klar! So bin ich dann um 9.20 Uhr weg zu meiner Konferenz und habe auf dem 20 minütigen Fahrweg versucht, alle Gedanken an zu Hause wegzuschicken. 

Als ich dann nach etwas mehr als drei Stunden wieder da war, lag meine Süße auf dem Vorleger an der Haustür. Meine Kinderfrau war eine Tür weiter und bügelte in aller Ruhe. Sie sagte: so ein lieber Hund, das gibts ja gar nicht!! Enya hat sich kurz nachdem ich weg war auf meine Hausschuhe gelegt und einfach geschlafen, bis ganz kurz bevor ich wieder kam. Die Tante konnte putzen, sogar wischen ohne, dass es zu Problemen kam. Alles in Butter. 

Also, auch dieses perfekte Hundekind geht auf euer Konto, du kannst wirklich stolz auf deine Milka und dich sein!!! Und bei der richtigen Einstellung wird der kleine Bommel auch der perfekte Hund sein, glaub mir. 

So, freu dich mit mir und an deinem lieben Bommel, der sogar Ur-Omas schlimme Augen sauber macht. 

Liebe Grüße

Ulrike 

Danke Ulrike, für die lieben und tröstenden Worte! Beim Lesen der e-mail musste ich schon ziemlich schlucken. 

Danke auch an Tanja (Emmas Frauchen) für die netten Zeilen und dafür, dass Sie uns die kleinen unangenehmen Vorfälle nicht krumm nehmen und gerne wiederkommen!

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Gabi

Nach einem guten Tag folgt meist ein schlechter …

09.08.2010
 

… oder auch zwei. 

So überrascht mich unser Bommelchen oft genug wie lieb er sein kann, wenn er nur will, aber leider hat er auch Tage, an denen er versucht den kleinen Chef rauszukehren und uns schon sehr fordert.  

Dann wieder geschehen Dinge, die ich nicht einordnen kann. So am letzten Donnerstag Morgen, als Bommel plötzlich einen Schmuseanfall hatte und Zuneigung suchte. Er ist kein Kuscheltier wie seine Mama. Aber vielleicht ist das auch einfach nicht Rüdenart. Bommel wollte gerade schon wieder anfangen nörgelig zu werden. Diesmal wendete ich eine andere Taktik an. Statt Ärger gab’s das Friedensangebot. Ich kraulte Bommel an Brust und Bauch, er lag auf dem Rücken, ließ es sich gefallen und warf mir plötzlich einen vielsagenden Blick zu. Es war als würden tausend Herzchen durch die Luft fliegen. Für einen kurzen Augenblick schien ein Funke überzuspringen. Es wurde mir ganz warm ums Herz vor Rührung. Dazu muss man wissen, dass ich zu Bommel nie so den richtigen Draht hatte. Er ist für mich kein „Liebe-auf-den-ersten-Blick-Hund“ wie seine Mami damals. Aber hier, als er wieder seine kleinen bösen Zähnchen zum Einsatz bringen wollte, und ich ihm signalisierte, dass dies nicht die erwünschte Art ist Zuneigung zu zeigen, hatte ich etwas ausgelöst. Bommel stand auf, drückte sein Köpfchen gegen meine Beine, und ich fing an ihn hinter den Ohren zu kraulen. Er schien es zu genießen und nahm es an. Von da an wich er mir keine Sekunde mehr von der Seite und lag mir bei der Hausarbeit in der Küche ständig auf den Füßen.  

Was war denn das nun? Einfach ein plötzlicher Kuschelanfall oder etwa doch eher ein Sicherstellen und Kontrollieren?  

Ich beobachte immer wieder neue Verhaltensweisen. Z.B. als Bommel Milkas Kauknochen haben wollte und praktisch eine Verbeugung vor ihr machte - Genauer gesagt war es so etwas wie eine Spielaufforderung! - und sie in hellen Tönen um den begehrten Knochen bat, antwortete Milka mit Schwanzwedeln (im Liegen) und mit Quietsch-Stimme. Danach durfte Bommel den Kauknochen übernehmen. Kann das mal bitte jemand übersetzen?   

Am Freitag Abend hatte Bommelchen wieder Trainingsstunde. Meine Trainerin kam zu uns ins Haus, um hier vor Ort mit der Deckenübung zu beginnen, die dazu dienen soll, dass Bommel auf die Decke geschickt werden kann, wenn es an der Tür klingelt und Besuch kommt – und natürlich auch dort liegen bleibt, bis das Kommando aufgelöst wird. Es ist an der Zeit auch mit meinen Großen diese Übung aufzufrischen, denn sie neigen doch stark zum Übertreiben, wenn sie uns oder Gäste begrüßen. Milka hüpft jedem Besucher bis zur Nasenspitze, wenn ich nicht aufpasse. Fünf – im Moment sechs – Hunde auszubremsen, wenn es an der Türe klingelt, das gelingt kaum. Die Temperamentsbündel sind einfach nicht zu zügeln und mit jedem Hund mehr wird es immer schwieriger den Flohzirkus unter Kontrolle zu bringen.   

Am Sonntag freute sich Bommel, dass ich mal wieder mit ihm ganz alleine spazieren ging. Jedenfalls hatte ich den Eindruck, denn er strahlte mich förmlich an, als ich ihm das Geschirr anzog. Und auch unterwegs hatte ich das Gefühl er schenkte mir hier und da ein Tibi-Lächeln. Einem Eichhörnchen wäre er gerne nachgejagt und war für einen Moment ganz gebannt und nicht mehr aufmerksam. Ich musste ihn stoppen und warten, bis er mich wieder anschaute, um dann den Blickkontakt zu bestätigen. Zottelige Hochlandrinder, an deren Weide wir schon mehrmals vorbeigekommen sind, faszinieren ihn total. Sie sehen ja auch ein bisschen tibetisch aus mit ihrem Zottelfell. Es waren viele Spaziergänger, Jogger und Biker unterwegs, womit Bommel aber keine Probleme hat. Auch nicht mit einer schwarzen Hündin, die zwei Jogger begleitete, an Bommelchens Heck schnupperte und ihn scheinbar niedlich fand. Unser gemeinsamer Spaziergang bei Sonnenschein und blauem Himmel hatte uns Spaß gemacht und uns gut getan. Der Rest des Sonntags – und die Nacht – verliefen weniger erfreulich. Ur-Oma Indra machte uns Sorgen. Nicht genug, dass Bommel wohl spürt, dass seine Ur-Oma anfällig und ein willkommenes Testobjekt ist, bei dem man als Sieger hervorgehen kann, wenn man sie lange genug nervt und die Züchter nicht eingreifen, macht es uns Indra auch wirklich schwer sie zu schützen. Manchmal ist sie doch ein kleines Blondchen, denn ihr ist nicht bewusst, dass sie im Zweifelsfalle kräftemäßig ihrem Ur-Enkel, der rasch heranwächst und sie größenmäßig bald eingeholt hat, unterlegen ist. Trotzdem steckt sie immer wieder ihre Nase entweder in seinen Futternapf, was ich nun ausgeschlossen habe und getrennt füttere, oder aber sie versucht an Bommels Kauknochen zu gelangen während er genüsslich vor sich hin nagt. Ihren eigenen hat sie generell schon in Nullkommanix runter geschlungen, in der Hoffnung,  so noch schnell Nachschub organisieren zu können. Wer weiß, vielleicht gibt es ja eine Hungersnot und man muss vorbereitet sein. Was mal im Magen gelandet ist, das kann keiner mehr nehmen. Es kam wie es kommen musste, Bommel verteidigte seinen Knochen auf unsanfte Art und Weise. Im Anschluss daran hatte ich keine Lust mehr auf Kleinkrieg und Indra verbrachte die nächsten Stunden bei Herrchen im Büro und in Sicherheit. Bis Herrchen – ganz ungewohnt – am heiligen Sonntag Nachmittag das Haus verließ. Ab da gab’s nur noch Gejodel, Gebell, Weinen, eine total aufgelöste Indra. Selbst als mein Mann abends nach Hause kam, dann aber gleich ins Bett ging, beruhigte sich unsere alte kleine Dame nicht mehr und auch Notfalltropfen konnten nicht helfen. Sie regt sich immer sehr auf, wenn mein Mann oder ich das Haus verlassen, aber zur Zeit dreht sie regelrecht durch. Entweder ist alles um sie herum zu stressig oder sie ist gesundheitlich nicht auf der Höhe. Na ja … oder beides, denn das eine kann gut eine Folge des anderen sein. Es wird Zeit, dass vorübergehend Ruhe einkehrt im Hause „Srinagar Danda“ und eine gewisse Regelmäßigkeit im Alltag wieder hergestellt wird.  

Montag 14.00 Uhr. Training auf dem Hundeplatz.

Diesen Termin werden wir jetzt beibehalten, ob mit oder ohne Bommel, denn meine Mädels haben totalen Spaß daran an den Agility-Geräten zu arbeiten. Und Frauchen auch!

Bommel dagegen musste heute sein kleines Köpfchen anstrengen und hat mit meiner Trainerin die Grundregeln wiederholt, die er letzte Woche bereits gelernt hatte. Auch sie musste feststellen, dass dieser kleine Mann seinen eigenen Kopf hat und auf Testen aus ist. Da meine Geduld etwas aufgebraucht ist, habe ich es ihr überlassen, die Übungen mit ihm durchzuarbeiten. Vermutlich hätte ich auf Grund schwindender Energie auch zu viele Fehler gemacht. Ein erwachsener Hund, der alle Kommandos beherrscht, verzeiht kleine Kommunikationsfehler und wird seine Aufgaben trotzdem erledigen, aber Bommelchen muss schließlich selbst noch lernen.  

Vom heutigen Training gibt es auch einige Fotos. Werden nachgereicht!  

Ich hoffe ich habe zu später Stunde nicht gar zu viele Rechtschreib- und Grammatikfehler eingebaut. Im Zweifelsfall ist wie immer die Tastatur dafür verantwortlich.

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Gabi

Das macht Mut!

07.08.2010
 

Aufmunternde Worte von Frau Dreher, Besitzerin von Bommels Halbbruder Aiko,

 (also auch ein Jeff-Kind, aber andererseits auch Bya-ras Enkel)

die ich hier veröffentlichen darf:

Hallo liebe Frau Jordan,

es ist so schön, Ihre Berichte jeden Tag zu lesen, Sie sollten mal ein Buch verfassen!!! Ich amüsiere mich sehr über Bommelchen, kann ich doch sehr viele Gemeinsamkeiten zu Aiko entdecken. Auch Aiko hat die Gießkanne angeknabbert, erst die Tülle, und was ich erst später beim Giessen bemerkte, auch den Boden!!! Da hab' ich ganz schön blöd aus der Wäsche geschaut! Oder in die Beine zwicken, kenn' ich auch! Auch Aiko w a r ein schwer erziehbares Kind, erst seit kurzer Zeit ist er fast vernünftig. Er hat sich immer wieder was Neues einfallen lassen. Obwohl wir in der Hundeschule waren, er alles verstanden hat, nein, immer nur Blödsinn im Kopf! Das hat manchmal ganz schön genervt, vor allen Dingen, weil es so lange gedauert hat, er ist ja jetzt schon 21 Monate!!
Das einzige, was er jetzt noch macht, wenn wir Besuch bekommen, der wird aufgefressen; er läßt die Leute nicht in Ruhe, freut sich, bellt sie an, will gestreichelt werden, ohne Ende. Dann hilft nur noch ein Kauknochen, und wenn der dann aufgefressen ist und der Besuch noch da ist, geht es ab ins Auto, sonst geht alles wieder von vorne los. Aber irgendwann wird auch dies sich gelegt haben.
Ich wünsche Ihnen noch viel Spaß die letzten Wochen mit Bommelchen und liebe Grüße an die neue Familie, sie sollen durchhalten, das wird irgendwann, auch wenn es etwas länger dauert.

Herzliche Grüße von der sonnigen Nordsee

Dagmar Dreher und Enkel Aiko 

Dabei muss ich Bommelchen heute loben. Es wird von Tag zu Tag besser und unser kleiner Stinker wird langsam vernünftig. Er kann ganz artig sein, wenn alles rundherum stimmt und er zufrieden ist. Wichtig ist, dass er satt ist, denn ein hungriger Bommel ist ein nörgeliger Bommel. Und auch ein total überdrehter oder übermüdeter Bommel, der das aber nicht zugeben und nicht schlafen will, ist absolut nicht zu gebrauchen. Im Notfall, wenn Langeweile auftritt, hilft auch ein Kauknochen, denn sonst macht er sich über alles her was er im Garten finden kann. Ich habe schon des Öfteren beobachtet, dass Mama Milka ihm in Situationen, in denen er uns alle (Vier- und Zweibeiner) nervte, ein Plüschtier gebracht hat, ob als Beute oder zum Spielen, ist mir nicht ganz klar. Hier werden weniger Sachen geklaut, als das bei einem Einzelhund der Fall ist – Gesar war damals immer hinter Schuhen und Schuhbürsten her! – Dafür müssen wir herhalten, insbesondere aber seine Mama.

Aiko hatte ich hier schon vorgestellt, möchte aber noch mal auf seine Homepage verweisen:

http://aiko1.jimdo.com/

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Gabi

Grüße aus Kanada ...

07.08.2010
 

... senden Bommels zukünftige Besitzer Kora und Rainer Neß aus ihrem Kanada-Urlaub und schicken uns unter anderem diese tollen Aufnahmen:

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Gabi

Fotos aus der Hundeschule

05.08.2010
 
Nachtrag zum Bericht vom Montag:

Bommel in der Hundeschule

Der kleine Mann will schon hoch hinaus, wie man sieht:

Blöde Flatterbänder! Wer braucht die schon? Weg damit, mit dem Firlefanz!

Darf ich auch zu euch hoch? Bin auch schon groß!!!

Genau gucken wie Mama es macht!

Die Wippe, die schaff ich locker!

 

Bya-ra und Milka haben Spaß an den Agility-Geräten

Tolle Aussicht von hier oben

Genug gesehen. Ich geh dann mal.

Prinzessin Milka

Komm auf die Schaukel, Luiiiiise!

Nix wie runter, das schwankt hier.

Bya-ra beim Bewältigen des Parcours

Der gesamte Parcours

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Gabi

Bommel endlich müde? - Nein! Irrtum!

04.08.2010
 

Dieser kleine Schwerenöter ist einfach nicht müde und auch nicht satt zu bekommen, wie mir scheint. Und egal ob man ihn zu reichhaltig füttert oder zu wenig, in beiden Fällen ist er nicht mehr zu bremsen und traktiert den Rest der tibetischen Hundefamilie bis ich irgendwann einen Schlussstrich ziehen muss, obwohl es mir lieber wäre, die Vierbeiner würden ihre Differenzen alleine regeln, damit Konflikte aus der Welt geschaffen sind und nicht nur durch mein Einschreiten vorübergehend gestoppt. Meine Alten (Gesar und Indra) vor dem kleinen Racker zu schützen, wenn sie sich selbst nicht mehr wehren können oder ich spüre, dass es für sie zu stressig wird und sie genervt sind, ist die eine Seite, aber normalerweise sollte Milka ihr Ding alleine durchziehen. Zwischen Mutter und Sohn sollten irgendwann die Fronten abgeklärt sein, auch wenn es lange dauern kann, vermutlich aber länger als die 3 Wochen, die Bommel noch bei uns bleibt. Ich bewundere immer wieder Bya-ra, wie geduldig sie mit ihm umgeht, wie sie seine Attacken nicht ernst nimmt und stattdessen mit einem Spiel antwortet und so die Situation bereinigt. Und wie sie ihn im Rahmen eines  Spiels erzieht, ihm zeigt, wo die Grenzen sind. Es klappt wunderbar, aber wirklich nur bei ihr. Alle anderen reiben sich auf, mehr oder weniger. Vergleiche ich die Reaktionen meiner Rudelmitglieder auf die dreisten Angriffsversuche von Bommelchen mit dem Ampelsystem, würde ich es so definieren, dass es bei Bya-ra sehr lange die Farbe Grün gibt, ein kurzes und nur einmaliges Gelb, wenn überhaupt, worauf sofort ein Rot folgt, und zwar Knallrot! Danach stellt Bommel keine Fragen mehr. Bei Milka sieht es eher nach einem Dauergelb aus, oder auch einem Orange. Normales Spielen, auch kurzes liebesvolles Mama-Kind-Spielen, das beobachte ich selten, eher das raue Spiel inkl. Milkas Gebrummel. Milka rennt sich zwischendurch den Frust von der Seele, glaube ich. Sie dreht mit ihrer Mama Bya-ra zig Ehrenrunden im Garten in blitzschnellem Tempo. Eigentlich laufen die beiden keinen Kreis, sondern eine Acht, und zwar in entgegengesetzter Richtung, wobei sie sich am Scheitelpunkt treffen und Milka ihrer Mutter jedes Mal ein kurzes „Wa wa wa! Geh aus dem Weg, du Dumme!“zuruft oder was immer das „Wa wa wa“ bedeuten mag. Zum Thema „Rennen“ und den „berühmten verrückten 5 Minuten“ komme ich später noch einmal, denn ich habe mir das Buch „Wölfisch für Hundehalter“ gekauft und habe auch nach 16 Jahren Tibet-Terrier-Erfahrung immer noch meine „Aha-Erlebnisse“ oder Bestätigungen für Analysen der langjährigen Beobachtungen meines Rudels.  

24 Stunden rund um die Uhr „Bommel“, das kann schon anstrengend sein und ich es gibt zwischendurch Augenblicke, in denen ich mich am Limit fühle, aber zum Glück finde ich meistens die richtigen Worte und Taten, um den jungen Mann in seine Schranken zu weisen. Heute habe ich ihn alleine zu einer großen Runde mitgenommen, ohne die anderen Vierbeiner. Der Spaziergang wurde etwas ausgiebiger als geplant, da ich eine Nachbarin mit ihrer Hündin – Milkas Freundin Zoé – traf und wir zusammen liefen. Fotos folgen! Zoé mag Rüden und Welpen, so dass es keine Probleme gab zwischen den beiden, Bommel eine neue Freundin gewonnen hatte und sogar mit ihr im Bach plantschen ging. Ich machte mir schon etwas Sorgen, dass eine Stunde Spaziergang vielleicht zuviel sein dürfte, trug ihn auch zwischendurch mehrmals, als er auf meinen Arm wollte, aber müde war mein kleiner Kampfbommel auch nach dieser Tour nicht wirklich. Zumindest wollte er es nicht zugeben! Ich musste ihn wirklich zum Runterfahren zwingen und ihn „wegpacken“. Es wäre bestimmt von Vorteil, wenn Bommel bereits eine eigene Box hätte, die bei Übergabe dann mit ins neue Heim übersiedeln könnte. Diese Box sollte ihm die Möglichkeit geben sich zurückzuziehen, also immer für ihn geöffnet bereit stehen, aber auch ein Ort, an dem man ihn zum „Runterfahren“ vorübergehend verwahren kann. Das Wort „ Einsperren“ klingt mir zu krass. Er wird von mir sofort gelobt und bekommt sein Leckerchen, wenn ich sehe, dass er sich hingelegt hat und ich spüre, dass er innerlich ruhig wird und abschaltet. Das ist ganz wichtig! Außerdem wäre ein Rucksack gut, damit ich den Jungspund auch auf längere Touren mitnehme könnte, denn Milka und Bya-ra brauchen dringend Bewegung. Bei Milka ist der Muskelaufbau wichtig nach der Welpenaufzucht, während der sie anfangs viel gelegen hat. Bei Bya-ra geht es mir um die Kondition, die für die nächste Geburt wichtig ist. Ich habe keine Ahnung wie viel Zeit uns bis dahin bleibt, aber theoretisch können meine Damen jederzeit läufig werden, auch wenn ich eher mit September rechne.  

Bleiben wir bei Bommels Schandtaten, die innerhalb einer einzigen Stunde heute Morgen etwa so aussahen: 

Ein Protesthäuflein ins Welpenzimmer gelegt, weil ich das FALSCHE Frühstück serviert hatte und ein „Du warst nicht schnell genug, Frauchen“-Pippi auf dem Teppich, gleich nach dem Wachwerden. Doofe Züchterin, macht alles falsch und gehorcht dem Bommelchen nicht. 

Im Garten unterm Walnussbaum meine Blumenzwiebeln ausgebuddelt und – zum Glück – NICHT gefressen, ABER was auf Dauer nicht in meinem Sinne sein kann, JEDE Blumenzwiebel gegen ein Leckerchen eingetauscht. Und was mit Blumenzwiebeln funktioniert, das klappt mit Steinchen und splitterigen Stöckchen noch viel besser!  

So langsam frisst Bommel nach und nach unseren gesamten Garten auf. Die Farne sind bereits alle auf Halbmast und Bommels (ehemals unsere!) grüne Lieblingsgießkanne hat einen etwas zerknautschten zernagten Ausguss, genannt Tülle (Musste bei wikipedia nachsehen, wie das Teil sich schimpft).  

Und nebenbei und zwischendurch immer wieder Mama und die anderen Hunde nerven oder mittags auch mich beim Mittagessen, als Bommel es auf meinen Nudelsalat abgesehen hat. Ja, ja, die anderen haben immer das bessere, das bessere Essen, das bessere Spielzeug … 

Dieser Hund braucht 1000 Schutzengel! Er erklimmt jede Mauer und thront dort oben heldenhaft in Pose wie ein echter Tibeter eben auf dem Mount Everest. Von wegen „keine Treppen steigen“ und nicht „irgendwo runterspringen lassen“. Leichter gesagt als getan, wenn man solch einen unerschrockenen Burschen hier hat.  

Noch kurz zum Buch von Günther Bloch und Elli H. Radinger „Wölfisch für Hundehalter“, von dem ich ganz begeistert bin und es gerne weiterempfehlen möchte. Allein die Gliederung ist sehr übersichtlich. Jedes Thema ist unterteilt in „Behauptet wird …“, „Fakt ist …“ und ganz wichtig „Bedeutung für den Hundehalter“, damit man auch einen Rat bekommt, wie man nun mit dem Wissen in Bezug auf den eigenen Hund umgehen sollte. Bloch zieht immer wieder Vergleiche zu seinen Beobachtungen von Wolfsrudeln und ich entdecke dabei so viele Parallelen zu meinem kleinen tibetischen (Wolfs-)Rudel.  

Das Beispiel zum oben erwähnten „im Kreis laufen“, das ich bei meinen Damen (Bei Gesar  nie!) immer wieder Kopf schüttelnd beobachte.  

Bloch schreibt u.a.: 

Behauptet wird …

… Die Alphas kontrollieren alle Aktionen von rangniederen Tieren. So auch die berühmt-berüchtigten „durchgeknallten fünf Minuten“ bei Jungwölfen. 

Fakt ist …

… Eine permanente und ständige Kontrolle der Aktionen von rangniederen Tieren ist nicht nötig. …

So schauen sie sich beispielsweise auch das Im-Kreis-Laufen und das Zickzack-Laufen des Nachwuchses in aller Ruhe an, ohne etwas zu tun. Dieses Verhalten dient nämlich dazu, individuell ein optimales Verhältnis zwischen Langeweile und Erregungszustand zu finden und hilft ihm, wieder „runterzufahren“. Jedes Tier, ob jung oder alt, versucht seine innere Balance zu finden. Die „verrückten fünf Minuten“ haben weder etwas mit Alphagehabe, noch mit Dominanzabsicht zu tun. Oft enden sie im gemeinsamen Rennspiel mit anderen Familienmitgliedern. 

Letztes kann ich nur bestätigen!!! 

Bedeutung für den Hundehalter:

Wenn Ihr Hund seine durchgeknallten fünf Minuten hat und im Kreis rennt, besteht für Sie als Hundehalter kein Handlungsbedarf. Sie müssen weder etwas kontrollieren, noch abstellen. Genießen Sie einfach den Anblick. 

Ja, genau das tue ich, wenn auch mit leichten Bedenken, dass irgendwann mal ein Hund gegen eine Wand oder einen Baum rennt bei dieser affenartigen Geschwindigkeit. Den Rosenbogen haben meine Damen auf diese Art bereits zerlegt. 

Ich kann, will und darf hier nicht das ganze Buch abdrucken, werde aber immer mal wieder einige Episoden herausfischen und meine Gedanken dazu preisgeben. 

Ah ja! Während ich hier fleißig schreibe zernagt Bommel gerade unter ständigem Gemecker den Reißverschluss des Hundekissens …

Und im Anschluss noch wie angekündigt die letzte e-mail von Enyas Besitzerin Ulrike:

13. Woche

Hallo Gabi,
schon wieder ist eine Woche vergangen, unsere Kleinen werden ganz schnell groß....viel zu schnell, aber ich wollte ja keinen klein bleibenden Hund!

In dieser Woche hat Enya viele Erfahrungen mit anderen Bezugspersonen gemacht. Meine ältere Tochter Kiraz und ihr Freund waren gekommen um im Haus meiner Mutter zu renovieren und ich bin mitgefahren, um zu putzen. Also blieb Enya bei Herrchen und bei Birte, meiner jüngeren Tochter. Zwar kam ich zwischendurch mal für eine Nacht nach Hause, doch die meiste Zeit war ich weg.

Unsere kleine Maus hat sich in dieser Zeit in Rangordnungskämpfen mit Birte geübt, sie wird am meisten gebissen und auf sie wird nicht unbedingt gehört.
Mein Mann hatte an zwei Tagen einen Helfer hier für den Garten, so dass die beider auch einen Teil der Zeit auf sich gestellt waren.
Mir wurde von einigen Malheurs im Haus berichtet, ja, man muss Enya schon kennen und beobachten, damit keine Pfützchen im Haus landen!
Im Großen und Ganzen haben aber alle diese Tage gut gemeistert. Es ist auch in meinem Sinne, dass sich Enya nicht total auf mich fixiert.

Am Freitag war die Renovierung abgeschlossen und am Samstag war dann der 85.ste Geburtstag meiner Mutter. Außer Enya waren noch die beiden Hunde meiner Schwester da und ein Pflegehund meiner Schwester (1 1/2 Jahre alt). Enyas war nur in Spiellaune und versuchte sehr massiv, Milka, die Hündin meiner Schwester, die sehr schüchtern ist, zu dominieren. Sehr respektlos, das kleine Ding!!! Gegen Abend wurde das Sunny, dem Rüden meiner Schwester zu bunt, er ging dazwischen und legte das Hundekind mehrfach auf den Rücken. Oh, da hatte das kleine Mädchen dann doch mal Respekt. Bei Rüden allen Alters ist sie ohnehin etwas vorsichtiger. Mit Betty, dem Besuchshund tobte sie sehr lustig herum, die zwei waren sich ebenbürtig. Ich denke, nach den Ferien müssen wir unbedingt zu einer Hundeschule, Enya muss ein wenig Benimm bekommen, man darf doch nicht so einfach ältlich scheue Damen anmachen!
Schade, dass wir keine Bilder gemacht haben.

Bis bald
liebe Grüße
Ulrike

In Enya scheint doch noch mehr Mama drin zu stecken, als ich dachte, denn dieses Dominanzgehabe ist ganz Milka. Sie unterscheidet aber, denn es gibt Hündinnen, die findet sie nett und neutral und spielt ganz normal, aber andere wiederum scheinen sie zu reizen und da will sie es einfach wissen.

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Gabi

Mr. Obercool

02.08.2010
 

Dieser kleine Kerl namens Bommel hat ein ungeheures Selbstbewusstsein. Gestern nahmen wir ihn mit dem gesamten Rudel (zwei- und vierbeinig) mit zum Geburtstag meines Schwiegervaters. Viele Leute, viel Gewusel, die Feier fand im Garten statt. Bommel blieb relativ unbeeindruckt, fand die neue Umgebung interessant und erforschte sie (bis hin zum Grundstück des Nachbarn) und begrüßte alle Gäste.  

Heute Morgen war er besonders lieb und sogar richtig zärtlich, in dem er mich mit seinen Riesenpranken ganz zart weckte und mir dann über das Gesicht schlabberte.

Das war’s aber auch mit den positiven Eindrücken, die ich heute gewinnen konnte.  

Heute morgen nämlich hat er mich zum ersten Mal so richtig ins Hosenbein gezwickt, obwohl ich mir bis jetzt eingebildet hatte doch recht gut mit ihm zurecht zu kommen, denn normal genügt ein strenges „Schluss!“ und Bommel weiß, dass ich ganz schnell Ernst mache und Konsequenzen ziehe.  

Lag es nun daran, dass er noch etwas durch den Wind war von gestern oder besonders hungrig, da der Futterplan am Vortag etwas durcheinander geraten war, oder daran, dass ich selbst etwas unter Druck stand und dadurch für ihn angreifbar war? 

Ich musste früh morgens meine Tochter von der Autowerkstatt abholen und der Zeitpunkt kollidierte etwas mit dem Gassigehen und Hunde-Frühstück. Außerdem zog ich es vor die Hunde während meiner Abwesenheit zu trennen, so dass eventuelle Kampfhähne nicht aneinander geraten konnten. Meine Oldies ins Obergeschoss, Bya-ra und Milka unten in die Küche und Kampfgnom Bommel ins große Welpenzimmer. Als ich das Haus verließ verfolge mich Wolfsgeheul. Ich war nicht lange fort, aber trotzdem meinte Bya-ra wieder sie müsste mich ausschimpfen, als ich das Haus betrat, und ich habe den starken Verdacht, dass Oma Bya-ra unserem Bommelchen als Vorbild dient. Ich weiß nicht warum, aber die beiden haben sich gesucht und gefunden und können richtig gut miteinander. Sie spielen leidenschaftlich miteinander. Und bleiben dabei immer freundlich. Bommels Begrüßung als ich nach Hause kam, fiel aber weniger nett aus. Er kniff mich zweimal ins Hosenbein. Es war ein Zwicken und ich fand es nicht gerade angenehm. Im ersten Moment reagierte ich einfach nur mit „Aua! Du Blödmann!“ und schubste ihn etwas weg. Beim zweiten Mal landete er wieder im Welpenzimmer. Sein Futter stand übrigens dort bereit, der Napf war aber nur halbleer – trotz angeblichen Riesenhungers. Ich musste noch eine kleine Runde mit Milka drehen, da diese sich gestern Abend bereits und heute Morgen ebenfalls strikt weigerte unseren Garten zu betreten. Warum weiß ich nicht. Vielleicht hatte sie dort eine Begegnung der dritten Art? Als ich mit Milka Richtung Wald lief, konnte ich Sturkopf Bommel noch bis in 200 m Entfernung meutern hören. Immerhin blieb es beim Nachhausekommen bei einem dritten Versuch mich zu zwicken und einem mehr gesprochenen als gebellten „Wau!“ Es war als wollte mir der kleine Mann etwas sagen. Er muss aber lernen, dass auf Zwicken nicht die gewünschte Reaktion folgt und man damit nichts erreichen kann. Scheinbar sind wir jetzt in einer neuen Testphase, denn mir wurden auch von Bommels Schwesterchen Enya ähnliche Geschichten per e-mail zugetragen.  

Mittags um 14 Uhr hatten wir (Bya-ra, Milka, Bommel und meine Wenigkeit) Termin in der Hundeschule. Ganz interessant fand ich, dass der kleine Dickkopf Bommel, der sonst oft in Deckung geht, wenn es heißt „Gassi“ und „Geschirr anziehen“, sich bereitwillig fügte. Aber der Gedanke, dass ich ihn noch einmal alleine lassen könnte, gefiel ihm wohl nicht, denn „Dabei sein ist alles!“ Nun muss man natürlich aufpassen, dass Wegsperren nicht nur als Strafe angesehen wird, sonst ziehen wir uns einen Hund heran, der niemals alleine bleiben möchte, was ohnehin eine rassetypische Eigenschaft ist. Und bei Bommel habe ich schon beobachtet, dass er sehr wohl gut alleine bleiben kann, wenn er WILL. In der Hundeschule stellte meine Trainerin fest, dass es allerhöchste Zeit wird, dass Bommel nun eine Grunderziehung bekommt. Zuweilen fing er nämlich auch dort an etwas aufmüpfig zu werden. Das bedeutet, dass wir nun regelmäßig zweimal pro Woche Unterricht haben werden. Montags auf dem Platz und freitags hier vor Ort bzw. außerhalb per Auto oder zu Fuß. Wir haben heute nach „Feltmann“ damit angefangen erst einmal die Aufmerksamkeit des Hundes, den Blickkontakt zu bekommen, in Verbindung mit dem Absitzen (noch ohne Kommando) und dem anschließendem wieder frei geben mit „Schau – und weiter“ oder anschließendem lockeren Laufen an der Leine mit „wir gehen hier“. Zum Schluss von Bommels Unterricht hat meine Trainerin noch mit den ersten Schritten zur Deckenübung begonnen. Zwischendurch frischten auch Bya-ra und Milka – und vor allem auch ich – unsere Kenntnisse auf, denn in letzter Zeit war einiges verschludert worden und Kommandos und Zeichen wurden wild durcheinander gewürfelt. Während der Aufzucht der Welpen und oft auch bereits wenn die Hündin schwanger ist, kommt die Erziehung zu kurz. Meine beiden großen Damen hatten im Anschluss heute noch viel Spaß an den Agility-Geräten. Bya-ra lief den gesamten Parcours zweimal, wobei ich feststellen musste, dass sie das Slalomlaufen verlernt hat, aber alles andere, auch die hohen Sprünge perfekt meisterte. Fotos folgen! 

Da wäre noch die Sache mit dem Autofahren zu erwähnen. Bommel motzt und meutert immer noch! Egal ob auf meinem Schoß, wie gestern auf der Fahrt zu meinen Schwiegereltern, oder wie heute mit Mama in der Box. Das war nun Variante 4, die ich ihm angeboten habe. Aber

ob alleine (mit Kauknochen) in der Box (die er wahrscheinlich irgendwann in ihre Einzelteile zerlegt haben wird)

oder mit Mama Milka in der Box, die ihm versucht zu sagen, dass er Ruhe halten soll

oder angeschnallt mit Geschirr, aus dem er versucht auszusteigen oder den Gurt durchzubeißen

oder auf meinem Schoß

Bommel gebärdet sich, weil es ihm nicht passt! Mag sein, dass es an der Hitze liegt, denn es war gestern und heute wieder recht schwül. Aber irgendwann sollte er es doch kapiert haben, dass sein Theater ihn nicht weiterbringt.  

Die Stubenreinheit

Es ist auch hier wieder so, dass die Erfolgsquote von Bommels gutem Willem abhängt, wie auch von meiner Aufmerksamkeit. Er kann seine Geschäfte auf Kommando verrichten und kassiert dafür Leckerchen, also darf ich doch davon ausgehen, dass er theoretisch alles steuern kann, oder? Wenn ich morgens so gegen halb 6 sofort aufstehe und ihn auf den Rasen setze, klappt das vorzüglich, genau wie abends vor dem Schlafengehen gegen 23 Uhr das letzte kleine und große Geschäft. Sind wir im Erdgeschoss und die Terrassentür ist geöffnet, geht Bommelchen ganz selbständig nach draußen in den Garten, wenn er muss. Nur oben in der ersten Etage, da muss ich höllisch aufpassen, denn hier scheint unser Teppichboden einen besonderen Reiz auszuüben. Wenn der junge Mann gerade aus dem Tiefschlaf wach wird ist erhöhte Wachsamkeit angesagt. Manchmal war schon mein Gedanke noch schnell Schuhe oder Jacke anzuziehen zuviel des Guten und das Bächlein plätscherte dahin, wo es unerwünscht war. Ich glaube Bommel sucht gerade nach Möglichkeiten sich zu melden, denn sein Kneifen in mein Bein könnte dazu gehören. Er bringt jetzt öfter mal ein Spielzeug und wirft es mir vor die Füße, woraufhin ich schon Erfolgserlebnisse hatte, wenn ich daraufhin direkt mit ihm nach draußen gegangen bin. Nicht zu vergessen, dass Milka lange Zeit mit Spielsachen im Mäulchen durch die Wohnung getrabt ist, wenn sie dringend musste. Auf jeden Fall haben wir in den vergangenen Wochen große Fortschritte gemacht und es gibt keinen Grund zum Verzweifeln. Ganz im Gegenteil!

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