Tagebuch-Archiv

 

Gabi

Tagebuch sträflich vernachlässigt

30.08.2011
 

Ich entschuldige mich am besten gleich dafür, dass ich meine Leser im Ungewissen gelassen habe, wie es meinen Hunden, insbesondere den Durchfall-Kandidaten geht. Aber auch ich war zum Warten auf das Labor-Ergebnis verdammt. Und nach der ewigen Diät-Kocherei für Milka „Huhn mit Reis“ und „Reis mit Huhn“ und „Huhn mit …“ usw. usw. usw. kam mir selbst beim Anblick von Reis derselbe schon fast zu den Ohren raus. Bya-ra bekam stattdessen das Menü mit Kartoffelbrei. Reis ist bei ihr seit ihrer Tumorgeschichte gestrichen!  

Es hieß also erst einmal Durchhalten und Abwarten und Hoffen und Beten, dass wir schlauer sind, wenn die Ergebnisse des Labors eintreffen. Wir wollten auf keinen Fall mit Kanonen auf Spatzen schießen und nach Möglichkeit Antibiotika-Gaben vermeiden. Montag vor einer Woche, als wir mit Indra und Katze Sheila zum Impfen einen Tierarzt-Termin hatten, konnte der Doc uns auch endlich das Ergebnis des Labors mitteilen. - So ganz nebenbei: Oma Indra ist nun endlich Tollwut-geimpft und damit Dänemark-Einreise-fähig! - Wir hatten Milkas Kot sehr gründlich untersuchen lassen. Ich mag es nicht ständig im Dunkeln zu tappen. Das bringt nichts. Die Hunde schleppen sonst eventuelle Krankheiten ständig mit sich herum und ewig schmort etwas im Untergrund. 

Labor-Ergebnis Milka Kotuntersuchung (in Kurzform) vom 17.8.2011: 

Parvo-Virus: negativ

Corona-Virus: negativ

Rota-Virus: negativ

Parasiten: negativ

Protozoen-Zysten: negativ

Giardien: negativ 

Clostridium perfringens. negativ

Clostridium difficile: negativ

Geringer Gehalt Staphylococcus epidermidis

Geringer Gehalt Escherichia coli mit hämolysierenden Eigenschaften

Salmonellen/Shigellen: nicht nachgewiesen

Mykologische Untersuchung: negativ

Gasbildner (Clostridien): (pos. Befund korreliert mit einer Keimzahl > 1Mio/g) positiv

Geringer Gehalt saccharolytische Keime

PH-Wert: 5,7 

Diät:

Fütterung mehrmals täglich in kleinen Portionen. Als Kohlenhydratquelle sollte anfangs Reis (breiig gekocht) oder Kartoffelbrei (ohne Milch) dienen. Als Eiweißquelle Hüttenkäse, Magerquark, gekochtes mageres Fleisch, Huhn oder Fisch. Fett reduziert verwenden. Als benötigte Fettsäuren eignet sich Öl mit hohem Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Verhältnis Kohlenhydrat : Eiweiß – 2:1. Die Gabe von Laktobazillen ist zu erwägen. Z.B. Paidoflor.  

Antibiotikum nicht nötig. Weiter mit Diät, mindestens noch eine Woche, außerdem Nahrungsergänzung Canikur Pro zum Aufbau der Darmflora. Und wieder Huhn und Reis bis zur Bewusstlosigkeit. Bei Bya-ra konnte ich inzwischen eine leichte Besserung feststellen. Aber sie hatte es auch nicht so arg erwischt. Der Kot war allerdings weiterhin recht bunt. Der Anfang nun knüppelharte Kügelchen, wie beim Hase, außerdem rabenschwarz, das Ende immer noch gelb und etwas weicher. Bei Milka hatte ich das Gefühl, dass es von Tag zu Tag wieder schlechter statt besser wurde. Der Hund, d.h. die Darmflora schien sich nach und nach aufzulösen. Genauer gesagt, schienen sich alte Fetzen Darmschleimhaut abzulösen. Der Kot war wie „Pappmaschee“ in quietschgelb, aber wenigstens ohne Blut. Und so langsam hatte ich von Reis & Co. die Nase gestrichen voll. So konnte es nicht weitergehen. Meine THP natürlich nicht erreichbar, da in Urlaub. Die Idee den Tierarzt noch einmal zu fragen, schien mir auch nicht besonders sinnvoll. Erst mal auch bei Milka weg vom Reis und Übergang zu Kartoffelpü. Ich ging im Geiste die Mittel durch, mit denen ich in ähnlichen Fällen bereits Erfolge zu verzeichnen hatte. Mir fiel wieder Notakehl D5 von der Firma Sanum Kehlbeck ein, von dem ich wusste, dass es gegen Bakterien sowohl bei Erkältung wie auch bei Magen-Darm-Erkrankungen gute Dienste leisten kann und auch, dass es von Heilpraktikern gerne empfohlen wird. Und vor allem, dass es uns in der Vergangenheit mehrfach geholfen hat. Es wirkt gegen Entzündungen und bei allen bakteriellen Infektionen, zum Teil wohl auch gegen Viren, wenn auch nicht bestätigt. Es wirkt regulierend. Das bedeutet, dass die Bakterien selbst mit Notakehl nicht bekämpft werden. Wichtig ist die Milieuregulierung, denn Bakterien können vor allem in ihrem spezifischen Element, also bei saurem PH-Wert, wuchern und das Immunsystem überlisten. So passt auch der im Labor festgestellte PH-Wert ins Bild – 5,7 – dürfte wohl zu sauer sein. Und auch, dass meine THP mir empfahl weniger Proteine zu füttern, denn diese senken den PH-Wert. In das Gesamtbild fügt sich sogar die leichte Erregbarkeit von Bya-ra zusätzlich ein, denn zuviele Proteine können hibbelig machen. Angebracht sind sie nur, wenn der Hund entsprechend aktiv ist, was aber an warmen Sommertagen nicht der Fall ist. Ich füttere seit längerem nur noch Nassfutter von vet-concept, das sehr reich an Proteinen ist. Eigentlich müsste ich, wenn wir keine langen Spaziergänge unternehmen und auch keine Hundeschultermine anstehen, einen Teil des Futters durch Kohlenhydrate ersetzen, wobei ich kein Freund von Getreide bin, da es viele Hunde nicht gut vertragen, es gerne Allergien auslöst und außerdem das Krebsrisiko erhöht. Bleibt also nur die Zugabe von Gemüse? Oder? Seit einigen Tagen jedenfalls gebe ich Bya-ra und Milka 3 x 5 Tropfen Notakehl D5 täglich und siehe da vorgestern sah der Kot bei beiden schon wieder halbwegs normal aus, wenn auch noch mit einem Hauch von Gelb. Heute aber kann ich schon wieder von perfektem „bilderbuchreifem“ Output sprechen. Bleibt noch zu erwähnen, dass Milka und Bya-ra heute mal wieder einen Akupunktur-Termin hatten. Auf Grund meiner Schilderungen und Berichte der Krankengeschichte und Aufzählungen sämtlicher Medikamentengaben, nicht zuletzt an Hand der Untersuchung beider Mädchen nach TCM-Methode (traditioneller chinesische Medizin) durch die Tierheilpraktikerin, die von Zeit zu Zeit zu uns ins Haus kommt, gingen uns während des Gesprächs diverse Lichter auf. Hatte ich doch im Kampf gegen die Grasmilben ein neues Mittel eingesetzt, dass ich in einem Naturheilkundezentrum bestellt hatte und hauptsächlich Milka, aber auch einige Male Bya-ra, damit behandelt. Mit Erfolg übrigens! Das Jucken ließ sofort nach und die Stellen heilten ab. Es ist ein Puder bestehend aus Sulfur und Silicea, das man auf die betroffenen Stellen streut. Nun hat Sulfur die Eigenschaft auszuleiten und es wäre nicht verwunderlich, wenn eben dieses Sulfur den Anstoß gegeben hätte, etwas was bereits eine ganze Weile in den Därmen grummelte, auszuleiten. Das würde auch erklären, warum es sich um einen Durchfall ohne den sonst so extrem unangenehmen Geruch handelte, was mich gleich sehr gewundert hat. Ich hoffe, dass nun wieder Ruhe einkehrt und sich meine Hunde ihres „Mülls“ entledigt haben. Eine Woche werde ich aber das Notakehl auf jeden Fall noch weitergeben. Es hat sich mal wieder gezeigt, dass man wirklich alles, aber auch wirklich ALLES mit in die Überlegungen einbeziehen muss, damit die Puzzle-Teile ein Bild ergeben.  

Übrigens scheint Milka das Thema „Hormone“ vorerst erledigt zu haben. Das linke Ohr, das ständig schmutzig war, weil sie darüber entgiftete, ist wieder in Ordnung. Und sie scheint auch innerlich wieder zur Ruhe zu finden. Das Gesäuge ist zurückgegangen. Die Milchbar also geschlossen. Das Janken und Plüschis-Schleppen ist vorbei. Sogar die kleine Nachbarshündin, das Sheltie-Baby, konnte heute von Zaun zu Zaun in aller Ruhe beobachtet werden. Milka war die Ruhe selbst. Genau wie auch Kar-mi und Indra mit der kleinen Nachbarshündin kein Problem haben, zumal sie bereits Schnupperkontakt hatten und Indra das Baby schon ausgiebig gewaschen hat. Nur Bya-ra gibt keine Ruhe, klebt am Zaun und kann sich vom Anblick der kleinen "Angel" nicht losreißen und ist ständig am Jammern. Auch in diesem Falle ergibt 1 + 1 = 2, denn Bya-ra scheint im Kopf gerade in der Welpen-Aufzuchtphase zu sein, was auch die THP heute bestätigte. Somit hat sie ihren Rhythmus eingehalten und wie gewohnt kurz nach Milka nachgezogen, auch wenn man es seit der Kastration äußerlich nicht mehr beobachten kann und so keinen sichtbaren Beweis hat.

Ich hoffe ich habe zu vorgerückter Stunde nicht zuviel Chaos geschrieben. Nachdem die schwülen schweißtreibenden und gewittrigen Tage vorbei sind genieße ich die kühlen Temperaturen, die mir einen Energieschub verliehen haben, ich mich mit Großräumaktionen im Keller beschäftige, in einem regelrechten Wegwerfrausch bin und sich die Mülltüten bereits stapeln. Ja, manchmal fällt es leichter sich von Dingen zu trennen und diesen Anfall von Arbeitswut muss ich ausnutzen solange er anhält.

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Gabi

Juhuu!

21.08.2011
 

Mit "meinen knabbernden Mädels" erreichte ich im Tibi-Forum Platz 3 beim Fotowettbewerb für Monat August:

Gemeinsam Kauen macht eben doppelt Spaß!

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Gabi

Mit Tatütataaaa zum Tierarzt

16.08.2011
 

Es war wieder mal eine der typisch unruhigen Nächte. Ich hörte Milka trappeln, hörte wie sie immer schneller wurde und Kreise lief. Die Bescherung: Wieder ein farbenfroher Output, teils fest, teils weich, teils dunkel, teils gelb, aber am Ende ganz deutlich hellrotes frisches Blut. Zwar nur einmal, aber dafür nicht gerade gesund aussehend. Vormittags ein Telefonat mit meiner Tierheilpraktikerin und detaillierte Beschreibung des Corpus delictis. Ihr Rat: Hund ins Auto packen und ab zum Tierarzt. Ich also umgehend den Tierarzt angerufen und wenige Minuten später saßen Milka und ich im Auto während die anderen drei Damen, die zu Hause bleiben mussten, die Welt nicht verstanden, weil ich etwas hektisch Hals über Kopf den Saal verlassen hatte, denn es war kurz vor Praxis-Schluss. Ich glaube ich bin gefahren wie der Henker und hoffe, dass ich nicht demnächst ein Passfoto bekomme. Ausnahmsweise gab es sogar einen Parkplatz fast vor der Türe des Tierarztes. Manchmal ist einem das Schicksal doch noch wohlgesonnen. Man ist ja schon für Kleinigkeiten dankbar. Im Wartezimmer erkannte ich meine kleine Milka kaum. Sie ist dort eigentlich sonst eher ängstlich. Und oft macht sie andere Hunde ganz gern mal dumm an. Aber heute hatte ich eine andere Milka dabei. Es schien ihr alles völlig egal zu sein. Auch der Dackel, der gerade aus dem Behandlungszimmer kam. Krank oder einfach nur nervenstark? Fieber hatte ich vorher zu Hause schon gemessen. Dort war alles im grünen Bereich. Genau wie bei der Urinprobe, die ich im Hof vor der Praxis noch schnell ergatterte, als Milka mit „Hoch, das Beinchen!“ an der Mauer markierte. Das Gespräch mit dem Tierarzt und die eingehende Untersuchung ergaben vorerst nur, dass Milkas Darm mächtig geschwollen war und eine Vergiftung weitestgehend auszuschließen ist. Eine Kotprobe, die ich nachts gesammelt hatte, wurde ins Labor geschickt. Getestet wird auf Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten. Also das volle Programm. Da freut sich doch wieder das Bankkonto. Mit dem Ergebnis wird aber vor Freitag oder Montag nicht zu rechnen sein. Milka bekam eine Buscopan-Injektion, die den Darm beruhigen soll. Diese böse böse Spritze hat die dumme Angewohnheit, dass sie höllisch brennt. Ich kannte es schon von Gesar, der danach immer hysterisch durch das Zimmer rannte. In Milka steckt sicher ein bisschen vom Opa, aber was bei Gesar eher Schauspielerei war, das übertrifft Milka noch in ihrem mimosenhaften Verhalten. Geschrien hat sie wie am Spieß, und gezappelt und sich gewehrt, dass ich sie kaum noch halten konnte. Übrigens hat sie auch immer noch Milch, wenn auch die Busen nicht mehr so prall gefüllt sind. Daran lässt sich aber solange eine andere unbekannte Krankheit in ihr steckt nichts ändern. Jetzt heißt es erst einmal wieder Abwarten, Diät füttern und sich den Kopf zerbrechen wann und wo mein Kleine sich was eingefangen haben könnte. Futterunverträglichkeit möchte ich ausschließen, da ich sie regelmäßig von meiner THP per Bioresonanz überprüfen lasse und so meine Richtlinien habe. Wer sich mit dem Thema noch nie beschäftigt hat, wird vielleicht nicht unbedingt glauben, dass diese Methode funktioniert. Den Beweis lieferten mir meine Hunde aber schon oft genug, wenn eine Unverträglichkeit auf organischer, also körperlicher Ebene festgestellt wurde und der Hund nach dem Füttern des jeweiligen Nahrungsmittels mit Durchfall reagiert hat. So z.B. Gesar, der kein Hühnchen vertrug und mir jedes Mal einen schlagartigen Beweis lieferte. Unverträglichkeit kann aber auch auf anderen Ebenen (geistig, emotional usw.) entstehen und kann sich z.B. durch Mattigkeit nach den Mahlzeiten äußern. Oder auch auf der Steuerungsebene, die für die Gene verantwortlich ist, wenn ich die Erklärung meiner THP richtig verstanden habe. Diese wäre dann sogar ein Hinweis auf ein Krebsrisiko. Die Angaben passten auch zur Fütterung in Verbindung mit Bya-ras Karzinom im Dezember 2010. Und seit ich mich damit befasst habe, achte ich noch viel mehr auf die Hinweise, die ich durch die Radionik erhalte. Es bietet sich keine andere Variante an, auch kein Bluttest auf Allergien. Immerhin hat man aber so eine kleine Hilfe, nach der man sich richten kann und muss sich nicht mühsam peu à peu über einen langen Zeitraum durch eine Ausschlussdiät schlagen. Der Rest des Tages verlief heute wenigstens ruhig und ohne weitere unangenehme Vorkommnisse.

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Gabi

Mit Riesenschritten zum Erfolg? Unglaublich!

15.08.2011
 

Wie ruhig und friedlich auf einmal alles abläuft. Kaum zu glauben, aber wahr. Sollten die Gründe dafür nur in den wenigen Umstellungen (Regeln) in unserem Hause, in der Wiederaufnahme des Trainings (Arbeiten mit positiver Verstärkung) und den Omega-3-Kapseln für Bya-ra zu suchen sein? Wir sind alle überrascht, inkl. der Trainerin, denn auch in anderen nicht geübten Situationen ist wesentlich mehr Ruhe eingekehrt. Sogar beim Warten im Auto auf dem Parkplatz des Supermarktes. Am Samstag parkte mein Mann direkt neben dem Altkleider-Sammel-Behälter, aber selbst Personen, die sich so unserem Auto bedenklich näherten, beeindruckten meine Mädels nicht weiter. Genauso verblüfft war ich, als ich vor einigen Tagen mit den beiden gerade zum Spaziergang aufbrechen wollte, als UPS vor unserem Hoftor auftauchte und ein Paket abgeben wollte. Kommando „Sitz“ und „Bleib“ und meine Mädchen saßen mit ihren Nasen direkt vor dem Paketmenschen – ohne eine Regung, ohne einen Ton. Wenn ich es auch von Milka nicht anders erwarte, da sie mit Menschen keine Probleme hat, ist es normalerweise Bya-ra, die doch oft etwas zu sagen hat, wenn jemand unseren Hof betritt, der ihr nicht geheuer ist. Und hier saßen nun meine zwei Grazien wie die Soldaten und bekamen dafür auch eine anständige Belohnung. Wie war das noch gleich? Unsere Tibet-Terrier gehorchen nur, wenn sie einen Sinn darin sehen? Sprich: Einen Vorteil für sich. Reines Profit-Denken also! Das einzige, was immer noch sehr nervt, ist das Theater am Zaun. Da sind beide in heller Aufregung. Kaum auszuhalten war Bya-ras Gejammer vorgestern, als bei den Nachbarn das Hundebaby nachmittags im Hof war. So schlimm, dass ich  angefangen habe den Staubsauger anzustellen, nur um Geräusche und Bellen von nebenan zu übertönen. Ablenkung wie Tasche packen fürs Training wirkte auch vorübergehend. Bya-ra benahm sich wie ein liebestoller Rüde, in dessen Umgebung sämtliche Hündinnen heiß sind, oder als wäre sie krank. Dann geht man im Geiste die ganze Palette durch, ob sie vielleicht Durst hat, füllt den Napf mit frischem Wasser. Abgestandenes finden meine Hunde nämlich nicht schmackhaft, außer im Garten in der großen grünen Gießkanne. Oder muss sie vielleicht nach draußen, um dringende Geschäfte zu erledigen? Den eigenen Garten habe ich allerdings am Nachmittag gemieden, da meine Mannschaft sonst permanent am Zaun geklettet und Radau gemacht hätte. Genau dort, wo das Gras am höchsten steht, denn Mähen war nicht möglich – dank täglicher Regenschauer. Ich habe den starken Verdacht, dass dort eine Stelle ist, wo massiv Zecken lauern. Am Zaun zum Nachbargrundstück stehen außerdem einige Tannen. Auch verdächtig. Die letzten Tage habe ich zwei dicke eklige Zecken gefunden, die hier durch mein Wohnzimmer rollten. Keine Ahnung, wen die beiden angezapft hatten, denn trotz mehrmaligen Bürstens hatte ich bei keinem Hund etwas gefunden. Und wenn sie sich kratzen, dann sind meistens Grasmilben Schuld. Jedenfalls habe ich gestern bei Bya-ra so etliche der kleinen orangefarbenen Nester entdeckt. Sogar vor dem Kopf machen die Plagegeister nicht halt.  

Training Samstag 

Die Unterrichtsstunde vorgestern Abend um 18 Uhr am Rande des Parkplatzes am Sportgelände und direkt an den Feldern von Rodheim hat riesigen Spaß gemacht, weil der erwünschte Erfolg sich mehr und mehr einstellt. So macht Arbeiten mit den Hunden Spaß.

Bya-ra erinnert mich in ihrem Verhalten immer mehr an ihre Zeit als Junghund, als sie EINS mit mir war, mit mir durch Dick und Dünn ging, eben keine Rivalen im Rudel hatte. Papa Gesar und Mama Indra standen in der Hierarchie klar über ihr – Gesar war unantastbar und sie vergötterte ihren Papa – und auch mit Kar-mi später gab es nie Streit. Durch das intensive Arbeiten und Üben wird zwar die Bindung zwischen Bya-ra und mir wieder verstärkt, was ich anfangs bedenklich fand, da Madame zur Eifersucht neigt, aber andererseits scheint es ihre Bedürfnisse nach Aufmerksamkeit so zu stillen, dass kein Grund mehr vorhanden ist, darum zu kämpfen. Milka und Indra bekommen beide ebenfalls genug Zuwendung. Beim Training wechseln mein Mann und ich uns ab oder die Trainerin übernimmt einen der Hunde. Und auch Indra ist nun wieder überall dabei, ist zwar mehr Mitläufer oder Zuschauer, aber „Dabei sein ist bekanntlich alles!“ Ich denke aber auch, allein die Tatsache, dass wir mehr gemeinsam unternehmen, d.h. dass sich mein Mann jetzt auch zum ersten Mal am Training beteiligt, dass wir z.B. alle zusammen zum Einkaufen fahren, die Hunde mit meinem Mann im Auto warten, gibt uns allen – besonders den Hunden – ein neues Wir-Gefühl. Ein Hauch von Harmonie im Hause „Srinagar Danda“. Gemeinsame Unternehmungen stärken die Bindung im Rudel. Genau wie Wölfe gemeinsam jagen fahren wir zusammen einkaufen. Auch eine Art „Jagen“. Nur dass zum Bedauern unserer Mädels Hunde im Supermarkt verboten sind, was natürlich unverzeihlich ist. Solange man nicht darüber nachdenkt, dass durch die gemeinsamen Unternehmungen die Zeit für weitere Umbau- und Renovierungsmaßnahmen fehlt und wir nur im Schneckentempo vorankommen, die Gedanken daran verdrängt, darf man sich über die positiven Veränderungen freuen.  

Ablauf des Unterrichts: 

Auf der Fahrt zum Training Dauergejammer und pausenloses Geplapper von Bya-ra.

Ankunft auf dem Parkplatz. Keine Hektik auf den hinteren Plätzen. Alles relativ ruhig, wenn auch in Erwartung. 

Aussteigen aus dem Auto verlief erstaunlich gesittet. Ich war baff! Kein einziges vorzeitiges Aufstehen, Milka und Bya-ra blieben auf ihren Pöpöchen hocken, ich bekam den Blickkontakt und auf „Hopp!“ durften sie aus dem Auto springen. Dass sie im ersten Moment danach mit den Rüsseln am Boden nicht mehr wahrnehmen, was um sie herum geschieht, zwischendurch noch schnell die Trainerin überschwänglich begrüßen, um dann an den Leinen wie die Hornochsen in sämtliche Richtungen zu zerren, daran müssen wir noch arbeiten bzw. einen Weg finden wie wir diese ersten Minuten heil überstehen. Meist beruhigen sich die Gemüter nachdem die neue Umgebung mehrfach markiert und somit vereinnahmt wurde. 

Gespräch mit der Trainerin über das Thema „Milka und Freilauf“ und die Gefahren des „sich-aus-dem-Staub-machens“. Milka vergisst in spannenden Augenblicken vor lauter Begeisterung und Interesse an anderen Dingen ganz gerne, dass sie nicht alleine unterwegs ist. Vorschlag meiner Trainerin, dass wir beim Laufen auf dem Feldweg jedes mal auf dem Absatz kehrt machen, also immer sofort die Richtung wechseln, sobald unsere Vierbeiner an uns vorbeirauschen. Gesagt – Getan! Beide Mädels durften frei laufen, wobei ich Bya-ra eher vertraue und ich sie daher ganz ohne Leine laufen ließ, denn ich weiß, dass sie sich oft nach mir umschaut, damit sie mich nicht verliert oder damit mich keiner klaut. Kontrollfreak eben! Milka lief mit Schleppleine – wortwörtlich – denn wir ließen die Leine los, Milka schleppte sie hinter sich her, d.h. wir ließen die Leine einfach auf dem Boden schleifen. Man glaubt gar nicht, wie oft man bei diesem Spielchen die Richtung wechseln muss. Indra konnte es nicht fassen und schaute meinen Mann verständnislos an. Sie dachte vermutlich: Die Menschen haben einen an der Klatsche! Bya-ra verhielt sich wie erwartet und drehte sich bereits nach wenigen Metern zu mir um, was ich mit einem „Click“ bestätigte. Milka kapierte es nicht ganz, um was es ging, folgte aber MEISTENS früher oder später ihrer Mutter. Das Clickern, das eigentlich eine Bestätigung sein sollte für den Blickkontakt und das Heraneilen, hatte Milka jetzt aber falsch konditioniert. Sie verstand es als Marker zum Abrufen und musste erst einmal in kurzem Einzeltraining mit der Hundetrainerin entsprechend eingestellt werden. Sie hatte schnell kapiert, mein schlaues Mädchen, und übrigens gelangen beim Laufen im Feld auch andere Übungseinheiten ausgesprochen gut. Ich konnte beide auf eine Entfernung von ca. 15 Metern mit Stopp-Signal zum Anhalten bringen, so dass sie sich nach mir umdrehten, sich auf Kommando „Sitz!“ beiden absetzten und geduldig warteten bis ich in aller Ruhe und Gelassenheit zu ihnen geschlendert kam und sie lobte. Auch das ordnungsgemäße Laufen ohne Leine – dicht an meinen Beinen, eine rechts, eine links - ohne es vorher verlangt zu haben, bestätigte ich durch Clickern. Ich kann kaum beschreiben, welch angenehmes Gefühl es ist, wenn keiner zieht und zerrt und alles einfach läuft wie am Schnürchen. Ich kann es allerdings selbst immer noch nicht glauben. Und ich weiß wohl, dass es immer wieder zu Rückschlägen kommen wird. Auch da müssen wir durch! 

Letzte Übung war das Bestätigen durch Clickern für Blickkontakt von Hund zu Frauchen, und zwar mit Ablenkung. Dazu diente der neben dem Parkplatz gelegene Beach-Volleyball-Platz. Jetzt waren beide Mädchen schon so bei der Arbeit und die erste Anspannung hatte sich gelegt, dass das Treiben auf dem Sportplatz und das Drumherum für beide völlig uninteressant war. Wir mussten wirklich schon nach Ablenkung suchen und nach Gelegenheiten um vorbildliches Verhalten zu bestätigen. Selbst bei Hunden, die auf doch relativ kurze Entfernung an uns vorbeiliefen, kam kein einziger Ton, kein Bellen, nichts! Allerdings hatte auch jeder von uns nur einen Hund an der Leine. Ich bin mir eigentlich sicher, sobald eine von beiden brüllt, haben wir den gleichen Affentanz wie immer. Es wird noch eine Menge Arbeit und Zeit erfordern bis wir eines Tages mit mehreren Hunden an der Leine ohne unangenehm aufzufallen an anderen Hunden vorbei gehen können ohne einen Sicherheitsabstand zu wahren oder einen Riesenbogen laufen zu müssen. 

In der Umgebung unseres Hauses – das ist mir im Feld beim Hundetraining so richtig bewusst geworden – fällt das Üben und entspannte Spazierengehen tatsächlich schon auf Grund der Umgebung wesentlich schwerer. Gleich nach den ersten 10 Metern, nachdem ich zum Gassigehen aufgebrochen bin, treffe ich auf eine unübersichtliche Stelle, 100 Meter weiter gleich die nächste und dort ist Ausweichen schwierig. Im Feld dagegen ist alles überschaubar, sobald alles abgeerntet und abgemäht ist. Man sieht den Feind schon meilenweit im Voraus. Und man kann im Zweifelsfalle ausweichen, denn Platz gibt es reichlich in Hülle und Fülle, ohne dass man wie hier bei uns am und im Wald entweder todesmutig in einen Graben hüpfen oder im Gebüsch verschwinden muss. Die einzige Gefahr sind die Hasen, die meinen Hunden in die Quere kommen könnten, wenn sie auf den Äckern ihre Runden drehen und dann unter Umständen, weil sie sich im Rausch der Geschwindigkeit befinden, tatsächlich vergessen, dass ich auch noch irgendwo existiere.  

Clickern

Ein neues Buch liegt hier bereit. „Mein Clickertraining“ von Martin Pietralla. Ich habe das Clickern wiederentdeckt. Es hat Bya-ra und mir früher schon Spaß gemacht und gerade das Bestätigen des Blickkontakts beim Spaziergang  war damals der erste Einsatz des Clickers, der erfolgreich war. Ich hatte es aber nur noch selten angewandt, da sich Bya-ra in ihrer Gier nach Leckerchen gerne dabei hochschaukelte. Auch diesmal machte sie anfangs Anstalten etwas hektisch zu werden, so dass ich immer nur bis max. 4 Minuten am Stück mit ihr arbeiten konnte. Gestern war sie bereits total ruhig dabei und spulte sich überhaupt nicht mehr hoch. Na, geht doch! Vielleicht liegt’s doch an den Lachs-Öl-Kapseln? Das Buch habe ich als Urlaubslektüre auserkoren. Falls das Wetter nicht so mitspielt wie wir uns das wünschen, kann ich stundenlang schmökern und das Gelesene auch in die Tat umsetzen. Meine Trainerin selbst war bei Martin Pietralla zur Ausbildung und ist begeistert von ihm.  

Bya-ra:  Veränderung im Wesen 

Bya-ra ist wirklich in den letzten Tagen zuckersüß. Sie führt bereitwillig und mit großer Freude Aufgaben aus, die ich ihr gebe, so z.B. meinen Mann zum Mittagessen zu holen, egal ob aus dem Garten oder von den Renovierungsarbeiten im Erdgeschoss. Theoretisch hat sie solche Aufgaben auch vorher schon gerne erledigt, wie z.B. das Suchen, wenn unsere Schildkröte im Garten für uns nicht mehr auffindbar ist, weil sie sich verbuddelt hat. Aber irgendetwas ist an ihrem Verhalten anders. Sie ist bei ihren Ausführungen konzentrierter und ruhiger, dabei aber mit viel Freude an der Arbeit. Ich möchte behaupten, dass sie sich dabei jetzt selbst mehr unter Kontrolle hat. Und sie benimmt sich bei all dem sehr einschmeichelnd und mimt den „lieben Hund“. Vorgestern nach dem Training hat sie mich mit Liebkosungen (aus Hundesicht) überschüttet und ich fühlte mich danach gewaschen. Wenn ich so richtig überlege, hat sie das lange nicht mehr gemacht. Kinnlecken, also devotes Verhalten, habe ich nur einmal bei ihr erlebt, und zwar nach dem Training in der HTS bei Anita Balser. Sicher führen mehrere Erziehungsmethoden – richtig angewandt – früher oder später zum Erfolg. Man muss aber die für einen selbst und für die Hunde am besten geeignete finden.

Oder aber das merkwürdig freundliche Verhalten hat doch ganz andere Gründe? Selbst bei einem kastrierten Hund schwanken unterschwellig noch die Hormone, zumindest spielt sich alles noch eine ganze Weile im Kopf ab. Madame legte seltsamerweise gestern Abend die Rute bei Berührung  zur Seite … Upps! 

Bommel - Erfreuliche Nachrichten 

Von unserem Bommelchen aus dem E-Wurf gibt es erfreuliche Neuigkeiten. Er hat jetzt, nachdem seine Besitzer mit ihm (und ich denke auch hauptsächlich ihm zuliebe) umgezogen sind, ein tolles neues Zuhause gefunden, bei dem auch die Umgebung stimmt. Bommelchen war schon bei uns ein Welpe, der konsequente Erziehung erforderte, und ich war mir bewusst, dass auf seine neuen Besitzer eine nicht gerade leichte Aufgabe zukommt. Dank der neuen Nachbarin (auch Hundebesitzerin) hat sich Bommels Sozialverhalten anderen Hunden gegenüber enorm gebessert. Auch auf der großen Hundewiese im Park hat er sich nach anfänglich aufmüpfigem Verhalten gegenüber Artgenossen durch die anderen Hunde gelernt, an welche Regeln er sich zu halten hat. Bommel hat als Welpe schon gerne die anderen Hunde in unserem kleinen Rudel getestet. Aber bei all den Erziehungsversuchen und den Situationen, in denen mein Eingreifen unbedingt nötig war, lernt vermutlich ein Hund am besten durch den Kontakt mit anderen Hunde, die ein vorbildliches Sozialverhalten aufweisen können, denn gerade solch intelligente und willensstarke Hunde wie Bommel lernen durch Beobachten. Sie bewerten die Situation und ziehen ihre Schlüsse daraus. Siehe Milka.  

Ein Teil des Textes aus der e-mail dazu: 

Alle Hundebesitzer kennen sich und haben uns gleich angenommen, obwohl Bommel die erste Zeit nur gepöbelt hat. Die anderen Hunde haben ihm aber gezeigt, wie es auf der Wiese läuft. Jetzt haben wir jeden Tag zwei Stunden Spass auf der Wiese und im Wasser ( Bach und Fischteich ). 

Hört sich toll an! Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die Einstellung der anderen Hundebesitzer einen großen Einfluss darauf hat, wie sich Hundebegegnungen entwickeln, denn ich gehöre auch zu den Menschen, die davon profitieren, wenn die anderen Hundebesitzer locker mit der Situation umgehen. Sofort bin ich selbst viel entspannter und automatisch meine Hunde ebenfalls.  

Aiko und Ma-ni 

Und noch mehr freudige Überraschungen! Vor ein paar Tagen habe ich mich noch über die drei kleinen Halbgeschwister unserer Kar-mi gefreut. Vor zwei Tagen habe ich erfahren, dass der kleine Ma-ni bei Kar-mis Neffe Aiko eingezogen ist. Aiko: Sohn von Kar-mis Schwester Chori. Ich habe des Öfteren schon voller Stolz berichtet. Deckrüde Aikos Homepage findet man unter: 

http://aiko1.jimdo.com/ 

Ich finde es einfach super!!! 

Text aus der e-mail: 

Hallo Zusammen, 

wir freuen uns riesig über unseren Zuwachs "Ma-ni von Nama-schu".

Gestern haben wir ihn abgeholt und haben seitdem nur Spaß und Freude.

Ma-ni ist stubenrein, läuft problemlos an der Leine und fühlt sich jetzt schon  "ganz zu Hause". Wir haben überhaupt keine Probleme mit ihm, er ist ein ganz, ganz braver und lieber Hund!!! Aiko und er sind ein Herz und eine Seele, die beiden spielen toll miteinander, Aiko weist ihn auch schon mal in seine Schranken, aber Ma-ni darf auch Aiko's Knochen nehmen.....!!!!! Da waren wir schon überrascht!

Im Moment halten sie Mittagsschlaf, Kopf an Kopf, einfach nur schön! 

Liebe Grüße von den glücklichen TT-Besitzern 

Jürgen und Dagmar Dreher mit Chrismondanas Aiko und Ma-ni von Nama-schu 

 

Ma-ni

 

Bya-ra gebadet 

Meine Wollschafe! Meine Mädels filzen was das Zeug hält. Feuchtwarm und regnerisch! Für das Fell eines Tibet-Terriers eine Katastrophe. Nicht zum ersten Mal erlebe ich einen solchen Sommer mit extrem wolligem Fell. Hier hilft nur noch Baden und Bürsten und Kämmen bis uns und dem Föhn die Puste ausgeht. Bya-ra traf es gestern als erste. Nachdem ich Berge von Unterwolle entfernt hatte, hatte sie immer noch tausend verknuddelte Stellen, ich dafür trug statt eines schwarzen T-Shirts nun eines aus zobelfarbener Wolle.   

Und heute? Zu früh gefreut? 

Ich war schon morgens leicht angenervt, hatte mich über verschiedenes geärgert, packte dann meine zwei Krawallschachteln ins Auto, denn ich wollte laufen, laufen, laufen, und ich weiß auch, dass wir alle diese Bewegung brauchen, sowohl meine Vierbeiner wie auch Frauchen. Ganz dringend! Ich wollte allerdings wirklich NUR laufen, vielleicht einige Übungen dabei einfließen lassen, spielerisch, aber das sollte wohl nicht sein. Es war uns einfach nicht gegönnt. So wie ich schon drauf war bin ich mit entsprechender Geschwindigkeit Richtung Sandplacken in den Taunus gefahren. Wer mich kennt, der weiß, dass ich eigentlich absolut kein Raser bin und gerade auf dem Weg ins Grüne auch die Landschaft nebenbei genießen will. Irgendwas lag wohl schon in der Luft. Na ja, es ist eben nicht jeder Tag gleich. Auf dem Parkplatz im Wald ließ ich beide nach „ordnungsgemäßem“ Aussteigen aus dem Auto erst einmal schnüffeln und sich abreagieren. Gleich auf den ersten Metern – wir wollten gerade zum Spaziergang aufbrechen – ging Bya-ra in die berühmte Hockstellung und verrichtete ein großes Geschäft, was schon etwas bedenklich anmutete. Einige Meter weiter, dann Milka mit einem noch weniger ansehnlichen Exemplar, wie gehabt blutig, schleimig, gelb. In dieser Art und Weise verlief auch der stark gekürzte restliche Spaziergang. Von Landschaft habe ich nicht mehr viel gesehen, dafür aber die Rallye-Streifen am Heck meiner Hunde. Ich hatte gar nicht genug Taschentücher dabei, um die beiden Damen (?) wieder halbwegs ansehnlich zu gestalten und hab inständig gehofft, dass uns niemand begegnet. Mein Auto dankt es auch, dass sich jemand mit gelbem Po auf die Rückbank pflanzte. Und die Badewanne freute sich Bya-ra nach so kurzer Zeit wiederzusehen. Nun muss ich aber dazu noch beisteuern, dass mich Milka bereits in der Nacht von Freitag auf Samstag zweimal aus dem Bett warf und da bereits erste Anzeichen vorhanden waren. Ich vermutete aber einen kleinen Nebeneffekt durch das Abstillen. Gestern hatten wir ebenfalls einmal solch eine unschöne Angelegenheit im Garten. Sogar in allen Farben und in verschiedener Konsistenz. Und heute nun auch noch Bya-ra. Es ist noch keine Woche her, als ich nach dem letzten Kokzidien-Befall und der Gabe von Vecoxan noch habe nachtesten lassen, ob alles okay ist. Befund negativ. Keine Parasiten. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Doch ein Virus oder Bakterien? Oder gar eine Futterunverträglichkeit, die in Verbindung mit den Massen von Leckerchen beim Training aufgetreten ist?  

Mit der Ruhe im Haus ist es heute auch vorbei. Permanentes Gerenne zum Fenster, Sprung auf die Lehne der Couch, Gebell und Gebrummel. Da war dann auch mal Schicht im Schacht, es gab eine deftige Ansage und die Tür zum Wohnzimmer bleibt erst mal zu.

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Gabi

Alle Kinder weggepackt!

12.08.2011
 

Milka zieht immer noch im Geiste ihren Wurf bestehend aus einer Plüschente und einem Kuschelwildschwein groß und gestern morgen war die Milchbar wieder so gut gefüllt, dass mir langsam ernsthafte Bedenken kommen. Wir hätten eine ganze Kompanie Welpen versorgen können. Es blieb mir nichts anderes übrig, als Ente und Wildschwein wegzupacken. Milka trauerte. Und kaum hatte mich versehen hatte sie bereits ihren nächsten Wurf zur Welt gebracht. Diesmal ein Eichhörnchen, das Bommels Besitzer ihr letztes Jahr aus Kanada mitgebracht hatten, daneben lagen noch ein Weihnachtsteddy und ein halbzerpflückter Drache. Eichhörnchen musste auch mit nach draußen in den Garten. Jetzt habe ich die gesamte Brut in den Schrank gepackt. Tut mir zwar leid, aber Möchte-Gern-Mama muss langsam wieder normal werden. Außerdem habe ich nun doch zu Phytolacca D2 gegriffen, das ich bei meinem E-Wurf Milka zum Schluss zum Abstillen gegeben hatte. Hier ist aber Vorsicht geboten, denn wir wollen zwar, dass die Milch zurückgeht, aber nicht dass ein Stau oder Verhärtungen entstehen. Daher nur eine einmalige Gabe und weiteres Beobachten, nebenbei mehrmals täglich Umschläge mit Essig-Wasser 1:5. Gestern Abend sah das Gesäuge schon viel besser aus. Da Pulsatilla bei Milka vom Typ her keinen Sinn macht und es auch nur angezeigt ist, wenn kein Milcheinschuss vorhanden ist, habe ich noch einen Versuch mit Cyklamen C 30 gestartet. Wieder in der 3er-Kombi (pur, in Wasser gelöst und geschüttelt). Wenn alle Stricke reißen, dann gibt es Galastopp vom Tierarzt.  Bis jetzt haben wir es immer ohne geschafft. Ich hoffe es gelingt auch dieses Mal. Ich frage mich allerdings wie lange ich  Milka dem noch aussetze, denn eine solche Scheinschwangerschaft ist risikobehaftet, also entweder „Decken lassen“ oder „Kastrieren“. 2012 wird es sich zeigen. Dann wird eine Entscheidung fallen müssen. Kastrieren ist so schrecklich endgültig.  

Gute Neuigkeiten 

Zum Glück gibt es auch noch gute Neuigkeiten zu verkünden. Nachdem Bya-ra sich vorgestern Abend und heute morgen etwas merkwürdig verhielt, würgte und spuckte und sehr müde und schlapp war, zeitweise die Augen kaum offen halten konnte, war ich für einen Anruf des Tierarztes dankbar, der mir die Ergebnisse der Kotuntersuchung mitteilte. Wir hatten nach dem Kokzidienbefall nachtesten lassen, ob wirklich alles eliminiert ist. Endlich mal Ruhe! Und ich hoffe sie hält auch an. Noch mehr beruhigt mich das Ergebnis der Untersuchung auf Bauchspeicheldrüsen-Insuffiziens bei Milka und Bya-ra. Ich wollte ein für alle mal ausschließen, dass der doch öfter mal seltsame Kot (mit Schleim) auf Grund einer empfindlichen Bauchspeicheldrüse z.B. durch zu fettes Futter zustande kommt. Hier muss ich mir nun in Zukunft keine Gedanken mehr machen. Die Werte sind bei beiden Mädchen mehr als gut! Darüber freue ich mich wirklich sehr, auch im Hinblick auf meine Zucht und die Nachkommen. 

Kar-mis Halbgeschwister 

Im Zwinger „von Nama-sSchu“ kamen am  24.5.2011 drei Halbgeschwister unserer Kar-mi zur Welt. Verwandtschaft unverkennbar! Und einer der Jungs ist ganz der Papa! 

„Ma-ni“, „Mahara“ und Mak-pa Norbu“

 

Zeckenhochburg 

Eine ganze Weile sind wir von dem Krabbeltierchen verschont geblieben. Jetzt ist wieder Zeckenalarm angesagt. Vorhin lief mir so ein Monster am Arm hoch. Vermutlich erfreuen sie sich des feuchtwarmen Wetters, auf das ich auch ohne diese Plagegeister schon gut und gerne verzichten könnte. Oder sie flüchten von Hund auf Mensch, weil Hund entsprechend behandelt? Milka trägt ihr Scalibor-Halsband, die anderen drei haben eine Margosa-Abwehrlotion von vet-concept im Nacken und auf der Schwanzwurzel. Vielleicht sollte ich mir auch mal was ins Genick träufeln. Ich weiß überhaupt nicht mehr wo ich noch mit den Hunden spazieren gehen soll. Überall Wald und Wiese und dementsprechend lauert die Gefahr. Bedauerlicherweise keine Spinnerei von mir, sondern Realität. Vielleicht sollten wir den Garten und am besten gleich den gesamten Taunus betonieren und grün anstreichen. Ich hoffe dass das nächste Jahr wieder besser wird und diese Zeckenmafia halbwegs verschwindet. Nach der letzten Hiobsbotschaft von Bya-ras Anaplasmose sind Zecken &. Co. bei mir in ihrer Sympathie nicht gerade gestiegen. Und je mehr man über diese Krankheit liest und weiß, umso mehr macht man sich Sorgen. Also am besten gar nicht googlen.

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Gabi

Wir nehmen wieder alles mit …

09.08.2011
 

… was an Unannehmlichkeiten in Reichweite kommt.  

Und es gibt viel zu berichten, denn in der letzten Woche hat sich so einiges angesammelt, weil ich das Tagebuch etwas vernachlässigt habe. Am Wochenende war ich nur auf Tour und kam zu gar nichts. PC blieb aus und hatte frei! 

Unsere Omega-3-Studie 

Unsere? Das beinhaltet einige Foris (Forenmitglieder) und meine Wenigkeit. Dank eines sehr lieben und immer mit Rat und Tipp hilfreich zur Seite stehenden Forenmitgliedes entstand die Idee gezielt unsere Hunde, die stressanfällig, ängstlich, unsicher oder aggressiv sind, hochdosiert mit Omega-3-Fettsäuren in Form von „Lachsöl-Kapseln + Vitamin E“ zu versorgen und die Verhaltensweisen und Veränderungen im Wesen anschließend zu dokumentieren und zu vergleichen. Mir war durchaus schon lange bekannt, dass unseren Tibis insbesondere für ihr langes Fell regelmäßig Öl dem Futter beigegeben werden sollte. Nur dass eben ein oder zwei Esslöffel Lachsöl – oder auch andere Öle – viel zu wenig ist, das erschließt sich mir und anderen erst jetzt. Was man nach 17 Jahren Hund noch lernt … Kaum zu glauben. Haben wir denn hinterm Mond gelebt die ganzen Jahre? Und nur durch einen Zufall ist die Userin im Forum darauf gestoßen, dass größere Mengen hochwertigen Öls sich auch gut auf Hundis Nervenkostüm auswirken, weil ihr eigener Hund aus anderen Gründen hochdosiert diese Omega-3-Kapseln einnehmen musste, sich nach kurzer Zeit im Wesen veränderte, viel cooler und entspannter wurde, auch in Situationen, in denen er sonst sehr bellfreudig und aufgeregt war. Dabei ist er aber jetzt nicht weniger fröhlich oder weniger aktiv. Also keine Schlaftablette. Hört sich an wie „Hokuspokus“. Ist es aber nicht, denn es gibt in der Humanmedizin Studien zu diesem Thema. Es ist also wissenschaftlich belegt, wenn auch nicht im Zusammenhang mit Tieren. Ich habe dazu einen Link gefunden: 

http://www.1000-jahre-erfahrung.de/2400jahre/selbstbewusstsein/omega3/index.html

Ist was dran an dieser Theorie, dann wäre sicher vielen Hundehaltern geholfen. Es genügt aber nicht dem Hund täglich wie oben beschrieben etwas Lachsöl dem Futter beizufügen. Nur gezielt mit einer Therapie über einen gewissen Zeitraum und hochdosierten Gaben von Omega-3-Fettsäuren in Form von 2 – 3 mal 1000 mg Lachsöl-Kapseln + Vitamin E (z.B. von Rossmann, DM, tetesept) bringt den erwünschten Erfolg. 

Wichtig: Kein pflanzliches Öl nehmen, sondern nur tierisches Omega-3. Die Zugabe von Vitamin E ist ebenfalls nötig. Außerdem darauf achten, dass es schadstoffgeprüft ist. Wer sich unsicher ist, ob sein Hund die Fettzugabe im Futter verträgt, sollte sich vorher Rat bei seinem Tierarzt holen. Ich wäre z.B. vorsichtig bei einer empfindlichen Bauchspeicheldrüse.  

Es gibt Bücher und Studien zu diesem interessanten Thema. Z.B. wird dort auch erklärt, dass bei jeder Geburt der Speicher (beim Menschen) leerer wird und eigentlich jedes Mal nach einer Geburt wieder gut aufgefüllt werden müsste. Das macht aber doch keiner! Weder Mensch, noch Züchter bei den Zuchthündinnen...und bei den Welpen wird auch nicht gleich mit Omega 3 substituiert. So wachsen die Kleinen oft schon mit einem Mangel auf, wenn die Mutter (menschlich. oder tierisch) eben immer weniger von diesen "Gehirnfettsäuren" zur Verfügung stellen kann. 

Bei Tieren, die "normal" sind, also entspannt und ausgeglichen, wie es ja eigentlich sein sollte, reicht ein Öl als Nahrungszusatz. Hat der Hund aber die Tendenzen zu Ängstlichkeit, Nervosität (auch Hyperaktivität) oder Depression (Mißstimmungen), dann empfiehlt es sich offenbar wirklich Omega 3 auszutesten. Vielleicht liegt es bei unseren Tibis an der Kombination aus "viel Haar" (das Haar zieht viel an Nährstoffen ab) UND dem "Hütehund" im Tibi, also die Wachheit, die ständige Bereitschaft, die Aktivität. Es wurden jedenfalls unter den Mitgliedern des Tibi-Forums bereits ganz überraschende Beobachtungen gemacht.  

Vielleicht habe ich doch mit meinem Gedanken „Waren die früheren Generationen unserer Tibet-Terrier nicht weniger stressanfällig und insgesamt nervenstärker?“ gar nicht so falsch gelegen. Die Omega-3-Theorie würde vieles erklären. Dann liegt es doch nicht an unserem hektischen Zeitalter, dass unsere Fellwusels oft eine niedrigere Reizschwelle haben als das Bild des Ur-Tibet-Terriers, der auf den Hochebenen Schafe und Ziegen hütete, das ich im Geiste vor mir sehe. Wäre er so hibbelig gewesen wie meine Bya-ra manchmal, dann hätte er vermutlich beim Hüten in den Bergen früher oder später einen Herzkasper bekommen. Und wenn wir dazu noch die Ernährung der Vorfahren unserer Hunde in die Überlegungen miteinbeziehen, dann fällt uns ganz automatisch die Yakbutter ein. Dass diese für Haut und Haar hier eine Rolle gespielt haben müssen, darüber habe ich mir schon immer mal Gedanken gemacht, aber dabei niemals an Gehirn und Nerven gedacht, obwohl Omega-3 sogar beiläufig in Büchern über Hundeerziehung erwähnt wird.  

Vielleicht bilde ich es mir ein – und auch die anderen Foris sehen Gespenster, weil sie sich die Wirkung der Lachsöl-Kapseln zu sehr wünschen – aber auch wenn sich alte dumme Verhaltensweisen nicht von heute auf morgen ausmerzen lassen, meine ich, dass Bya-ra insgesamt ruhiger geworden ist, zumindest nach kurzer Aufregung viel schneller wieder auf den Boden zu holen ist oder sich erst gar nicht so hochspult.  Sie bekommt die Kapseln (von tetesept) jetzt seit 24.7., anfangs nur eine pro Tag, um die Verträglichkeit zu testen. Und als kleinen netten Nebeneffekt erhalten wir zum Schluss noch ein wunderbar glänzendes Fell! 

Hundetraining am Samstag hier vor Ort 

Samstag war absolut nicht mein Tag. Es war extrem schwül, wie im Treibhaus, Gewitter lag in der Luft und mein Kreislauf fand das nicht lustig. Ich konnte gar nicht klar denken. Totale Mattscheibe und dann auch noch Hundetraining mit einer bockigen Milka! Stur wie ein Panzer! Total „neben de Kapp“, wie man so schön sagt. Wir hatten Training hier vor Ort, und zwar unter erschwerten Bedingungen. Im Hof nebenan das kleine Sheltie-Mädel und gleich ums Eck in die andere Richtung die beiden Chihuahuas im Garten, wobei dort die kleine Hundedame auch nicht so ganz ohne ist und den Kampfhund hinterm Zaun mimt. Meine Trainerin meinte auch, dass Milka hormonell durch den Wind ist und normales Arbeiten einfach nicht möglich ist. Auf eine gewisse Entfernung und ohne die Randale der kleinen Chihuahua-Hündin am Zaun blieb Milka wenigstens friedlich bei meinem Mann sitzen und lief auch halbwegs ansehnlich am Grundstück der Nachbarn vorbei. Ich hatte meinen Kampf mit meiner Bya-ra, die sich auch erst einmal hochspulte, aber wohl mehr weil sich ihre Milka in die Gefahr der Chihuahua-Monster begab. Ich fing nach langer Pause wieder an mit Bya-ra mit dem Clicker zu arbeiten. Als Junghund hatte sie gelernt, dass jedes Umdrehen nach mir bei Spaziergängen Lob bedeutet und darauf wollte ich nun wieder aufbauen. Ich musste sie allerdings aus der Situation herausnehmen und lief mit ihr um die Kurve ein Stück den Weg in den Wald entlang, weg vom Geschehen. Hier war sie Feuer und Flamme und arbeitswütig. Bya-ra liebt Clickern. Sie liebt es allerdings so sehr, dass sie schnell dabei aufdreht und man nach 3 – 4 Minuten eine Ruhepause zum Runterfahren einlegen muss. Die ersten Erfolgserlebnisse hatten wir zum Schluss der Unterrichtsstunde, als ich mit Bya-ra in unserem Hof stand und sie Sheltie-Welpi-Sichtkontakt hatte – und schnell lernte, dass auch in dieser Situation für einen Blick zu Frauchen eine Belohnung winkt.  

Tierarzt-Besuch und Untersuchungsergebnisse 

Indra:  

Bei Indra wurden gestern die Klammern ihrer Verletzung gezogen. Alles ist gut verheilt! Jetzt heißt es noch 2 Wochen warten, bitte bitte nicht krank werden, damit Oma geimpft werden kann. Seit vorgestern flitzt sie auch wieder wie eh und je durch den Garten, hat aber leider nicht kapiert, dass die ollen Gelenke nicht mehr so taufrisch sind. Und so wie sie abdüst und auch in der Wohnung keine Hemmungen hat überall rauf und runter zu springen, muss man sich nicht wundern, dass es hier und da mal klemmt und sie total krumm läuft und vorne hinkt. Ich fürchte da ist noch Physiotherapie angesagt.

Bya-ra: Schilddrüsenwerte und Borreliosetest 

Bya-ras Testergebnisse der Blutuntersuchung vor ca. 1 ½ Wochen lagen heute auch allesamt vor. Da sie in letzter Zeit wieder so stressanfällig war und da es auf Grund der Kastration nicht ersichtlich war, ob sich eine Scheinträchtigkeit oder Läufigkeit in ihrem Kopf abspielt und diese ihren Nerven einen Streich spielt, wollte ich auf jeden Fall ein Schilddrüsenproblem ausschließen. Auch eine Kastration, die eine Hormonumstellung mit sich bringt, kann die Schilddrüsenwerte zum Kippen bringen. Die Werte – nachfolgend aufgeführt – liegen lt. Tierarzt im Rahmen.  

Messgrößen                 Ist                    Normal

FT4                             17  pmol/1       6 - 42

T4                               3.1 µg/dl          1.3 - 4.5

TSH                            0.10 ng/ml        <0.60

Weit mehr beunruhigt mich aber das Ergebnis des Borreliosetests. Eigentlich lasse ich diesen Test nur bei akuten Beschwerden machen. Ich fand es aber diesmal ratsam, da die arme Bya-ra im Frühjahr während der Zeckeninvasion nach ihren OPs vom Immunsystem her noch sehr geschwächt war und dies scheinbar auch den Zecken nicht verborgen geblieben ist. Sie stürzen sich offensichtlich mit Begeisterung auf Alte und Kranke. Bis heute kannte ich zwar verschiedene Krankheiten, die von Zecken übertragen, werden können, aber von Anaplasmose hatte ich noch nie etwas gehört. Bei Bya-ra liegt der Titer bei 1:40, also gerade an der Grenze, gilt aber als positiv in Sinne einer Infektion.

Hunde-Anaplasmose 

Die Hunde-Anaplasmose (granulocytäre Ehrlichiose) wird wie die Borreliose oder FSME durch den Holzbock, unsere heimische Zecke (Ixodes ricinus), während der Blutmahlzeit übertragen. Die Erreger dieser Krankheit sind Bakterien (Anaplasma phagocytophilum), die die weißen Blutkörperchen (Granulozyten) des Hundes zerstören. Die Symptome der Hunde-Anaplasmose sind unter anderem Fieber, Gewichtsverlust, Schlappheit, Ödeme in den Gliedmaßen, Beeinträchtigung des Zentralnervensystems und Blutarmut. Zusätzlich können Gelenkentzündungen auftreten. Etwa zwei bis fünf Prozent der heimischen Zecken sind in Deutschland mit diesem Bakterium infiziert, d.h. etwa jede 20.Zecke kann diese Krankheit übertragen. Regional kann die Durchseuchung unserer heimischen Zecken mit diesem Erreger noch höher sein und sogar bis zu neun Prozent betragen.

Was soll ich sagen? Wir lassen eben nichts aus! Zumindest bin ich vorgewarnt, falls Bya-ra sich seltsam verhält, vielleicht nicht mehr laufen möchte oder – wie Gesar in 1999 bei seiner Borreliose – nicht mehr aufstehen kann. Wir werden es beobachten und in 4 Wochen noch einmal nachtesten lassen, in der Hoffnung dass der Wert nicht gestiegen ist.  

Milka, ein Lycopodium-Typ?

Diese Scheinträchtigkeit treibt Hund und Frauchen so langsam in den Wahnsinn. Jetzt hat Madame auch wieder eine gut gefüllte Milchbar, aber keine Abnehmer! Mein kleiner Drachen! So ungemütlich und auf Krawall aus war sie lange nicht mehr. Wobei die Stimmung wechselt, von einer Sekunde zur anderen, von Lustig und Albern zu Kämpferisch und Motzig. Wobei sie, auch wenn sie brummelt noch so einen gewissen „Ätsch“-Blick in den Augen hat. Plüschtiere liegen natürlich hoch im Kurs und müssen alle Wege mitgehen, auch bei Nacht und Nebel die letzte Pippi-Runde. Manchmal werden sie auch lieblos einfach abgelegt. Rabenmutter! Oft wirbelt sie quietschvergnügt mit ihrem Wildschwein und ihrer Ente durchs Zimmer. Wenn die Plüschis aber Pech haben und Mama Frust, dann werden sie auch traktiert und angenagt. Ich weiß, ich weiß, man soll die Plüschis wegnehmen, damit die arme Hundemami, die ganz und gar durch den Wind ist, wieder in die Spur kommt. Unser Problem liegt bei unseren Nachbarn, wo das Sheltie-Baby eingezogen ist. Das kann ich nämlich nicht so einfach wegpacken! Milka ist in ständiger Alarmbereitschaft und reagiert sofort mit Locktönen sobald sie das Hundebaby wittert. Sie meint sogar, sie müsste die beiden Chihuahuas vom anderen Nachbarn adoptieren. Allerdings nur auf Entfernung - solange sie nicht merkt, dass es sich um erwachsene Hunde handelt. Denn im Moment ist sie nicht gut auf alle Vierbeiner zu sprechen, die in unserem Revier unberechtigterweise herumlaufen und eventuell den nicht vorhandenen Wurf gefährden könnten. Milka ist auch ganz klar zur Zeit die treibende Kraft, wenn es um Randale am Gartenzaun geht. Ich hoffe diese Phase ist bald vorüber, denn auch beim Spazierengehen habe ich das Gefühl ich habe einen Stier an der Leine.  

Milkas momentane Gemütsverfassung und die gut gefüllte Milchbar ließen mich überlegen und Rat bei meiner THP suchen. Es ist nicht ganz so einfach das richtige homöopathische Mittel zu wählen, um Abhilfe zu schaffen. Meistens hilft Pulsatilla, zumindest bei Hündinnen, die sehr weinerlich reagieren und bei denen sich alles nur im Kopf abspielt, also ohne Milcheinschuss. Milka und weinerlich? Nee, wirklich nicht! Je nach Hundetyp bieten sich z.B. auch Ignatia, Lilium, Cyclamen und andere Mittel an. Ich erinnerte mich daran, dass Milka einmal Platinum metallicum sehr geholfen hatte und fast hätte es auch dieses Mal wieder gepasst, denn es steht für Stimmungsschwankungen – und die hat sie zweifelsohne. Meine THP empfahl mir Lycopodium C 30 in einer Dreier-Kombination. Das bedeutet, dass sie eine Gabe (5 Globuli) pur erhält, nach weiteren 12 Stunden 1 Gabe in Wasser auflösen und in eine Spritze aufziehen, die Hälfte davon oral geben, noch mal nach 12 Stunden den verbliebenen Rest in der Spritze schütteln und dem Hund ins Mäulchen geben. Zumindest ist Milka seit Sonntag Morgen innerlich etwas ruhiger geworden – solange kein Hund in Sicht ist, der nicht zu unserem Rudel gehört. Nun fängt sie wieder an und versucht ihre Mama Bya-ra zu dirigieren. Springt Bya-ra verbotenerweise auf die Fensterbank und ich rufe „Runter“ oder „Ab“ und Bya-ra reagiert nicht umgehend, versucht Milka mit viel Gebrummel die Sache zu übernehmen und ihre Mutter zu erziehen. Ähnliches Verhalten habe ich in den letzten Wochen vermehrt beobachten können. 

Eine interessante Seite über den Lycpodium-Hund habe ich beim Googlen gefunden: 

http://www.arnekrueger.de/literatur/tier/lyctier.htm 

Heute jedenfalls bilde ich mir ein, dass Milkas Gesäuge nicht mehr so prall gefüllt ist und ich finde auch keine neuen Verklebungen von tröpfelnder Milch im Fell. Dass sich die Milchmenge scheinbar verringert hat und die kleinen Busen wieder flacher werden, führe ich aber nicht auf die Gabe von Lycopodium zurück, sondern eher darauf, dass meine schlaue Milka instinktsicher einige Tage ihr Futter verweigerte, was automatisch die Milchmenge reduziert. Bya-ra ist besonders gut gelaunt und wie ich finde, innerlich viel ruhiger geworden. Bei Indra wirkt die Floxal-Salbe. Die Augen sind wieder groß, sie blinzelt nicht mehr und die Entzündung scheint so gut wie abgeklungen. Jetzt heißt es aber bis zu ihrem Lebensende 5 – 6 mal täglich die zu trockenen Augen zu tropfen.

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Gabi

Die kleinen Turbulenzen im Hundehaushalt

02.08.2011
 

Katze suchte Sparringspartner 

Also ich weiß nicht, ob es nun ein Zufall war oder ob doch die Wirkung der Omega-3-Lachsöl-Kapseln einsetzt, die sich lt. Studien hochdosiert nicht nur auf das Fell, sondern auch auf das Nervenkostüm positiv auswirken sollen. Ich finde schon den ganzen Tag, dass Bya-ra relativ cool ist. Vorhin lieferte sie sich einen Boxkampf mit unserer Katze. Die beiden können gar nicht miteinander und leben in getrennten Etagen, weil Bya-ra als junger Hund eine Kralle von ihr im Auge hatte - mitten in der Nacht - Blut - Geschrei - TierarztNotdienst ... Das hat Bya-ra der Katze nie verziehen.

Nun liefen sich die beiden vorhin dummerweise im Treppenhaus in die Arme ... äh ... Pfoten. Bya-ra bellte nicht, war aber der Katze zu dicht auf den Leib gerückt und dann hat es geknallt. Die Katze, die kleinen schwarzen Fäuste geballt und dann ging es nur noch rechts links rechts links, dass Bya-ra Hören und Sehen verging. Bya-ra fing zwar kurz an Radau zu machen, aber ich konnte sie recht schnell wieder beruhigen. Ich hoffe das ist ein gutes Zeichen. Kann aber auch mit unserem Training zusammenhängen, dass sie lernt mir mehr zu vertrauen und mir wieder mehr Aufmerksamkeit schenkt.  

Diese Aktion rundete einen Tag ab, der mir sowieso nicht viel Gutes beschert hat.

Bei Milka ist schon wieder kotmäßig etwas nicht in Ordnung. Wie gehabt, wieder mal mit Schleim versehen und gelblich. Bei Bya-ra ebenfalls, aber nur ganz wenig. Die Oma hat keine Probleme. Jedenfalls nicht damit. Futterunverträglichkeit oder eine vermutete Reaktion der Bauchspeicheldrüse auf  das Lachsöl kann ich ausschließen, denn wie ich erfahren habe, hat die kleine Nachbarshündin heute das gleiche Problem und war auch beim TA. Demnach scheint in unserem Umfeld etwas Ungesundes unterwegs zu sein. Unsere Hunde hatten keinen Kontakt, also Ansteckung von Hund zu Hund unwahrscheinlich, zumal der Durchfall zeitgleich einsetzte.  

Na ja, wenn es nur das gewesen wäre … Wir sammeln am Wochenende wieder fleißig die Hinterlassenschaften unserer Hunde und zum x-ten Mal darf das Labor tätig werden.  

Ich hatte heute selbst einen Arzttermin und kam sehr spät nach Hause. Ausnahmsweise hatte Herrchen den Hundis das Abendfresschen serviert. Was mir in gekrümmter Haltung entgegenkam gefiel mir nicht: Oma Indra! Oh nein! Nicht noch was! Der Kalender ist schon vollgepackt mit Arztterminen, denn neben den Gängen zum Tierarzt, weil bei Indra am nächsten Montag noch die Klammer der Bisswunde entfernt werden muss und sie 14 Tage später gegen Tollwut geimpft werden soll (sonst müssen wir sie nach Dänemark einschmuggeln), ist auch bei mir selbst noch einiges abzuchecken. Bei Milka ist übrigens jetzt Milch eingeschossen. Zu dumm, dass ich das gestern noch nicht bemerkt habe, als Indra ihren Tierarzt-Termin hatte, denn die Phytolacca-Spritze hat in Sachen Scheinschwangerschaft bei Milka immer Wunder bewirkt. Jetzt versuche ich es mit Globuli, 3 x 1 Gabe täglich, Phytolacca D6.  

Zu Indras TA-Termin gestern: 

Die Klammer darf erst nach insgesamt 14 Tagen entfernt werden, aber immerhin sieht die Wunde gut aus. Wir müssen also noch eine Woche warten und weitere 2 Wochen bis eine Impfung möglich ist. Indra sollte nicht noch anderweitig krank werden, sonst wird es echt eng mit unserem Urlaub. Ihre Augen sind sehr reizempfindlich und entzündet. Genau wie Gesar zum Schluss benötigt sie jetzt zusätzliche Tränenflüssigkeit, da das Auge zu trocken ist. Vorerst gibt es 3 – 4 x täglich Floxal-Augensalbe. Die Gelenke knirschen, die Arthose im Knie hinten links macht Indra ebenfalls zu schaffen. Sie liegt hier neben mir und hat einen sehr traurigen Blick. Das Alter geht eben an keinem spurlos vorüber. Ich spüre es an mir selber. Es beginnen auch bei mir die ersten kleinen Zipperlein. Deshalb ist es jetzt einfach wichtig, dass ich mich jetzt selbst nicht zurückstelle wie ich es über Jahre getan habe, sondern auch meine eigenen Arzttermine wahrnehme, denn meine Hundchen brauchen ein gesundes Frauchen. 

Heute morgen ging es mir selbst nicht so gut, so dass ich das Gassigehen auf die Stunden in der Mittagssonne legen musste. Im Wald war es aber durchaus erträglich. Leider kamen wir nur im Schneckentempo voran, weil Milka völlig unentspannt war, alle 50 cm markierte, als wollte sie damit ins Guinnessbuch der Rekorde. Sie war kaum ansprechbar, ich wollte mich aber nicht von ihr durch die Gegend zerren lassen, sondern das Erlernte anwenden, was mich sehr viel Beharrlichkeit kostete. Ich war nah dran ihr das Ruder zu überlassen. Dafür war Bya-ra herzallerliebst, aufmerksam und außergewöhnlich ruhig und gelassen.

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