Die gute Nachricht: Wir haben wahrscheinlich endlich
den Grund für die zeitweise auftretenden Durchfälle gefunden.
Und die schlechte: Ich war mit Indra beim Tierarzt
und habe die seltsame Stelle an ihrem Bein untersuchen lassen …
Zu den Details:
Indras seltsam verdickte Stelle am linken
Vorderbein (med.: linker Unterarm) macht mir weiter Sorgen. Ich kann es
nicht zuordnen, um was es sich dabei handelt. Zuerst vermutete ich, dass
es wohl mit dem Sarcoptes-Milben-Befall zusammenhängen könnte, aber bei
Gesar sind alle entzündeten Stellen verschwunden, so dass ich davon
ausgehen kann, das Advocate bereits geholfen hat. Selbst wenn sich bei
Indra ebenfalls Milben unter der Haut eingegraben haben sollten und hier
weiter Larven schlüpfen, würden diese in allerkürzester Zeit abgetötet.
Es hat sich so eine Art Lederhaut gebildet, mit etwa einem Durchmesser von
ca. 1,5 cm. Man spricht bei Sarcoptes dann von Elefantenhaut. Und es hat
auch den Anschein, als wäre „irgendetwas“ unter der Haut. Außerdem
sieht man kleine schwarze Punkte. Sarcoptes-Milben aber sind mit bloßen
Auge nicht zu erkennen. Dermodex wären mit Advocate ebenfalls abgetötet
worden. Der Tierarzt meinte, er wolle zwar nicht den Teufel an die Wand
malen, aber so in etwa sehen auch Hauttumore aus! Schock! Ich bin zwar der
Meinung wir wären so langsam genug gebeutelt, aber scheinbar reicht es
noch nicht. Der TA hat eine Biopsie vorgenommen – die arme Indra! Es könnte
evtl. sein, dass die Stelle vorher von Milben befallen war und sich im
Nachhinein Bakterien angesiedelt haben. Das wäre die harmlose Möglichkeit.
Über die andere möchte ich imMoment
nicht nachdenken. Warten wir das Ergebnis ab!
Neuer Befund der
Kotproben, die ich bereits vor einer Woche hatte untersuchen lassen.
Allerdings zu dem Zeitpunkt noch nicht auf Bakterien, was wir nachdem die
Ergebnisse negativ waren, noch nachgeholt haben:
Auch hier wieder die üblichen Tipps zur Diät-Fütterung.
Interessant: Verhältnis Kohlenhydrat : Eiweiß–2:1
Bei Dysbakterien ist die Gabe
von Laktobazillen-Präparaten zu erwägen. Präparate ohne Milchzucker
z.B. Paidoflor sind denen mit Milchzucker vorzuziehen.
Die Streptokokken sind durch eine Diät in den Griff
zu bekommen, Escherichia coli leider nicht. Selbst das Antibiogramm bietet
nicht allzu viel Möglichkeiten, da die Bakterien gegen das übliche (Amoxillin
und Synulox) resistent sind. Der Tierarzt entschied sich für Baytril, das
ich meinen dreien über einen Zeitraum von 10 Tagen einmal täglich geben
muss. Beginn heute. Wir haben lange überlegt, ob wir wirklich die ganze
Mannschaft mit Antibiotika bombadieren sollen, denn festgestellt wurden
die Bakterien nur bei Bya-ra. Ich bin kein Freund von Antibiotika. Aber
das Risiko, dass wir hier Ping-Pong spielen, weil die Hunde sich immer
wieder gegenseitig anstecken – Wir spielen das Spiel nun schon seit 2
1/2 Monaten – ließ uns zu der Entscheidung kommen zu einem Rundumschlag
auszuholen. Fragt sich, ob auch Kar-mi mit einbezogen werden sollte.
Nach Indra am Freitag und Gesar am
Samstag war für Bya-ra gestern Baden angesagt.
Das Ergebnis:
Bya-ras Haarstruktur hat auch schon
bessere Zeiten erlebt. Im Moment ist es eher wattig, flusig und weich, was
aber zum Teil am Nerz-Öl-Shampoo (Da hatte ich von der rückfettenden
Wirkung mehr erwartet!), weiter an der feucht-warmen Witterung und nicht
zuletzt daran liegt, dass sie seit ca. 2 1/2 Monaten nicht richtig gesund
ist. Ich bin sicher, das wird wieder! Immerhin hat ihr Haar nach dem
Kurzhaarschnitt wieder eine tibeterwürdige Länge.
Noch nicht 100%ig trocken gefönt,
ereilten sie draußen schon wieder die ersten Regentropfen.
Da sie zum Wollmonster
mutiert war, blieb mir nichts anderes übrig, als sie ganz spontan einer
Bade-Prozedur zu unterziehen. Ich habe dazu ein stark rückfettendes
Shampoo verwendet, denn die gestresste Haut ist viel zu trocken und
benötigt jetzt viel Feuchtigkeit und Fett. Leider habe ich auch bei Indra
verdächtige Stellen entdeckt, die höchstwahrscheinlich von
Sarcoptes-Milben verursacht wurden. Ich vermute, dass diese schon eine
ganze Weile vorhanden sind, aber sich noch im Anfangsstadium befunden
haben, so dass sie mir nicht aufgefallen sind. Wirklich aufmerksam wird
man erst, wenn der Hund sich kratzt oder an der Stelle knabbert.
Vielleicht sind auch dort gerade frische Larven geschlüpft und Advocate
konnte sie noch nicht vernichten. Auf jeden Fall muss ich die Entwicklung
genauesten beobachten. Versuchweise habe ich eine der Stellen mit 3%igem
Wasserstoff behandelt. Bin gespannt, ob sich ein Erfolg zeigt. Der TA
hatte mich darauf hingewiesen, dass in Abständen immer wieder neue
Schübe kommen und der Hund sich kratzt. Ich werde in den nächsten Tagen
auch Gesar mit einem rückfettenden Shampoo baden und danach die
Spot-on-Lösung (Advocate) erneuern.
Oben: Indra gestern abend nach Baden
und Fönen
Unten: Indra heute - beim Relaxen in
der Sonne auf dem Balkon
Die Ergebnisse der
Kotuntersuchung von Gesar und Bya-ra sind da:
Keine Viren
Keine Parasiten
(Kein Wunder, nach dem Rundumschlag mit Panacur und Advocate. Nur
Kokzidien hatten noch eine Chance)
Und auch kein
Helicobacter
Alles andere war bereits
beim ersten Test vor kurzem untersucht worden. (Kotprobe Indra)
Ich hatte morgens ein
weiteres Telefonat mit dem Tierarzt, zuerst einmal um mich zu
vergewissern, dass tatsächlich bei von Sarcoptes-Milben befallenen Hunden
die Spot-on-Lösung nur alle 4 Wochen aufgetragen werden muss und nicht in
kürzeren Abständen. Es interessierte mich natürlich, inwieweit man in
der Tierarztpraxis bereits Erfahrung mit dem Problem gesammelt hat. Aber
wie ich es mir schon dachte, tritt Sarcoptes doch recht häufig auf und
ist, seit „Advocate“ und „Stronghold“ auf dem Markt sind, kein
Problem mehr. Vorher allerdings musste man schwere Geschütze aller Art
auffahren. Also keine Panik! Nur Geduld! Es ist auch eindeutig, dass es
wirkt, denn Gesars Ekzeme und der Juckreiz auf dem Rücken sind nach einer
Woche der Behandlung verschwundenLediglich
die schlüpfenden Larven muss man nun erwischen, daher die lange
Behandlungszeit.
Das zweite Thema drehte
sich um die Kotuntersuchungen und das o.g. Ergebnis. Ich konnte dem TA
freudig mitteilen, dass heute morgen bei allen Hunden der Kot in Ordnung
war, so dass ich in dem Moment davon ausgehen konnte, dass
vielleicht doch Giardien der Grund für schleimigen glibberigen Kot waren.
Und die sind wir definitiv los! Ich habe gestern versuchsweise Nutro Trofu
als Leckerlis gegeben und heute Mittag begonnen etwas davon dem
selbstgekochten Mittagsmahl beizufügen. Ich wollte eigentlich wieder
langsam nach und nach mit der Normalfütterung beginnen. Die Hunde werden
es vielleicht bedauern, dass es nicht weiter solch leckere selbstgekochte
Speisen gibt wie z.B. gestern abend: Reis mit Wildlachs! Nach dem
Spaziergang heute Nachmittag mit Kar-mi und Bya-ra allerdings sieht alles
anders aus. Bei Bya-ra war wieder etwas Schleim im Kot. Das hätte ich
noch mit einer angeknacksten Darmflora erklären können. Als ich aber
nach Hause kam, musste die wartende Indra ganz dringend nach draußen und
was da geschah gefiel mir absolut nicht. Wieder Schleim, aber diesmal mit
einer Spur Blut. Und es hat gestunken wie die Pest. Also ich wieder den TA
angerufen, der nun das Labor bittet das Untersuchungsmaterial vom Montag
nochmal auf Bakterien zu untersuchen. Wenn man bloß etwas finden würde,
dann könnte man auch dagegen vorgehen. Aber so ist es ein Spielchen ohne
Ende. Und Kosten ohne Ende.
Ich spüre wie mir das
ganze – und auch noch andere belastende Dinge hier zu Hause – stark an
die Substanz gehen und fühle mich wie vor einem großen Knall. Bya-ra ist
sensibel und es überträgt sich. Frauchen macht schlapp und mein Hund
will für mich stark sein, was sie aber genauso wenig ist wie ich. Der
Schuss geht nach hinten los. Alles was vier Beine hat und uns nähert wird
lautstark vertrieben. Und auf gar keinen Fall darf ein anderer Hund an
Tochter Kar-mi schnuppern. Das ist für Bya-ra ein Grund zum totalen
Ausrasten. Zu Hause hat sie jetzt zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage
sogar ihre Mama Indra rumgedreht und platt gemacht. Das geht natürlich
gar nicht. Und so ist sie heute nach dieser Attacke alleine ins
Nebenzimmer verbannt worden. Sie wusste gar nicht wie ihr geschah. So ganz
neu ist die Situation nicht. Aber die letzten Vorfälle dieser Art sind
ewig her und waren für mich eigentlich erledigt, da hier die letzten
Wochen und Monate Friede-Freude-Sonnenschein-Stimmung unter meinen Hunden
herrschte. Allerdings war Kar-mi immer nur mal kurz hier und gehört seit
meine Tochter wieder täglich ins Büro geht, genau genommen seit Montag,
wieder fest zum Rudel. Upps! Da sehe ich doch einen Zusammenhang! Müssen
wir uns hier etwa neu sortieren?
Wollen wir nicht
vergessen, dass es auch schöne Momente gibt, die der Grund sind, warum
ich mich für die Haltung von Tibet-Terriern und sogar zur Zucht
entschlossen hatte.
Bya-ra und
Kar-mi nach dem Spaziergang
„Hoffentlich
macht bald jemand die Haustür auf, damit wir rein können!“
Meine Gedanken kreisen weiter um die Krankheit meiner
Hunde. Sind Sarcoptes-Milben wirklich sooooo schwer zu bekämpfen wie es
nach Berichten im Internet den Anschein hat?
Oder mache ich mich zu sehr verrückt?
Beim Weiterforschen habe ich noch folgende Einträge
in einem Hundeforum gefunden:
Ob
die Hunde sich mit den Sarcoptes-Milben "angesteckt" haben oder
nicht, hängt auch immer maßgeblich vom Immunsystem ab.
Meine
betagte Hündin hat sich vor zwei Jahren indirekt angesteckt, indem sie
sich frühmorgens auf einer Waldlichtung gewälzt hat, in der in der Nacht
vermutlich ein räudiger Fuchs genächtigt hat. Sie hat nachweislich nie
Kontakt zu einem Fuchs in natura gehabt, so dass es nur diese Möglichkeit
der Ansteckung gibt.
Bis der Milbenbefall genau diagnostiziert war, vergingen mehrere Monate -
in denen sich die andere im Haushalt befindliche Hündin nicht angesteckt
hat, weil sie zu diesem Zeitpunkt immunmäßig sehr stabil war. Das ist
eigentlich "unmöglich", eben weil die Milben so ansteckend
sind, aber dennoch Fakt.
Meine
drei Hunde haben gerade Sarcoptesmilben, also Räude. Angefangen hat es
so, dass sich mein Rüde gekratzt hat. Meine eine Hündin hat sich die
Ellenbogen aufgebissen, die andere biss sich mehr am Oberschenkel.
Auf alle Fälle juckt der Befall wohl meistens wie verrückt.
Die Dermatologin hat mir zu Stronghold geraten, womit ich meine Hunde
vorgestern auch behandelt habe.
Alternativen sind noch:
Ivomec (wird vom TA alle 7 Tage gespritzt, ist eigentlich nur für Rinder
zugelassen)
Ectodex (ein Shampoo, soll aber wesentlich schädlicher als Stronghold
wirken, da mehr Wirkstoff ins Blut gelangt)
Advocate (soll weniger Nebenwirkungen als Stronghold haben, hatte aber da
bereits Stronghold appliziert)
Advocate oder Stronghold muss dreimal angewendet werden. Immer nach je 10
Tagen, weil das Medi zwar die adulten Milben tötet, aber in der Haut noch
Eier vorhanden sind, aus denen erst nach ca. 17-21 Tagen neue Larven schlüpfen
und diese dann ja auch abgetötet werden müssen.
Das heißt also, dass auch die erwachsenen Milben von einem toten Fuchs
auch noch ein paar Tage überleben und somit einen Hund befallen können.
Auch Katzen oder Menschen können von den Milben befallen werden. Die
Milben überleben auf ihnen zwar nicht lange, weil beide Fehlwirte sind,
aber sie können sich von Katze oder Mensch sozusagen "tragen"
lassen.
Mit
einem Dampfdruckreiniger könnte man die Wohnung desinfizieren. Im
Raiffeisenmarkt gibt es das Ardap Spray. Damit kann man die Liegeplätze
der Hunde besprühen.
Trotz sofortiger Waschung mit Sebacil und des. der Liegeplätze haben
unsere 2 Hunde Räude.
Der Kleine juckt bisher nur, doch die Große hat sich auch schon blutig
gekratzt.
Der Tierarzt hat mit Stronghold behandelt und Ivomec gespritzt. Juckreiz
ist weniger, aber immer noch da.
Müssen nun 4 Wochen lang - einmal die Woche mit Ivomec spritzen und
Stronghold wird auch nochmal zum Einsatz kommen. Unsere 4 Katzen (eine hat
es auf jeden Fall) haben wir gleich mitbehandelt.
Die Dermatologin hat mir von Ivomec
abgeraten. Siehe auch Nebenwirkungen... Anwendungseinschränkungen
Kontraindikationen: Ivomec ist nur für Rinder, Schafe und Schweine
zugelassen und soll nicht bei anderen Tierarten angewendet werden.
Nach der ersten Stronghold-Behandlung haben sich meine Hunde auch noch
gekratzt. Hab die Dermatologin deswegen befragt und sie hat mir gesagt,
dass es daran liegt, weil das Stronghold die adulten Milben in der Haut
abtötet, die Milben plus die Eier aber ja noch weiter in der Haut sitzen
und dort den Juckreiz verursachen. Hunde erneuern in ca. 21 Tagen ihre
Haut, danach sollte der Juckreiz vorbei sein. Und so war es dann auch,
sogar noch etwas eher.
Meine Hunde wurden im Abstand von 10 Tagen dreimal mit Stronghold
behandelt.
Wie es aussieht scheine ich also mit meiner
Behandlung auf dem richtigen Weg zu sein. Ob Stronghold oder Advocate ist
im Prinzip kein Unterschied.
In meiner Verzweiflung habe ich heute
nochmals bei der Tierheilpraktikerin Rat gesucht, die mir nun doch zum Glück
etwas die Angst nehmen konnte. In ihrer Umgebung gibt es viele Fälle von
Sarcoptes- wie auch Dermodex-Fälle, die aber durchaus in den Griff zu
bekommen sind und lange nicht so „gefährlich“ wie ich den Eindruck
hatte. Voraussetzung ist aber, dass man selbst nicht die Hände in den
Schoß legt, sondern konsequent dagegen vorgeht. Angefangen mit dem Aufbau
des Immunsystems (z.B. durch die Gabe von Aloe vera – Saft) weiter die
Grundreinigung der Wohnung mit dem Dampfreiniger, das Kontrollieren des
PH-Wertes im Morgen-Urin der Hunde. Ein saurer PH-Wert bietet keinen Nährboden
für Milben. Bei ständiger Kontrolle des PH-Wertes mit Hilfe von
Teststreifen ist die Ernährung entsprechend anzupassen, um den PH-Wert zu
regulieren, d.h. evtl. die Menge an Kohlenhydraten zu reduzieren.
Vorsicht! Auch Hüttenkäse, Joghurt und andere Milchprodukte enthalten
jede Menge Kohlenhydrate. Der
normale PH-Wert der Haut liegt beim Hund im basischen Bereich zwischen 5,5
und 7,5 PH.Von Milben betroffene Stellen, die ich bei den Hunden auf der Haut
entdecke – wie jetzt bei Indra an der Innenseite des linken Vorderbeines
-kann ich mit 3%igem Wasserstoff behandeln, der auch unter die
Haut dringt und somit auch die dort angesiedelten Grabmilben erwischt.
Okay, packen wir es an! Apotheken-Groß-Bestellung läuft
bereits!
Ich bin inzwischen fix und
fertig mit den Nerven und krank vor Sorge um meine Hunde, nachdem ich mich
schlau gemacht und näher über die Sarcoptes-Milben informiert habe, die
unseren alten Gesar plagen. Als der Tierarzt mir den Befund des Labortests
vor ca. 3 Wochen mitteilte, erschien mir der Milbenbefall nicht sonderlich
ungewöhnlich. 2 – 3 Monate das Spot-on-Präparat Advocate (oder auch
Stronghold) auftragen und alle Sarcoptes-Milben sollten verschwunden sein.
Nun sind mir inzwischen jede Menge Schauergeschichten zu Ohren gekommen,
so dass ich weiter nach Informationen und Erfahrungsberichten im Internet
und dort hauptsächlich in anderen Hundeforen gesucht habe.
Hier einige Beispiele in Kürze:
In
Hessen und Thüringen ist die Sarcoptes- Räude auf dem Vormarsch. Bereits
letztes Frühjahr trafen wir etliche infizierte Hunde. Übrigens ist
Sarcoptes ansteckend und schwer behandelbar.
Demodex
und Sarcoptes sind grundsätzlich völlig unterschiedliche Milben mit
unterschiedlichen Folgen. Bei mangelnder Behandlung stirbt der Hund an
Sarcoptes und vor allem kann er Sarcoptes weitergeben an Tiere und
Menschen.
Außerdem hat die Sarcoptes vor allem im Anfangsstadium
ein sehr typisches Erscheinungsbild. Zwischen Pickeln auf der Haut bilden
sich kleine Verbindungslinien, wie Gräben. Deshalb heißt die
Sarcoptes-Milbe auch Grabmilbe. Erst später entstehen durch die Juckerei
Sekundärinfektionen, die zur Krustenbildung führen.
Die
Sarcoptes-Milbe/Grabmilbe/Räude/Scabei canis und wie viele Namen sie auch
sonst noch trägt ist keine Hautkrankheit, sondern ein zerstörerischer
Parasit, der sich einnistet in der obersten Hautschicht, dort Gänge gräbt
und seine Eier ablegt. Dieser ganze Vorgang juckt, Hund kratzt sich wund,
die Wunden entzünden sich und der Verfall des gesamten Tieres beginnt. Früher,
vor den um sich greifenden Importhunden und der rasant wachsenden
Fuchspopulation, also so richtig früher, trat die Räude fast ausschließlich
bei jagdlich eingesetzten Hunden auf. Und zwar bei denen, die in die
Bauten/Eigenheime der Beutetiere geschickt wurden. Dort infizierten sich
die Hunde mit den im Bau lagernden Räudemilben und wurden meistens
eingeschläfert. Es gibt heute keine zur äußeren Behandlung mehr
zugelassenen Medikamente. Wenn einer noch was hat, dann heimlich, da die
Präparate verboten sind. Sie enthielten Lindan, waren extrem giftig und führten
oft schon deshalb zum Tod des betroffenen Tieres. Heute gibt es ein
Spot-on, das relativ hohe Versprechungen gibt, und die nicht offiziell
zugelassenen Präparate wie Ivomycin oder Dectomax, die aber alle den
gleichen Wirkstoff enthalten. Die Waschungen dienen nur dazu, die Sekundärinfektionen
zu lindern und die oft cortisonhaltigen Lösungen dienen dazu den
unendlichen Juckreiz zu mildern.
Es gibt keine Sarcoptes-Milben nur für Menschen.
Vielmehr infiziert sich der Mensch an einem Tier mit der Milbe bei engem
Kontakt mit ungeschützten Hautstellen, wie Armen oder BeinenSobald dem Menschen warm wird, beginnt die Juckerei. Der Mensch ist
aber ein Fehlwirt und die Milbe hält sich nicht ewig, nur so 14-21 Tage.
Dann stirbt sie von alleine ab. Bei Menschen ist Sarcoptes meldepflichtig
und es tritt Quarantäne ein.
Bei Tieren ist aber durch einen Bluttest bestimmbar, ob
der Hund mit Räudemilben infiziert ist. Der Test ist nicht 100% sicher,
aber ein guter Anhaltspunkt, in dieser verzwickten Situation. Auf die Räudemilbe
bilden die meisten Hunde ein Allergen, das im Blut nachweisbar ist.
Ich
habe einen acht Jahre alten Berner-Sennen/Golden-Retriever-Mischling. Seit
2 Jahren leidet er an Sarcoptesräude, die erst mit kleinen schwarzen
Flecken am Bauch begann und sich mittlerweile über den gesamten
Unterbauch, die Achseln und vor allem an der Schnauze ausgebreitet hat.
Bis die Sarcoptesräude diagnostiziert wurde, hat der arme Kerl schon jede
Menge Antibiotika (Cefalexin) bekommen. Als eine Biopsie herausstellte
dass es sich um Sarcoptesmilben handelt ist er mit einem Medikament
behandelt worden, dessen Namen ich leider nicht mehr weiß. Dieses Mittel
wurde über einen Zeitraum von sechs Wochen gespritzt. Leider ohne große
Wirkung, die Haut rund um die betroffenen Stellen hat sich immer wieder
neu entzündet und eine Verbesserung war nicht in Sicht. Darauf hin hat er
Advocate von Bayer bekommen. Nach anfänglicher Besserung, aber dann auch
wieder die alten Symptome, immer wieder neue Entzündungen und sogar nässende
Stellen an der Schnauze.
Ich
habe letzen Sommer auch einen Hund mit Sarcoptesräude gesehen. Bei diesem
Hund war es auch schon sehr schlimm. Nur noch ein paar Haarbüschel übrig,
blutig gekratzte und eitrige Stellen, z.T. schon "Elephantenhaut",
abgemagert und apathisch.
Dieser Hund ist wieder gesund geworden. Es hat zwar lange
gedauert, aber am Ende hat man den Hund kaum wiedererkannt! Laut der
behandelnden TÄ ist die Sarcoptesräude in Deutschland gar nicht mal
soooo selten. Der Hund wurde mit Ivermectin behandelt Jedenfalls soll eine
wiederholte Behandlung mit Ivermectin zu 100% erfolgreich sein.
Ich
kämpfe nun schon seit 1 1/2 Jahren mit meinem Rüden gegen die Räude.
Nun hoffe ich, dass wir das endlich in den Griff bekommen, weil wir auch
endlich bei einem Tierarzt gelandet sind, der sich mit diesem Thema beschäftigt.
Nach meiner Erfahrung scheint das keine Selbstverständlichkeit zu sein.
Mein Rüde (14 Jahre alt) hat nun die 3. Ivomec Behandlung (mehrere
Spritzen im Wochenabstand bzw. 14-tägigen Rhythmus) bekommen und ich
hoffe, dass er diese Woche seine letzte Spritze bekommt und dann endlich
Ruhe einkehrt.
Neben der Milbenbekämpfung ist es ganz wichtig, dass das Immunsystem
aufgebaut wird, denn die Räude bricht meist nur dann aus, wenn das
Immunsystem sich gegen die Milben nicht mehr wehren kann.
Meine Hündin dagegen hat die ganze Zeit keine Anzeichen der Räude
gezeigt. D.h. sie zeigte keinen Juckreiz, dass Fell war okay etc., obwohl
beide ja nun wirklich eng miteinander liegen, die gleichen Körbchen
benutzen...das die Räude bei meinem Rüden aber nicht in den Griff zu
bekommen war, lag wahrscheinlich aber an der Hündin, deren
Sarcoptes-Titer wohlgemerkt negativ ist. Trotzdem scheint sie unseren Rüden
immer wieder angesteckt zu haben. Sie wurde nun endlich mitbehandelt und
ich setze große Hoffnung darin, dass wir damit den Teufelskreis endlich
durchbrochen haben.
Mein Rüde
bekommt eine Spritzenkur, um das Immunsystem aufzubauen. Wichtig ist: bei
der Räude niemals Cortison zu verabreichen! Cortison beeinträchtigt das
Immunsystem immens und somit wird die Räude erst so richtig ausbrechen.
Ob es ausreicht, die Körbchen etc. nur zu desinfizieren weiß ich nicht.
Wir haben die Hundekörbe, Teppiche etc. ausgetauscht, als unsere Hündin
ihre letzte Ivomec-Spritze bekommen hat. Damit bin ich auf der sicheren
Seite, dass die Milben nicht in den Sachen weiter existieren.
Der Sarcoptes-Titer wird übrigens nach einer erfolgreichen Behandlung
noch bis zu einem 3/4 Jahr positiv bzw. schwach positiv ausfallen können.
Bei unserem Rüden waren die letzten beiden Titerbestimmungen so schwach
positiv, dass er eigentlich keine Räude hätte haben dürfen. Trotzdem
fing er wieder an, sich heftig zu kratzen. Selbst Hautstanzungen konnten
nicht beweisen, dass Räude vorliegt (Pilze, Bakterien etc. wurden
ebenfalls nicht festgestellt), die Räude konnte aber letztlich auch nicht
komplett ausgeschlossen werden. Aus diesem Grunde wurde er nun zum 3.Mal
behandelt.
Wird
vom Fuchs übertragen (daher der Spruch der Fuchs sieht räudig aus) wenn
der Hund sich da hinlegt oder wälzt wo es der Fuchs vorher tat.
Waldspaziergänge denk ich war die Ansteckungsquelle...
Sind Milben... äußerst hartnäckige. Aber normal gut behandelbar, nur
hat mein Tierarzt ein halbes Jahr auf Futtermittelallergie und Lefzenekzem
(die Lefzen schwellen bei der Räude auch an deshalb hat er es
verwechselt...) behandelt, somit ist wertvolle Zeit verstrichen und mein
ganzer Hund mittlerweile so sehr damit belastet das wir es wahrscheinlich
nicht hinbekommen werden.... ein Bekannter von mir hatte das selbe
Problem, wurde auch falsch behandelt und Monatelang nicht erkannt, er hat
dann nach 2 Jahren aufgegeben und den Hund erlösen lassen, denn es ist
eine Qual für den Hund wenn es ihm den ganzen Tag überall juckt.
Die
Fuchsräude ist auch im Landkreis Unterallgäu auf dem Vormarsch! War erst
hauptsächlich der südwestliche Landkreis betroffen, gibt es inzwischen
Meldungen von verendeten oder erlegten räudigen Füchsen aus dem gesamten
Landkreis. Auch in den Gegenden um Kempten, Kaufbeuren und Marktoberdorf
sind Fälle von Fuchsräude festgestellt worden.
Die Fuchsräude wird durch die 0,2 bis 0,6 mm großen Sarcoptes-Milben
verursacht. Neben mehreren Säugetierarten kann auch der Mensch befallen
werden. Vor allem tritt die Seuche beim Fuchs auf, ist aber auch bei Wölfen,
Kojoten, Bären, Polarfüchsen und Luchsen beobachtet worden.
Epidemieartige Ausbrüche sind bislang nur bei sozial lebenden Tieren wie
dem Fuchs oder dem Wolf aufgetreten (gemeinsame Benutzung der Baue, Leben
im Rudel).
Die Milben sind Parasiten, die sich bei ihrem Opfer Gänge durch die Haut
graben. Bei befallenen Füchsen erkennt man im fortgeschrittenen Stadium
kahle Stellen am Kopf, am Rücken und an der Lunte. Die Krankheit verläuft
beim Fuchs in der Regel unter fortschreitender Abmagerung tödlich.
Die Infektion erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Füchsen,
Hunden, Katzen oder Mardern oder indirekt durch Kontakt mit infizierten
Hautkrusten.
Die Auswirkungen auf eine Population durch das Auftreten der Räude hängt
auf Grund der Übertragungsart wesentlich von deren Dichte ab. Da andere
Seuchen wie z.B. die Tollwut in Deutschland so gut wie nicht mehr
auftreten, ist es kein Wunder, dass bei den sehr hohen Fuchsbesätzen die
Fuchsräude immer öfter auch bei uns beobachtet wird. Es ist
wahrscheinlich, dass diese Erkrankung in der Zukunft in ganz Deutschland
auftreten wird, wenn es nicht gelingt, die Fuchspopulation zu verringern.
Dieser Entwicklung kann durch eine fortgesetzt starke Bejagung der
Fuchsbestände entgegengewirkt werden.
Verendet gefundene und geschossene räudige Füchse sind unverzüglich der
Tierkörperbeseitigung zuzuführen
Ich will
nicht die Pferde scheu machen, aber wenn man das liest, kann man es schon
mit der Angst zu tun bekommen. Ich hoffe, liebe Tagebuch-Schmökerer, ich
konnte vielleicht den ein oder anderen vorwarnen, denn die Chancen für
meine Hunde wären besser, wenn ich es beim ersten Anzeichen erkannt hätte.
Dagegen sind die anderen Probleme tatsächlich Lapalien.
Der
arme Opa Gesar
Hier sieht man Stellen, die immer wieder filzen ... Abends entfilzt und am
Morgen sind sie wieder genauso da.
Den Därmen geht es
besser. Ich will den Tag nicht vor dem Abend loben, aber meine Hunde haben
hoffentlich nicht nur vorübergehend wieder eine normale Verdauung. Kein
Durchfall mehr, auch nichts ähnliches. Nachdem ich die letzten Tage nach
und nach den Speiseplan erweitert habe und sie scheinbar alles gut
vertragen, egal ob Kartoffelbrei oder Dinkelnudeln, ob Kefir, Joghurt oder
Hüttenkäse, ob Fisch oder Huhn, bekamen sie gestern zum ersten Mal etwas
Nutro Trofu untergemischt, das ich aber zwecks der besseren Verdauung
vorher in Wasser eingeweicht hatte. Mal schauen, inwieweit die Därme nun
wieder okay sind.
Auf Anraten der
Tierheilpraktikerin hatte ich bei allen dreien zur Entgiftung eine
Nux-Vomica-Kur durchgeführt, d.h. eine Gabe Nux-Vomica-C30 pur, nach 12
Stunden eine weitere mit Wasser und wiederum nach 12 Stunden eine mit
Wasser verdünnt und geschüttelt. Bya-ra geht immer in Deckung, wenn ich
mit irgendeiner Art „Tröpfchen auf Teelöffel oder in einer Spritze“
auf sie zukomme. Dann klappt die Rute runter, Madame wird immer kleiner
und beschwichtigt: „Blooooß keine Tröpfchen!“
Um den letzten eventuellen
Peinigern (Giardien) vorsorglich den Garaus zu machen, habe ich gestern
begonnen meinen Hunden eine 3-tägige Wurmkur mit Panacur zu verabreichen.
Die Därme wären also damit entrümpelt und ich kann sie im Anschluss mit
Symbio-Pet aufbauen. Ich hoffe danach herrscht vorübergehend Ruhe, sonst
muss ich mir weiter den Kopf zerbrechen, wo es hier zu Hause oder in der
Umgebung eine Quelle gibt, die von Zeit zu Zeit zu Durchfall führt.
Etwas nervend sind noch
die Grasmilben. Sie lauern überall im Gras und wehe dem, der den Rasen
nicht regelmäßig kurz hält! Indra knabbert ständig an Pfoten und
Beinen. Das einzige was dagegen hilft, sagt mein Tierarzt, ist
Interplex-Spray. Normal sollte man Pfoten und Beine der Hunde bereits vor
dem Spaziergang damit einsprühen.
Abartig, was da an
Ungeziefer lauert. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich in früheren
Zeiten derartige Probleme hatte.
Gesars Fell ist weiter
filzig, lässt sich aber wieder leichter entwirren. Kein Wunder, er hat
schließlich jede Menge „Federn“ gelassen und das Haar ist um ein
vielfaches dünner geworden. Jetzt müsste ich nur die Möglichkeit haben
auch wirklich dran zu bleiben und mir den Herrn täglich vorzuknöpfen.
Bei Indra, bilde ich mir ein, hat der Haarausfall ebenfalls nachgelassen.
Beim Bürsten vor einigen Tagen hat sie kaum noch langes Haar sondern nur
noch Unterwolle verloren. Dafür hat Bya-ra inzwischen ein Stadium
erreicht, wo ich auch ihre langen Haare überall finde und beim Kämmen
sehr erschrocken war. Ich war noch vor kurzem so froh, dass wenigstens ihr
Fell filzfrei und gesund aussah. Nun ist es auch ganz seltsam dünn und außerdem
sehr kraus geworden. Inwiefern Wetter und Klima bzw. die hohe
Luftfeuchtigkeit und Schwüle einen Anteil daran haben, kann ich nicht
beurteilen. So ganz unschuldig daran ist unser Wetter aber sicher nicht.
Die Behandlung mit
Advocate gegen Sarcoptes-Milben geht nun in die dritte Woche. Ich bin sehr
verunsichert was die Ansteckung auf andere Hunde angeht und fürchte, ich
werde mich mit meinen Hunden von allen geplanten Veranstaltungen wie Züchterversammlung
und Körung in Breitenau sowie vom Tibi-Foren-Treffen in Leverkusen nächste
Woche fernhalten müssen. Jammerschade. Aber selbst wenn ich nur Bya-ra
mitnehmen würde, wäre mir das Risiko zu groß. Sie wird zwar genau wie
auch Indra und Kar-mi nur vorsorglich gegen die Milben behandelt, weil sie
mit Gesar, der als einziger getestet wurde, zusammenlebt, aber ich kann
nicht garantieren, dass sie tatsächlich frei von Parasiten ist. Es wäre
den anderen Hundehaltern gegenüber unfair von mir mit einem oder gar
mehreren Hunden bei einer der Veranstaltungen aufzukreuzen und die anderen
Vierbeiner der Gefahr auszusetzen sich anzustecken. Und ohne Bya-ra fahre
ich nicht! Ich möchte allerdings nicht wissen wie viele Leute es gibt,
die mit Hunden, die nicht für viel Geld von Tierarzt und Heilpraktiker
auf den Kopf gestellt und bis ins Detail untersucht werden, trotzdem an
Veranstaltungen teilnehmen, wie z.B. auch Ausstellungen usw. Getrost nach
dem Motto: „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß!“ Oder noch
schlimmer, diejenigen denen eine Krankheit ihrer Hunde durchaus bekannt
ist und die "angeblich" hinterher von nichts gewusst haben.
Gerade was
Sarcoptes-Milben betrifft gibt es im Internet sehr verschiedene Ansichten
und Behandlungsmethoden. Je mehr ich mich informiere, um so verwirrter bin
ich, gerade was die Ansteckung und Übertragung betrifft und wieweit die
Behandlung bei meinen Hunden bis jetzt fortgeschritten ist und erfolgreich
war.
So heißt es z.B.
Sarcoptes-Milben
sind Grabmilben, die schwerwiegende Hauterkrankungen verursachen. Die
Übertragung erfolgt schon durch flüchtigen Kontakt von Tier zu Tier.
Eine Ansteckung in Zwingern und Transportboxen, in denen vorher räudige
Tiere waren, oder über Kämme und Bürsten ist ebenfalls möglich.Als
klinische Symptome fallen besonders der plötzlich auftretende starke
Juckreiz, blutig gekratzte Hautpartien am Unterbauch und häufig borkige
Veränderungen an Ellbogen und Ohrrändern auf. Bei engem Kontakt des
Tierhalters mit einem an Sarcoptes-Räude erkrankten Hund können die
Milben auch auf den Menschen übergehen. Sie können sich aber auf dem
Menschen nicht vermehren. Die klinischen Symptome verschwinden meist
rasch, wenn der Hund gegen die Räude behandelt worden ist. Die Diagnose
erfolgt durch ein Hautgeschabsel (Abschaben eines kleinen Hautbezirks mit
einem Skalpell und anschließende mikroskopische Untersuchung des
Geschabsels) oder durch den Nachweis von Antikörpern im Blut. Zur
Behandlung der Räude gibt es in Deutschland nur ein staatlich
zugelassenes Medikament. Es handelt sich um ein breitwirksames Spot-on-Präparat, das zur Räudebehandlung
2 x im Abstand von vier Wochen verabreicht werden sollte. Ihr
Tierarzt berät Sie gerne bei Hautproblemen Ihres Tieres und informiert
Sie über die system(at)ische Spot-on-Therapie bei Sarcoptesmilbenbefall.
Eine
winzige ovale Milbe, Sarcoptes scabiei, mit vier kurzen Beinchen und
zwischen 0,2 und 0,4 Mikrometer groß, ist Auslöser jener Hauterkrankung,
die mit dem wohl stärksten vorkommendem Juckreiz verbunden ist.
Ausgelöst wird dieser Juckreiz durch die weibliche Milbe, die einen Gang
in die Oberhaut des Hundes gräbt und dort ihre Eier ablegt. Diese und die
Exkremente der Milben verursachen den Juckreiz, der den Hund zu ständigem
Kratzen „zwingt“. Aus den Eiern entwickeln sich innerhalb von 17 –
21 Tagen über ein Larven- und zwei Nymphenstadien wieder erwachsene
Milben. Die gesamte Entwicklung des Parasiten findet also vollständig auf
dem Wirt statt. Die Population wächst rasch, ein Weibchen legt während
seiner drei- bis vierwöchigen Lebenszeit etwa 50 Eier. Milben, die der Hund beim Kratzen oder Schütteln
an die Umgebung abgibt, sind ohne Wirt etwa 18 – 21 Tage überlebensfähig
und können einen neuen Wirt befallen.
Hauptwirte der Sarcoptesmilben sind neben Hunden Füchse und Marder, auch
Gamswild. Wildtiere leiden oft unter einer Sonderform der Sarcoptesräude
mit starker Krustenbildung vor allem an den Ohren. Die indirekte Infektion
von Hunden durch solch abgeschüttelte Krusten scheint an Bedeutung zu
gewinnen.Die
Sarcoptes-Milben sind relativ wirtspezifisch, die beim Hund vorkommende
Art sarcoptes scabiei var. canis, kann zwar auf den Menschen übertragen
werden, die weibliche Milbe gräbt auch Gänge in die Oberhaut des
Menschen und legt ihre Eier ab, stirbt jedoch meist nach einigen Tagen von
allein ab. Auch der Mensch leidet dann unter Juckreiz, der stärker wird,
wenn sich die Haut erwärmt (z.B. im schön warmen Bett). Auf der Haut
zeigen sich häufig kleine gerötete Erhebungen, manchmal auch Bläschen.
Genannt wird dies „Trugräude“ und kann meist nur schwer oder gar
nicht nachgewiesen werden, da gewöhnlich nur wenige Milben Auslöser
sind. Ein weiterer Kontakt zu dem räudigen Tier sollte allerdings
unterbleiben oder noch besser die Behandlung des Tieres veranlasst werden,
auch wenn es nicht das eigene ist. Aufgrund der Überlebensmöglichkeit
der Milben außerhalb eines Wirts sollte die Umgebung desinfiziert werden.
Das Leitsymptom der Sarcoptose, der quälende Juckreiz, zeigt sich bereits
sehr zeitnah nach einer Infektion, manchmal bereits nach Stunden, gewöhnlich
nach ein oder zwei Tagen. Die Milben bevorzugen empfindliche Hautstellen,
die weniger behaart sind, also Kopf, Ohren, Ellbogen, Sprunggelenk,
Vorderbrust, Unterbauch und Schenkelinnenseiten. Bei genauerer
Untersuchungen finden sich winzige Stichwunden, um die herum sich die Haut
abschuppt und kahle Stellen entstehen. Durch das Kratzen kommt es zu
bakteriellen Entzündungen, Krusten, weiterem Haarverlust, zu Veränderungen
der Haut mit Verdickungen und Schwarzfärbung („Elefantenhaut“). Bei länger
unter Sarcoptes-Milben leidenden Tieren kommt es zu Gewichtsverlust,
Ruhelosigkeit und sogar Wesensveränderungen wie mangelnde Führigkeit
oder sogar Aggression. Auch beim Hund verstärkt sich der Juckreiz unter Wärmeeinwirkung.
Der Nachweis der Sarcoptes-Milben erfolgt durch Hautgeschabsel von
Stellen, die der Hund durch Lecken nicht erreichen kann. Dieser
Direktnachweis kann mitunter schwierig sein, da bereits wenige Milben
diesen enormen Juckreiz auslösen. Eine Blutuntersuchung auf
Sarcoptes-spezifische Antikörper ist ebenfalls möglich, dafür muss die
Ansteckung aber bereits zwei bis vier Wochen zurückliegen. Das Ergebnis
der Blutuntersuchung ist kritisch zu betrachten, da 5 bis 10 % der Hunde
trotz Milbenbefall keine Antikörper bilden – ein negativer Befund
schließt die Diagnose Sarcoptose also nicht automatisch aus. Den
Sarcoptes-Milben kann mittels Shampoos, Sprays, Spot-on-Präparaten
und Injektionen zu Leibe gerückt werden. Der Juckreiz kann mit
Medikamenten ebenfalls gelindert werden. Für die Art der Behandlung wird
mitentscheidend sein, wie kooperativ der Patient Hund ist – denn es muss
der ganze Körper, auch Kopf und Ohren, konsequent behandelt werden, bei
langhaarigen Hunden oder solchen mit sehr dichtem Fell kann bei
Shampoo-Einsatz vorab eine Schur erforderlich sein. Leider
lassen sich mit einer Behandlung niemals alle Entwicklungsstadien der
Milbe abtöten, was bedeutet, dass die Behandlung über einen Zeitraum von
mindestens sechs bis acht Wochen mehrfach wiederholt werden muss. Eine
konsequente und sehr gründliche Umgebungsbehandlung ist wichtig, damit
die Therapie Erfolg hat und sich das Tier in seiner Umgebung nicht ständig
neu infiziert. Hierzu gehören auch alle anderen im Haushalt lebenden
Hunde, auch Tiere wie Katzen, Frettchen, Meerschweinchen. Haus, Wohnung
oder Zwinger, Transportkäfige, Auto, Bürsten und Kämme – wirklich
alles, womit das infizierte Tier in Kontakt gekommen sein könnte, sollte
für mindestens dreißig Tage behandelt werden.
Wo kommen Sarcoptesmilben her und wie werden sie übertragen? Die Hauptwirte der Sarcoptesmilbe sind neben Hunden auch Füchse
und Marder, in Alpenländern auch
Gamswild. Übertragen werden die Milben entweder über
direkten Kontakt mit einem befallenen Tier oder indirekt über die
Umgebung. Wildtiere (Füchse und Marder) leiden oft unter einer Sonderform
der Sarcoptesräude mit starker Krustenbildung v.a. an den Ohren. Diese
Krusten beherbergen zahlreiche Milben und bieten ihnen hervorragenden
Schutz. Werden sie abgekratzt oder –geschüttelt, verbleiben über Tage
hinweg ansteckungsfähige Milben in der Umgebung. Die indirekte Ansteckung
von Hunden auf diesem Weg scheint zunehmend an Bedeutung zu gewinnen.
Wo leben Sarcoptesmilben?
Sarcoptesmilben leben auf der Hautoberfläche und innerhalb der obersten
Schichten der Epidermis, wo die weiblichen Tiere „Pseudotunnel“
graben, in die sie ihre Eier ablegen. Aus diesen entwickeln sich innerhalb
von 17 - 21 Tagen über Larven- und Nymphenstadium wieder erwachsene
Milben. Der gesamte Entwicklungszyklus spielt sich auf dem Wirtstier ab,
aber auch außerhalb des Wirtes können die Milben relativ lange überleben
(bis zu 19 Tagen). Wie sieht eine Sarcoptesräude aus?
„Klassisch“ für Sarcoptesräude ist hochgradiger Juckreiz – er ist
mit kaum einer anderen Hauterkrankung zu vergleichen. Er bleibt ganzjährig
unverändert stark und zeigt ein typisches Verteilungsmuster: Zuerst und
am stärksten sind Ohrmuscheln, Gliedmaßen (v.a. Ellenbogen und
Sprunggelenke) und Bauch betroffen, dann der Kopf und zuletzt der Rückenbereich.
Sehr schnell folgen bakterielle Entzündungen, Krusten, Haarverlust und
schließlich oft enorme chronische Veränderungen mit Verdickung und
Schwarzfärbung der Haut („Elefantenhaut“). Zusätzlich treten
Gewichtsverlust, Ruhelosigkeit und mitunter Wesensveränderungen
(Aggressivität!) auf. Typisch für Sarcoptesräude ist eine Verstärkung
des Juckreizes nachts und in warmer Umgebung – im Gegensatz zu Allergien
etwa, bei denen Juckreiz in der Nacht eher ungewöhnlich ist. Die
betroffenen Hunde sind „unkonzentriert“ oder „ungehorsam“ und
kratzen sich selbst im Behandlungsraum des Tierarztes (ein Symptom, das
nur bei ganz wenigen anderen Erkrankungen beobachtet wird!). Wer kann sich anstecken?
Meist sind auch andere Kontakttiere (v.a. Hunde) und/oder Menschen (v.a.
Kinder) Opfer der ansteckenden Milben. Menschen zeigen stark juckende
Papeln (wie „Mückenstiche“) in Bereichen mit dünner Haut, die mit
dem Hund in Berührung kommen, also vorwiegend an Unterarmen, Beinen,
Brustbereich und Bauch.
Sie klingen i.d.R. nach einigen Tagen spontan ab und treten an anderen
Stellen erneut auf (da der Mensch nur Fehlwirt ist und die Milben sich auf
ihm nicht weiterentwickeln können, sterben sie ab. Solange der Überträger
aber nicht behandelt wird, kommt es immer wieder zu Neuansteckungen). Wie werden Sarcoptesmilben nachgewiesen?
Da schon wenige Milben aufgrund einer allergischen Reaktion des
Wirtstieres zu enormem Juckreiz führen können, gestaltet sich ihr
Direktnachweis mitunter schwierig. Er wird durch die mikroskopische
Untersuchung von zahlreichen Hautgeschabseln erstellt. Der indirekte
Milbennachweis kann über eine Blutuntersuchung (Messen von
Sarcoptes-spezifischen Antikörpern) erfolgen, deren Ergebnis aber
kritisch interpretiert werden muß: Diese Untersuchungsmethode setzt
voraus, daß die Ansteckung mindestens 2-4 Wochen zurückliegt, ehe Antikörper
messbar sind. Ein positives Testergebnis bedeutet nicht zwangsläufig eine
aktuelle Ansteckung, da der Titer auch nach Abtöten der Milben noch über
viele Monate hinweg positiv bleibt. Schätzungsweise 5-10% der Hunde mit
Sarcoptesräude bilden auch bei Milbenbefall keine Antikörper, so dass
ein negativer Befund nicht automatisch eine Sarcoptesräude ausschließt.
Auch „Blut-Allergie-Tests“ bei Hunden mit Sarcoptesräude sind häufig
falsch-positiv. Um Fehlinterpretationen zu vermeiden, sollte eine
Sarcoptesräude daher vor der Durchführung eines jeden Allergietests
sicher ausgeschlossen sein!! Wie werden die Milben behandelt? (gilt auch für Cheyletiellen) Da Sarcoptes- und Cheyletiella-Milben unter günstigen Umständen auch
außerhalb ihres Wirtstieres überleben können und hochansteckend sind,
ist dringend zu empfehlen, neben dem erkrankten Tier alle empfänglichen
Kontakttiere und die Umgebung konsequent zu behandeln.
Da niemals mit einer Behandlung sämtliche Jugendformen der Milben mit
abgetötet werden, muß die Behandlung mehrfach wiederholt werden, bis
alle Milben eradiziert sind, was mindestens 6-8 Wochen in Anspruch nimmt. Erkrankte Hunde und Kontakttiere können äußerlich oder
systemisch behandelt werden. Verschiedene Wirkstoffe meist in Shampooform
sind gegen die genannten Milben wirksam. Damit sie abgetötet werden, muß
der Wirkstoff sie auch tatsächlich in ihren Lebensräumen erreichen, so
dass Hunde mit sehr dichtem oder langem Fell unter Umständen vor
Therapiebeginn geschoren und stark krustöse Hautveränderungen vorher
vorsichtig freigebadet werden müssen. Natürlich muß auch der ganze Körper,
also auch Kopf und Ohren, konsequent behandelt werden, was bei manchen
Tieren kaum möglich ist. Die Waschbehandlungen werden mindestens 6x im
Abstand von 7-10 Tagen durchgeführt.
Hochwirksam und bequemer in der Anwendung gegen Sarcoptesmilben
und Cheyletiellen ist die systemische Behandlung mit Avermectinen je nach
Wirkstoff alle 7-21 Tage über etwa 6 Wochen.
Wie wird die Umgebung behandelt?
Besonders günstig für das Überleben von Milben außerhalb des
Wirtstieres ist eine kalte und feuchte Umgebung, während Wärme und
Trockenheit schnell zum Absterben führen. Zur Behandlung der Umgebung ist
neben Kehren, Putzen, Staubsaugen etc. die Anwendung eines
Kontaktinsektizides ratsam. Die gesamte Umgebung des Tieres muss
konsequent behandelt werden, also Haus bzw. Wohnung oder Zwinger,
Transportkäfige, Auto, Pflegeutensilien etc. Die Umgebungsbehandlung
sollte über die gesamte Therapiedauer, mindestens aber 30 Tage, durchgeführt
werden. Ist dies zu aufwendig, kann auch in solchen Bereichen auf eine
Behandlung verzichtet werden, wo gewährleistet werden kann, dass für
mindestens drei Wochen weder der betroffene Hund noch andere empfängliche
Tiere Zugang haben.
Müssen andere Tiere auch behandelt werden? Neben Hunden sind für Sarcoptesmilben v.a. Katzen, Frettchen und
Meerschweinchen empfänglich, für Cheyletiellen auch noch Kaninchen. Sie
sollten daher grundsätzlich mitbehandelt werden, auch wenn sie keine
Symptome zeigen.
Wie es aussieht werde ich zur Großattacke gegen diese hartnäckigen
Milben aufrufen müssen, und zwar zusätzlich mit einem Umgebungsspray,
wobei es fast unmöglich ist in einem großen Haus mit Garten jeden noch
so kleinen Winkel zu erwischen (Auto nicht vergessen!), wo sich die
kleinen Biester verkrümelt haben könnten. Das Wohnzimmer mit Couch und
Teppichboden habe ich mir bereits vorgenommen. Ebenso die Decken und
Kissen der Hundekörbchen, die jedoch ohnehin regelmäßig jede Woche
ausgetauscht werden und in der Waschmaschine landen. Genau genommen müssten
die Füchse und Marder, die durch unseren Garten wandern, ebenfalls
mitbehandelt werden. Es kommt mir vor als würde ich einen aussichtslosen
Kampf führen.
Leider läuft bei uns zu Hause manches derzeit unrund und fordert meine
ganze Energie, nicht nur was Thema „Hund“ angeht. Manchmal kommt es
eben von allen Seiten und dann knüppeldick! Es bleibt mir daher
augenblicklich nicht viel Zeit meine Homepage und das Tagebuch intensiv zu
bearbeiten. Sollte jemand meine Eintragungen und Beiträge vermissen –
dies gilt auch für das Forum – sei gesagt, dass es keine böse Absicht
meinerseits ist. Ich hoffe, dass auch die Besitzer meiner Hundekinder und
andere liebe Bekannte aus Tibi-Kreisen dafür Verständnis haben, auch
dass ich mich bei dem ein oder anderen eine Weile nicht mehr gemeldet
habe.
.. ist es in meinem
kleinen Büro und mein PC heizt noch zusätzlich, deshalb hatte ich ihm
(und mir) auch gestern und heute eine kleine Ruhepause gegönnt - bei Außentemperaturen
bis zu 34.5°.Dazu kam noch,
dass ich gestern hier im Hause nur „Gastspiele“ gegeben habe. Morgens
war ich mit Bya-ra in der Hundeschule, kam mittags nach Hause und habe
meine immer noch an Darmproblemen leidenden Hunde bekocht, zwischendurch
schnell die Wohnung notdürftig auf Vordermann gebracht, die Hunde sinnlos
bei lähmenden Temperaturen nach draußen geführt (ohne sichtbaren
Erfolg), und wieder gekocht für meine Vierbeiner, die Hundesitter
eingewiesen, unter der Dusche verschwunden, meinen Mann noch ein letztes
Mal mit den Hunden ums Eck geschickt (Dieses Mal hatten sie es eilig) und
bin schließlich und endlich viel zu spät zu einer Geburtstagsfeier aus
dem Haus gehetzt.
Bya-ra benimmt sich
weiterhin sehr seltsam. Ich glaube fast in ihrer derzeitigen Verfassung
hat Hundeschule und überhaupt jeglicher Kontakt zu anderen Hunden wenig
Sinn.
Aufgefallen war mir bereits, dass sie nach langer
Zeit ihre Mama Indra wieder angegiftet hat. Hatte ich nicht kürzlich noch
erwähnt, dass in meinen Rudel zur Zeit Friede herrscht und die Fronten
geklärt sind??? Also habe ich doch mit meiner plötzlich strafferen
Erziehung etwas ausgelöst, was ich vermeiden wollte. Dass Bya-ra ihre
Mama ankeift, die harmlos den Raum betritt, bedeutet für mich, dass sie
Frust abbauen will und um ihre Position kämpft, die sie gerade in Gefahr
sieht. Sie setzt sich dadurch, dass sie sich selbst an die Spitze des
Rudels manövriert hat, unter Dauerdruck. Ähnlich merkwürdig war ihr
Verhalten beim Üben in der Hundeschule. Hier muss ich Bya-ra aber etwas
Verständnis entgegenbringen. Wir liefen ewig auf einer Streuobstwiese in
der prallen Sonne auf und ab – mit kleinen Pausen im Schatten der Bäume.
Sicher hat Bya-ra wenig Sinn in der Aktion gesehen, zumal ich sie auch
nicht gerade mit durch den Magen führenden Belohnungen verwöhnt habe.
Immer nur Lob in Worten oder durch Streicheleinheiten, davon wird doch
Hund nicht satt. Mal davon abgesehen war ich selbst am Ende der
Unterrichtsstunde ziemlich platt. Die Hundebegegnung mit einem
Scharpendoes Rüden namens Oskar endete zu meiner Enttäuschung jedenfalls
nicht so wie ich mir das vorgestellt hatte. Bewusst hatten wir als Übungspartner
für die Hundebegegnung einen „vollwertigen“ Rüden gewählt, der
zudem noch fast aussah wie ein Tibet-Terrier. Oskar ist grau-schwarz, 50
cm groß und hat das gleiche Zottelfell wie unsere Tibis. Der Unterschied
besteht eigentlich nur darin, dass Scharpendoes ihre Rute nicht
einkringeln – und ihre Vorfahren eben nicht aus Tibet kommen. Sie werden
in den Niederlanden gezüchtet. Das Training bestand daraus, dass Bya-ra
und ich parallel zu Oskar und seinem Frauchen auf und ab liefen. Kein
Problem. Mal ein kleiner Ansatz vielleicht zum Bellen, aber durchaus
gleich wieder zu stoppen und kaum erwähnenswert. Wir konnten uns sogar
bald annähern und die Gespräche zwischen Oskars Besitzerin, mit der ich
mich sofort super verstand, mussten nicht mehr in der Form von „Brüllen
quer über die Wiese“stattfinden.
Schade, dass unsere Hunde nicht den gleichen Draht zueinander hatten, denn
als wir sie zum Schluss schnuppern lassen wollten, fanden sie sich ganz plötzlich
einfach nur doof. Vermutlich waren sie gestresst, die Hitze, die
Konzentration, der dritte nicht ganz so friedliche Hund, der ebenfalls aus
der Ferne an der Übungsstunde teilgenommen hatte .. das war zuviel. Und
trotzdem kann ich Bya-ras Verhalten nicht ganz verstehen. Hätte sie Oskar
ganz normal mit einen kurzen „Kläff“ in Hündinnen-Manier Bescheid
gesagt, wäre das normal gewesen. Aber beide wurden doch recht laut und
deutlich in ihrer Ansprache. Vorher hätte ich noch geschworen, es gibt
Null Probleme mit Wuschel-Rüden. Bei jedem Treffen mit einem Tibi-Rüden
hätte ich meine Dame nie und nimmer an die Leine genommen, weil ich
grundsätzlich davon ausgehe, dass sie alle Tibi-Rüden liebt. Auch wenn
sie nicht läufig ist. Und was war das nun? War es einfach die Leine?
Bedeutet die Leine für Bya-ra , dass der andere Hund böse ist? Oder ist
sie einfach mies drauf? Die Diät, das Ausbleiben der Läufigkeit, die
Hormone …alles scheint mitzuspielen. Oder verstehen sich Tibeter und
Holländer nicht?
Priorität hat für mich,
dass meine Hunde endlich wieder ganz gesund werden und das Rätselrate,
die in letzter Zeit aufgetretene schlechte Fellqualität und die merkwürdigen
Darmprobleme ein Ende haben. Das Verhalten von Bya-ra wird sich damit
automatisch wieder bessern.
Gesars Geburtstag gestern
verlief leider etwas anders als von mir geplant und erträumtDer große Spaziergang fiel aus und Gesar muss auch noch eine Weile
auf sein Geschenk warten, denn Kauknochen sind während der Diät sicher
ungeeignet. Schließlich möchte Gesar möglichst bald wieder
durchfallfrei sein.
Ein kleiner Rückblick:
Dienstag
Zum Durchfall
Ich hatte endlich die richtige Diät-Zusammenstellung
gefunden, die Därme hatten sich bei allen drei Patienten beruhigt und der
Durchfall war verschwunden. Gut aufgenommen wurde: Reis, Fisch (Scholle,
gekocht), Joghurt, Becel und Heilerde. Sämtliche Nahrungsergänzungsmittel
und auch weitere darmberuhigende und –aufbauende Mittel habe ich vorerst
gestrichen.
Nach einem Dauergespräch mit unserer Tierheilpraktikerin
(kurz: THP) wurde mir auch der Verdacht bestätigt, dass Micromineral, das
meine Hunde erhielten, um den Bedarf an Mineralien aufzufüllen und somit
die Sucht nach Garten- und Walderde zu stillen und das Buddeln und Fressen
von Erde zu unterbinden, Durchfall auslösen kann. Micromineral räumt
auf! Es reinigt den Darm. Dass dies hier mitgespielt hat, ist jedoch eher
unwahrscheinlich, denn lt. Labortest wurden (wie beschrieben) Clostridien
(Gasbildner) zumindest in Indras untersuchtem Kot gefunden. Ich bin zwar
kein Wissenschaftler (aber wenn es hier so weitergeht werde ich
automatisch dazu) – und vielleicht kann mich da mal jemand aufklären
– aber soviel ich dank Google in Erfahrung bringen konnte, halten sich
diese Clostridien, die vermutlich der Auslöser (oder einer der Auslöser)
für Durchfall und übrigens auch Blähungen waren, unter anderem im
Erdboden auf. Ich hatte schon geahnt und befürchtet, dass Erde fressen
auf Dauer nicht gut sein kann. Egal wie gesund der Hund ist und auch bei
einem Top-Immunsystem wird er davon Durchfall bekommen. Was man tun kann,
wenn man es merkt und im Anfangsstadium noch retten will was zu retten
ist, riet mir die THP, sofort Probio-Cult lactosefrei (SYXYL) zu geben,
damit die guten Bakterien überhand nehmen. Alle anderen Mittel, die wir
so im Schrank horten, sind einfach zu schwach.
Bya-ras Zickenanfall
Morgens bei der ersten kleinen Runde, die allerdings nur in
Form von Rennen und Toben mit Kind Kar-mi auf der großen Wiese stattfand,
hatte Bya-ra im Anschluss danach wieder mal einen richtigen Zicken-Anfall
und zeigte sich von ihrer schlechtesten Seite. Der Grund: Kar-mi spielte
mit einer kleinen 5 Monate alten Hundedame, während meine Madame ja
derzeit aus Erdfress-Gründen (s.o.) und sowieso an der Leine
bleiben muss. Der Grund war klar! Erstens hatte Bya-ra ohnehin Frust, weil
sie an der Leine war und nicht mitspielen durfte, zweitens löste das
Gerenne um sie herum sicher einen gewissen Jagdtrieb aus, und letztendlich
kam noch dazu, dass sie ihr Kind beschützen wollte, übrigens unterstützt
von Indra, die ständig am Brummeln war, was vielleicht auch Bya-ra noch
mehr motivierte nach der kleinen fremden Hundedame zu schnappen. Ich war
natürlich total sauer. Zumal diese kleine Hündin sicher irgendwann
erwachsen wird und wir den Grundstein dafür gelegt haben, dass wir einen
Hund mehr in der Umgebung haben, um den wir einen Bogen laufen dürfen.
Jetzt gibt's ab Samstag wieder Hundeschule. Und hier werden die Zügel
wieder straffer angezogen.
Einmal geschwächelt und dem Hund zuviel durchgehen lassen,
d.h. eigentlich handelte es sich nur um unbedeutende Kleinigkeiten, nutzt
ein Hund wie Bya-ra es schamlos aus und setzt sich an die erste Stelle der
Hierarchie. Unser vierbeiniges Rentnerehepaar und Kind Kar-mi haben das
akzeptiert und im Rudel hier zu Hause herrscht Einigkeit. Bya-ra ist die
Chefin! Mit Bya-ras Freundlichkeit anderen Vierbeinern gegenüber ist es
jedoch vorbei, wenn wir außerhalb auf andere Hunde stoßen und besonders,
wenn diese sich in Bya-ras Territorium befinden – Rüden ausgenommen.
Sie lebt in dem Wahn, sie könnte, nachdem ihr hier Ihresgleichen
gehorchen, die ganze Welt regieren. Bereits vor dem Urlaub und vor der
anstehenden Läufigkeit, die aber bis jetzt immer noch nicht eingesetzt
hat, nervte Bya-ra mich total mit dem Ziehen an der Leine. Ich hätte
sofort darauf reagieren müssen und versuchen es abzustellen. Da sich das
Verhalten aber normalerweise nach der Läufigkeit von alleine wieder legt,
habe ich mir keine große Mühe gegeben. Außerdem wollte ich meine
Mitmenschen nicht auch noch damit strapazieren, dass ich bei jedem Zerren
an der Leine mit Bya-ra eine Richtungsänderung vornehme. Auf diese Art
und Weise benötigt man nämlich für 200 m ca. 2 – 3 Stunden. Ich
glaube das hätte im Urlaub nicht viel Anklang gefunden.
Mittwoch
Gesars Geburtstag
Der Durchfall bei Gesar
ist zurück. Was hat er nicht vertragen? Dienstag Abend gab es
Dinkelnudeln mit Lammfleisch und Mittwoch Mittag selbstgekochtes
Kartoffelpüree (ohne Milch!) und Hähnchenbrust, woraufhin ich
postwendend mit Gesar zweimal nach draußen musste (und er zweimal in die
Badewanne). Die Katastrophen nahmen weiter ihren Lauf. Nachdem ich Gesars
verkleckertes Fell vorab grob mit dem Taschentuch gesäubert hatte, wollte
ich im Garten noch schnell die Hinterlassenschaften einsammeln. Auf dem
Weg dorthin hatte es mich voll zerlegt, weil ich über einen Ast (den ich schon lange wegräumen
wollte) gestürzt bin und nun Schürfwunden und Prellungen an beiden
Schienbeinen bis hin zu den Knöcheln habe. Somit war Gesars ausgiebiger
Geburtstags-Spaziergang gestrichen und sollte stattdessen in einen gemütlichen
Tag im Garten umgewandelt werden, was Gesar wie man sehen kann, auch gar
nicht so übel fand. Wir brauchten dazu allerdings mehrere Anläufe, da es
immer wieder zu regnen anfing, sobald wir unser Lager draußen
aufgeschlagen hatten.
Gesar fand das Relaxen im Garten - unter Aufsicht seiner
Damen, die seinen Schlaf bewacht haben - gar nicht übel.
Donnerstag
(heute)
Stand Heute:
Ich hoffe jetzt, dass der Durchfall nicht wiederkommt! Ich füttere
wieder Reis als Kohlenhydratquelle, gestern Abend gemischt mit Hähnchenbrust,
Joghurt und Heilerde. Bei Bya-ra sah der Kot allerdings schon etwas merkwürdig
schleimig aus. In Ordnung war er nicht. Nach Absprache mit dem Tierarzt
werde ich nochmal eine Familien-Kot-Sammlung von drei Tagen starten.
Vielleicht doch Einzeller?
Aber zum Glück scheinen wir zumindest das Milbenproblem in
den Griff zu bekommen, denn Gesars heftiger Juckreiz und das Kratzen haben
nachgelassen und die Ekzeme sind fast verschwunden. Bei den Mädchen habe
ich allerdings das seltsame Gefühl, sie kratzen sich mehr als vorher,
nachdem sie nun mit Advocate und nicht mehr mit Exspot behandelt wurden.
Vielleicht eine Reaktion auf das Advocate selbst oder auch die fehlende
Wirkung gegen Zecken. Zum Glück habe ich aber noch keine einzige von
diesen Biestern gefunden. Lt. Aussage des Tierarztes nimmt der Juckreiz in
der ersten Woche nach Aufträufeln von Advocate zu, da sich die
Sarcoptes-Milben ein letztes Mal aufbäumen und heftig zappeln bevor es zu
Ende mit ihnen geht. Wie dem auch sei, man hört derzeit von vielen
anderen Hundehaltern, dass sich die Vierbeiner viel kratzen oder an den
Beinen und Pfoten knabbern. Ich denke da kribbelt und krabbelt einiges in
den Wiesen und Feldern!
Die straffere Erziehung meiner Bya-ra trägt erste Früchte.
Ein paar Grundregeln, mit denen wir es in letzter Zeit etwas zu locker
gehalten haben, werden jetzt wieder streng und konsequent (von Mensch und
Hund) befolgt:
Wenn ich nach Hause
komme ignoriere ich meine Hunde, drehe mich um, wenn sie mich anspringen
und vor allem mache ich all das wirklich WORTLOS. Souverän sein bedeutetruhig und still zu sein. Ich neige manchmal dazu vieles zu
kommentieren oder auch einfach mal vor mich hinzubrabbeln.Die Begrüßung wenn Frauchen heimkommt findet erst statt, wenn
Frauchen (Ich!!!) das möchte.
Noch wichtiger ist beim Gassigehen, dass ich zuerst vor die
Haustüre trete, Bya-ra solange noch im Treppenhaus absitzen muss, bis ich
entscheide, dass sie auch nach draußen darf. Danach gehen wir langsam und
gesittet die Außentreppe runter, am Hoftor muss Madame wieder absitzen
und warten bis ich die Tür aufgeschlossen habe, erst dann auf mein
Kommando darf Bya-ra das Grundstück verlassen.
Bei dieser Methode, die ich schon öfter mit Erfolg
durchgezogen habe, konnte man bei Bya-ra auch jetzt wieder sofort
feststellen, dass sie anfing nachzudenken, vielleicht auch etwas kleinlaut
wurde, denn sie schaute mich immer wieder fragend an, versuchte aber ganz
besonders den „lieben braven Hund“ rauszukehren. Abends auf der Couch
lag dann ihr Kopf auf meiner Schulter. Sie ist seitdem sehr anschmiegsam,
so als wollte sie (rein menschlich gedacht) sagen: „Frauchen, hab mich
wieder lieb!“ Ich bin mir aber sicher, dass sie das eigentliche Problem
gar nicht erkannt hat und nicht erkennen kann, denn die Ursache allen Übels
liegt viel tiefer. Fakt ist, dass sie zwischen Unsicherheit und Größenwahn
schwankt und man sie zwar erziehen kann, aber nur ganz schwer umkrempeln.
Die Gefahr bei dieser ganzen Aktion ist – darauf hat mich
meine Hundetrainerin aufmerksam gemacht – dass der Schuss auch nach
hinten losgehen kann, wenn ich hier plötzlich alles auf den Kopf stelle,
die totale Dominanzschiene fahre, denn dann ziehe ich damit Bya-ra den
Boden unter den Füßen weg. Schließlich stelle ich gerade ihre
Rangordnung in Frage. Also Vorsicht!
In Bezug auf das Ziehen an der Leine, wo bisher alle Mittel
es abzustellen, keine wirkliche und dauerhafte Wirkung gezeigt haben, habe
ich heute morgen eine neue Erfahrung gemacht. Ich arbeite nicht mehr mit
Richtungswechsel wie bisher, sondern schneide Bya-ra den Weg ab, laufe ihr
praktisch vor die Nase und erreiche damit, wie ich festgestellt habe, auch
dass sich die Grundhaltung ändert, weil sie HINTER mir laufen muss. So
werde ich auch (vielleicht) zum Beschützer, denn ich kann Gefahren
abblocken. Trotzdem habe ich Zweifel an dieser Methode, denn will ich
einen selbstbewussten Hund, dann kann es ja nicht sein, dass er sich
hinter mir verstecken muss.
Übrigens arbeite ich im Moment ohne Leckerlis – nur mit
Stimme, Lob und Streicheleinheiten!
Etwas Freude brachte mir Kar-mi und den Spaß am
Tibi-Familienleben zurück. Ich hatte dieMaus den ganzen Tag hier und sie spielte so toll mit ihrer Mama,
dass es eine helle Freude war die beiden über die Wiesen rennen, spielen
und toben zu sehen. Die zwei lieben sich zur Zeit ganz besonders. Und sie
sehen, weil sie sich von Statur und Größe so ähnlich sind, immer gut
aus zusammen. Wenn es bloß nicht solche kleinen Kläff-Hexen wären …
Grund
genug für mich in der Schatzkiste zu wühlen und ein altes Foto
auszugraben.
Gesar
und Schildkröte "Hugo"
Alte
Freunde
Die
erste Begegnung
15.10.1994
und
heute!
Zusammen
sind sie alt geworden.
Wir
wünschen unserem Opa Gesar einen angenehmen Geburtstag, auch wenn auf
Grund der momentanen Diät das Geschenk in Form eines Kauknochens leider
ausfallen muss. Es wird nachgeholt. Versprochen!
Wir
hoffen, dass unser "bestes Pferd im Stall" noch einige Jahre fit
bleibt und uns durchs Leben begleitet.
Uma ist
eine Tochter von Phabu (www.toepfer-shepola.de),
die tragischerweise 2003 an eineFrau
in Mannheim verkauft worden war. Nun hat vor einigen Wochen das
Ordnungsamt Mannheim gehandelt und aus Haus und Garten dieser Frau – die
sich übrigens bei jedem Züchter anders vorstellte – insgesamt 250
Tiere befreit.
Ein Tier
davon war leider Uma … die Tiere benötigen alle dringend ein VERSTÄNDNISVOLLES,
TIERLIEBES Zuhause, in dem sie lernen können wieder Vertrauen zu den
Menschen zu haben.
… waren wir urplötzlich
ausgesetzt, als wir (Melanie, Gesar, Indra, Bya-ra und meine Wenigkeit)
das Auto am Parkplatz zu den Hünerbergwiesen abgestellt hatten, um heute
die uns noch unbekannte Hälfte des Naturschutzgebietes zu erkunden.
Petrus hatte heute jedoch kein Erbarmen mit uns, denn bei den letzten
Ausflügen hatte er immer noch rechtzeitig den Wasserhahn zugedreht. Es
schüttete tatsächlich so, dass ich es ratsam fand, Indra das neu
erworbene Regencape anzuziehen. Der Rest meiner vierbeinigen Gefolgschaft
musste den Regen in Kauf nehmen. Wir liefen nach Möglichkeit unter Bäumen
und dem Schutz des Laubdaches.
Eigentlich sollte die kleine Tour an zwei Teichen
vorbei rund um den Hünerberg gehen. Ich entschied mich aber ganz spontan
eine Abkürzung in Form eines Pfads durch den Wald direkt unterhalb des Hünerbergs
zu nehmen, als es zu donnern begann. Wir waren trotz des Regenwetters –
oder vielleicht gerade deshalb – lustig drauf. Die Landschaft entschädigte
für alles, auch für meine nassen Füße. Hatte ich doch nur
Freizeitschuhe an und der Weg durch den Wald war – wie kann man es
anders erwarten – matschig und knatschig und voller Pfützen. Wäre
nicht alles so pitschenass gewesen, hätte man als Naturliebhaber Fotos
ohne Ende machen können. Farne, Fingerhut, wilde Brombeeren, rechts und
links des grasbewachsenen Weges durch den Dschungel. Als wir auf eine
dunkles Waldstück zuliefen, meinte Melanie die Landschaft erinnerte sie
an „Herr der Ringe“ und das „Das Schwarze Tor von Mordor“. Den
Eindruck, den das Bild uns in diesem Moment vermittelte, hätte man sicher
auf einem Foto gar nicht wiedergeben können. Wahrscheinlich spielten die
Lichtverhältnisse mit, da es um uns herum langsam wieder heller wurde und
sich somit als Kontrast vor uns ein etwas unheimlich und düster wirkendes
Loch auftat, einer Pforte ins dunkle Nichts. Wir liefen weiter durch den
dunklen Wald unterhalb des Hünerbergs entlang und ich ärgerte mich, als
ich einen Pfad nach ganz oben entdeckte, dass uns das Wetter so übel
mitspielte und es empfehlenswert war zum Auto zurückzukehren anstatt
weiter die Gegend unsicher zu machen. Die Neugier, was uns auf dem Berg
erwarten würde, bleibt. Das letzte Mal war ich wohl als Kind dort oben.
Und ich weiß, dass ich damals begeistert war. Auf dem Rückweg kamen wir,
wie beim letzten Besuch der Hünerbergwiesen, am Hauburgstein vorbei und
heute hatte ich doch wenigstens die kleine Digi-cam im Taschenformat
eingepackt.
Der Hauburgstein
Sieht er nicht verwunschen aus? Wie
ein überdimensionaler Kieselstein, den ein Riese dort abgelegt hat?
Hier meine durchnässte Bande!
Machen alle einen ziemlich betröpfelten
Eindruck.
Noch ein Foto, um einen Hauch
der Landschaft einzufangen.
Auf meinen Terminplan
stand ganz oben: Hunde baden!!! Denn vor der Behandlung meiner Meute mit
dem Spot-on-Mittelchen gegen die lästigen Sarcoptes-Milben war es ratsam
die Hundis allesamt zu baden, denn danach sollte eigentlich vorerst keiner
mehr nass werden, wenn es sich vermeiden ließe.
Vorher aber sollten sich
alle nochmal richtig austoben, damit die Gelenke nicht rosten oder bei Oma
und Opa gar wieder Speck ansetzt. Wo sie doch soooo toll abgenommen haben,
Gesar jetzt bei genau 15 kg und Indra bei 8,6 kg angekommen ist. Gestern
waren Natascha und ich deshalb Mittags mit der ganzen vierbeinigen
Tibi-Family (Oma, Opa, Mama, Kind) im Wald bei Wehrheim unterwegs. Nachdem
wir in den letzten Wochen übermäßig mit Regen versorgt worden waren,
sah der Waldboden dementsprechend aus – und nach dem Spaziergang unsere
Hunde ebenfalls. Jedes Wildschwein würde vor Neid erblassen! Somit haben
sich die darauffolgenden Badetage wenigstens gelohnt. Das Kind Kar-mi
hatte allerdings Pech. Sie war gerade am Wochenende frisch gebadet worden
und glich nun wie nach jedem Spaziergang einem kleinen Ferkel. Sie nutzt
aber auch jedes Wasserloch, jede Pfütze … pitsch patsch … und nimmt
dazu noch einen kräftigen Schluck vom kühlen Nass. Und Bya-ra, die sonst
nicht so wassersüchtig ist, zwar gerne aus Bächen trinkt, aber sich
nicht unbedingt die Pfoten dabei nass macht, immer hinter Kar-mi her. In
den Pfützen und im Schlamm, da ist das Kind der Chef. Wie übrigens auch
im Auto von Natascha. Da kann uns nichts passieren. Kar-mi sieht alles und
hält Wache. Im Zweifelsfall auch lautstark.
Oma Indra und Kar-mi auf der
Heimfahrt im Auto
Da ist Kar-mi die Chefin!
Nach der Fitneß-Tour
wurde es ernst für Opa Gesar (und für Frauchen). Das Baden von Gesar
gleicht jedes Mal einer Folter und so hört es sich auch an, wenn Gesar in
der Badewanne einshampooniert wird. Gejammer und Gezeter von Anfang bis
Ende. Alles andere als Spaß. Das Fell hat soviel Volumen (auch jetzt noch
nach dem Haarausfall) dass es ewig dauert bis der Hund überhaupt bis auf
die Haut durchnässt ist. Zugegeben, bei uns lässt auch der Wasserdruck
zu wünschen übrig. Bis ich und Hund nach Baden in mehreren Schritten
(Grundreinigung, Pflegeshampoo und Conditioner) fertig sind (mit dem
Baden, aber vor allem mit sämtlichen Nerven) melden sich auch meine
Bandscheiben. Die nächste Etappe, Gesar entfilzen, kämmen, fönen usw.
gibt mir, wenn er einen besonders schlechten Tag hat, noch den Rest. Und
er hatte gestern wahrhaftig alles andere als einen guten Tag. Wehleidig
ohne Ende. Da wurde getreten, gestrampelt, gefiept und sich gewunden. Zum
Glück macht er nicht immer einen solchen Tanz und es kommt auch vor, dass
er wenigstens zeitweise geduldig dabei einschläft, solange ich nicht
gerade Beine, Bauch oder Brust oder andere unzugängliche Stellen bürste.
Ich denke mir, dass die Haut derzeit durch den Milbenbefall etwas
empfindlich ist. Um so wichtiger ist jetzt ein Bad mit einem pflegenden
Shampoo. Aber der Herr trieb mich mit seinem Verhalten trotzdem zum
Wahnsinn, obwohl ich weiß, dass es Gesars Art ist möglichst viel Mitleid
zu erregen. Oft genug ist er früher in anderen Situationen (Beispiel:
Spiel mit mir!) damit durchgekommen und wir haben uns erweichen lassen.
Heute nicht! Doch ich kann nun mal nicht fönen, kämmen, den Hund und
noch dazu die Haare festhalten, damit es nicht zu sehr zieht, wenn ich den
Kamm ansetze. Ich bin wie jeder Mensch auch nur mit zwei Händen
ausgestattet! Auch die Le-Pooch-Bürste hilft mir da nur begrenzt und ist
eben an Stellen, wie den Innenseiten der Beine oder wo sie nicht gut
aufliegt, nicht gut einsetzbar. Es war nur Kampf, Kampf und nochmal Kampf.
Was mir helfen könnte wäre evtl. ein Standfön. Trotzdem wird sich Gesar
noch winden, wenn ich an ungeliebten empfindlichen Stellen kämme. Also
den Hund festtackern! Nach mehreren Stunden beschlossen Gesar und ich die
Sache vorerst zu beenden. Klar, es gab und gibt immer noch Knoten und
Filz, obwohl ich sogar jede Menge einfach rausgeschnitten habe. Es hält
sich jetzt vorübergehend in Grenzen. Wahrscheinlich wird er in ein paar
Tagen wieder genauso verfilzt sein wie vor dem Baden. Frust! Scheren
lassen? Nein, noch nicht! Noch gebe ich nicht auf! Man hört oft davon,
dass Tibet-Terrier im Alter geschoren werden, aber Gesar wird jetzt 13 und
nicht 15! Das ist eigentlich für einen Tibeter noch kein Alter. Und Gesar
erscheint zur Zeit auch relativ fit. Er ist immer freundlich am Wedeln,
ist zuckersüß und superlieb, auch seinen Damen gegenüber. Er hat sich
mit dem Rentnerdasein abgefunden und Bya-ra die Chefrolle überlassen. Die
Positionen sind verteilt und es herrscht Einigkeit im Rudel. Wenn bloß
sein Gejammer nicht wäre … Dauerhaft Hunger hat er natürlich, denn der
Kot ist nach wie vor bei meinen dreien nicht in Ordnung, mal fest, mal
weich, mal dünn … Heute gab es ganz nach Diätplan weichgekochten Reis
mit Hüttenkäse und etwas Becel. Unschlüssig bin ich, was ich an
Nahrungsergänzungsmitteln und gegen Durchfall und die immer noch
anhaltende Gier nach Erde mit ins Futter geben soll. Allzuviel kann
vielleicht auch ein Fehler sein. Gegen Durchfall steht mir Entero
Technosal und Heilerde zur Verfügung. Außerdem bekommen die Erdfresser
immer noch das Micromineral der Firma Cd-vet. Für den Aufbau der
Darmflora habe ich SymbioPet. Bei Indra hat die Sucht nach Erde
nachgelassen. Gesar und Bya-ra dagegen haben vor ein paar Tagen den halben
„Großen Feldberg“ abgetragen. Bis wir dort einfielen und spazieren
gingen hatte er noch eine Höhe von 879 m und war der höchste Berg des
Taunus. Und jetzt??? Der Waldboden gestern muss über ein noch besseres
Aroma verfügt haben. Gesar und Bya-ra konnten sich kaum bremsen. Ob das
gut ist? Ich wage es stark zu bezweifeln. Da die Hunde auf Diät sind, die
Leckerlis also gestrichen sind, funktioniert demzufolge auch das Gehör
der Fellmonster nicht so gut wie sonst. Leckerchen sind nicht
empfehlenswert. Und irgendwann haben meine schlauen Tibis mich natürlich
durchschaut.
Bya-ra, auf Diät und halb
verhungert, klagt an: "Frauchen, siehst du nicht, mein Napf ist
leer?!
Gesar hatte gestern Abend
noch zu später Stunde vor dem Schlafengehen sein Spot-on „Advocat“ in
den Nacken geträufelt bekommen. Nun fehlten noch die Mädels. Wie auch
Gesar badete ich auch die beiden Damen, zuerst Bya-ra, mit Silia, dem
Menschenshampoo mit Biomolekülen, das ich schon mehrfach im Tagebuch erwähnt
und beschrieben hatte. Bya-ra baden, bürsten, fönen und kämmen dauerte
genau eine Stunde. Filz gab es so gut wie gar nicht, obwohl sie ewig nicht
mehr gebadet worden war. Ich habe auch diesmal eine andere Taktik bei ihr
angewendet und bin so verfahren wie in früheren Zeiten bei Gesar. Ich
habe das nasse Haar kurz durchgebürstet und die etwas verknoteten Stellen
gleich mit dem Kamm entwirrt. Danach brauchte ich nur noch fönen und
dabei bürsten oder kämmen. Fertig! Und der Witz dabei ist, dass mir mit
Silia gebadet - ohne großen Aufwand und endlose Einwirkzeiten und ohne
Tausende von verschiedenen Spezialpflegemitteln für den Hund - ihre
Haarpracht besser gefällt als in der nahen Vergangenheit, als ich meinte
ich müsste es ganz besonders gut machen und mich im Markt der
Pflegeserien schon fast verzettelt habe.
Bya-ra nach dem Bad und vor dem
Fönen, aber schon wieder mit Blick aus dem Fenster. Bloß nichts
verpassen!
Bya-ra, fertig gefönt und gekämmt,
hat sie schon wieder die Wache übernommen
Indra, bei der Anprobe ihres
Regencapes.
Ihre Haare sind auf dem Rücken
inzwischen so dünn, dass ein Schutz bei Regen angebracht ist.
Sie plädierte dafür, es auch beim
Baden anzulassen. Ich fand die Idee nicht so sinnvoll.
Nach Bya-ra wartete noch
Indra auf ihr Baden. Nun ja, gewartet hat sie nicht wirklich. Sie sah das
Grauen nahen und ließ es ohne mit der Wimper zu zucken über sich
ergehen. In Sachen Filz steht sie ihrem Mann nicht nach. Nur gut, dass sie
nur noch solch dünnes Haar hat und eine kleine Oma ist, denn je weniger
Fläche um so weniger Haar. Aber leider nicht unbedingt um so weniger
Knoten. Liegt es vielleicht doch einfach am Alter, am Stoffwechsel, an den
Hormonen, dass bei Indra und Gesar im Prinzip die gleichen Fellprobleme
auftauchen?
Die Mama
Bya-ra in Pose, zwar gefönt und
gebürstet, aber nicht gestylt
Das Kind
Kar-mi, zwar nicht frisch gebadet ...
aber ich fand es toll, dass sie ohne Übung so brav stehen blieb.
Na ja, diese Pose fand sie doch
gemütlicher
Fräulein von und zu Oberschlau!
Na, was ist das denn, bitte???
Das sollte doch ein Bild vom Opa Gesar
werden, da hat sich doch glatt jemand in den Vordergrund geschmuggelt.
Oma Indra (nach dem Bad) hatte heute
auch keine Lust Modell zu stehen.
Glück gehabt! Von all den
in Frage kommenden Möglichkeiten, was bei Gesar Ekzem und Haarausfall
ausgelöst haben könnte, haben wir das kleinste Übel erwischt, die
Sarcoptes-Milben.
Befund:
SchilddrüsenwerteIstNormalwert
T4 (Basalwert1.7 µg/dl1.3
– 4.5
TSH0.45 ng/ml< 0.60
TG-Antikörpernegativ
ACTH-Stimulationstest
Cortisol (Basalwert)55.4 ng/ml5-65
Cortisol (Stim.-Wert)134.3 ng/ml< 150
M. Cushing: Stimulationswerte liegen
unter 150 ng/ml.
M. Addison und iatrogener M. Cushing:
Basalwerte liegen im Normbereich oder darunter. Stimulation führt zu
keinem bzw. nur zu geringfügigem Anstieg des Cortisolspiegels.
Sarcoptes-Antikörper: positiv
Bei der serologischen Untersuchung konnten spezifische Antikörper
gegen Sarcoptes-Milben nachgewiesen werden. Der Befund weist auf eine
aktuell vorliegende oder eine noch nicht lange zurückliegende Infektion
hin.
Gesars Blutbild ist außerdem so gut, dass der
Tierarzt meinte, er hätte selten einen Hund in diesem Alter mit solch
hervorragenden Werten gesehen!!! Freu!!!
Gegen Sarcoptes-Milben helfen Spot-on-Präparate
wie z.B. Stronghold. Allerdings erfordert es, dass die ganze Hundefamilie
damit mindestens 2 bis 3 Monate lang behandelt wird. Wir haben vom
Tierarzt für Gesar, Indra, Bya-ra und Kar-mi ADVOCATE von Bayer erhalten,
das so ziemlich gegen alles wirksam ist, was da kribbelt und krabbelt,
sich unter der Haut eingräbt oder sich sogar im Darm zu schaffen macht.
(Flöhe, Larven, Haken-, Peitschen-, Rund- und Herzwürmer, Otodectes,
Sarcoptes und Dermodex-Milben). Gegen alles wirksam, alles außer gegen
Zecken!!! Somit haben wir ein kleines Problem. Gegen Zecken ist Exspot das
beste Mittel. Da man aber schlecht zwei verschiedene Lösungen zu gleicher
Zeit auftragen kann, werden wir dies in Abständen von 14 Tagen machen.
Indra
Bei Indra wurden die Schilddrüsenwerte nach
komplettem Absetzen der Tabletten getestet. Und es sieht gut aus. Indra
benötigt bis auf weiteres keine Thyroxin-Gaben
mehr.
SchilddrüsenwerteIstNormalwert
T4 (Basalwert2.1 µg/dl1.3
– 4.5
TSH0.77 ng/ml< 0.60
Bewertung cTSH
cTSH allein sollte nie zur Bewertung der Schilddrüsenfunktion
herangezogen werden, sondern immer in Kombination mit T4.
TSH erhöht und T4 normal bedeutet vermutlich in
Rekonvaleszens, d.h..dass der Körper daran arbeitet und wir im Moment
nichts unternehmen müssen.
Enteropathogene Keime wurden auch nach
Anreicherung nicht nachgewiesen.
Auf gut Deutsch: Man hat so gut wie nichts gefunden
(bis auf die Gasbildner).
Das Labor bietet außerdem einen Diätplan an:
Fütterung mehrmals täglich in kleinen
Portionen.
Als Kohlenhydratquelle sollte anfangs
Reis (breiig) oder Kartoffelbrei (ohne Milch) dienen.
Als Eiweißquelle dient Hüttenkäse,
Magerquark, gekochtes mageres Fleisch, Huhn oder Fisch.
Fett sollte möglichst reduziert
werden. Zur Bereitstellung der benötigten Fettsäuren eignet sich ein Öl
mit einem hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren.
Verhältnis Kohlenhydrate – Eiweiß
– 2:1
Zur besseren Nährstoffauswertung bei
Blähungen und Durchfall ist die zusätzliche Gabe von Almazyme oder
Combizym Dragees zu erwägen.
Es war in der letzten Zeit
sehr ruhig rund um meine Zucht geworden. Vorgestern kam mir so in den
Sinn, dass es wohl angebracht wäre einen Rundumruf zu starten und mich
nach dem Wohlbefinden sämtlicher inzwischen erwachsener Hundekinder zu
erkundigen. Aber meine Hundekinder kamen mir – wenigstens zum Teil –
zuvor.
Nachdem ich vor kurzem
bereits Kontakt mit den Besitzern von Chiara aufgenommen hatte, da
ihre HD-Untersuchung und die damit verbundene Kastration kurz bevorsteht,
...
... ich nach unserem
Dänemark-Urlaub auch telefonisch Nachricht von Choris Besitzer
bekommen hatte mit der freudigen Botschaft, dass Choris Kumpel Jeff
inzwischen Papa geworden ist, ...
... erhielt ich gestern
eine e-mail vom Bodensee mit Neuigkeiten von Li-li. Sie muss
notgedrungen auch unters Messer und wird sterilisiert, da sie nicht zur
Zucht eingesetzt werden soll, sie das aber selbst anders sieht und mit
ihrem Duft alle Rüden in der Umgebung verrückt macht.
Dazu ein Ausschnitt aus
der e-mail von Frau Hänsel in Sachen „Li-li und die Männer“:
Bei uns ist
soweit alles ok. Li-li hat uns mit ihrer Läufigkeit einen Strich
durch den Tierarztbesuch gemacht. Jetzt aber ist es dann soweit - mit viel
Verspätung gehen wir endlich zum HD-Röntgen mit gleichzeitigem (ja, es
tut
mir auch irgendwie leid) Sterilisieren. Ich habe lange überlegt, hatte ja
auch noch mal einige Wochen Gelegenheit, habe nun aber gesehen, wie das
wäre, wenn sie wirklich 2 x im Jahr läufig wäre. Das 1. Mal war's ja
wirklich eher heimlich, dieses Mal war's schlimm, nicht für uns oder für
sie
zuhause, aber im Stall, es war nicht auszuhalten, alles was männlich
(oder
auch sächlich!) war, rannte winselnd hinter Li-li her. Selbst alte und
kastrierte, faule und dicke - Li-li war der Star, das blieb bis heute so
...
mal abgesehen von den 2 Jungrüden, die demnächst auch unters Messer
kommen,
ich glaube, das würde irgendwann schief gehen, dann gäbe es
Tibet-Terrier-Dalmatiner-Mischlinge *hüstel* denn selbiger ist auch jetzt
noch total rammelig während sie ihn schon ständig böse angiftet (und
dann
Hilfe vom alten, lahmen Bernhardiner kriegt).
Nee, wir haben mit der Läufigkeit sämtliche Hunderangordnungen im Stall
durcheinander gebracht, das ist nix 2 x im Jahr .... auf mir saß ständig
der
Border-Collie-Mischling (ein Glück hab ich lange Beine!) einer Freundin,
der
folgte ihr gar nicht mehr, der himmelte mich (mit Li-li-Parfüm behaftet)
selbst dann an, wenn ich auf dem Pferd saß und ritt, da rannte der fleißig
neben her. Der Jack-Russel-Rüde einer anderen Bekannten rannte nur noch
winselnd
herum - es war eigentlich ganz witzig, wenn Li-li nicht mit am Stall war,
aber wenn sie war, dann hatte ich echt ein schlechtes Gewissen, überall
traurige Rüdenaugen, verzweifelte Rüdenbesitzer, selbst wie erwähnt die
kastrierten drehten völlig durch - es war unglaublich.
Schade,
Li-li-Fee! Aber ich sehe ein, es geht nicht anders. Es muss sein!
Und als hätten meinen Welpenkäufern die Ohren
geklingelt, kam heute auch noch eine e-mail mit Bildern von Bya-ras Bruder
Bhayani.
Bhayani in Bewegung:
Irgendwie sieht Bhayani seiner Nichte
Kar-mi schon sehr ähnlich!
Ich liebe Tibis in Bewegung. Am liebsten würde ich
mich gleich mit meiner ganzen Bande ins Auto setzen, alle Kinder besuchen
und gaaaanz viele Tibis in Bewegung (bei schönem Wetter) fotografieren.
Um 9 Uhr heute morgen
hatte Gesar seinen Tierarzt-Termin. Die Mädels waren zu Hause geblieben
und Gesar fand es ganz toll mit mir Auto zu fahren. Freudig hopste der
alte Mann ins Auto, nichts Böses ahnend. Er lief auch noch vom Parkplatz
zur Praxis locker, sogar noch bis ins Wartezimmer, dann motzte er erst mal
eine Westie-Hündin an. Hündin? Das wäre Gesar früher nie passiert, als
er noch voll der Gentleman war und ein ganzer Mann. Na ja im Wartezimmer
auf dem Weg zum Schafott lagen die Nerven wohl etwas blank. Wir kamen zum
Glück gleich dran und mussten nicht lange warten. Erst mal auf die Waage
mit dem Opa. Nur noch 15 kg. Schon wieder abgenommen! „Absicht oder
Zufall?“ wollte der Tierarzt wissen. Ich gehe davon aus, dass die viele
Bewegung bei Gesar die Pfunde purzeln lässt und hoffe weiter, dass es
nicht ein weiteres Symptom einer verborgenen Krankheit ist.
Der Tierarzt nahm sich
sehr viel Zeit sich über das Krankheitsbild zu informieren und die
Vorgehensweise mit mir zu besprechen. Gesar wurde daraufhin eingehend
untersucht, abgehört, abgetastet usw. Ein Quietscher, als der Tierarzt
ihn im Bereich der Prostata abtastete. Bei der Rektaluntersuchung kein
Pieps mehr. Im Falle einer Prostataentzündung hätte der Hund allerdings
laut schreien müssen vor Schmerzen. Leider können nicht alle Organe auf
diese Weise untersucht werden. In der Rippengegend z.B. ist dies nur per
Ultraschall möglich. Das Ekzem auf Gesars Rücken sah heute morgen schon
nicht mehr so krass rot aus wie noch gestern, als es extra bildlich
festgehalten hatte. Hatte das Surolan seine Wirkung bereits getan? Der
Tierarzt nahm eine Probe, d.h. ein Hautgeschabsel, das anschließend ins
Labor von Laboklin geschickt wurde. Parasiten wie Dermodex-Milben sind so
nachweisbar. Ein Pilz allerdings nicht mehr, denn den hatte, falls
vorhanden, Surolan schon bekämpft. Dann ging’s ans „Eingemachte“.
Gesar bekam ein Venenkatheder gelegt und ließ sich nur mühsam sein
kostbares Blut für eine Probe abzapfen. Das Ergebnis des Blutbildes
erhielten wir gleich, denn dies wird direkt im Labor der Tierarztes
untersucht. Alles in Ordnung. Alle Werte super! Nieren, Leber, alles top!
Weitere Tests (Schilddrüse, ACTH, Sarkoptes) werden im Labor von Laboklin
vorgenommen. Für den ACTH-Test bekam Gesar direkt nach der ersten
Blutabnahme Cortison gespritzt. Ob er denn was essen und als Belohnung ein
Leckerchen haben dürfte, fragte ich den Tierarzt. Der riet vorerst davon
ab, da dies das Ergebnis evtl. verschleiern könnte. Aber mein Gesarchen
hatte doch das Wort „Essen“ vernommen und stand wartend vor dem
Tierarzt. Etwas betrübt und enttäuscht, weil das Leckerli ausgeblieben
war, verließ er die Praxis. Armer Hund. Die Prozedur hatte sich seiner
Meinung nach für ihn gar nicht gelohnt.
Nach einer weiteren
Stunde, genau genommen um halb 11,musste
unser Bube zur nächsten Blutentnahme antreten. Die Zeit dazwischen nutzte
ich, um kurz nach Hause zu fahren und Indra abzuholen, da bei ihr noch die
Nachkontrolle des Schilddrüsentests anstand.
Eigentlich sollte Indra
vorher noch auf die Schnelle ein großes Geschäft verrichten, behauptete
aber sie müsste nicht und hüpfte unverrichteter Dinge zu Gesar ins Auto,
der dort brav wartete. Auf dem Weg vom Parkplatz (wieder mal am Ende der
Welt) bis zur Tierarztpraxis stellte Indra dann fest, dass sie doch
„etwas“ los werden wollte, was ich dann sogleich eintütete, um es dem
Tierarzt als kleines „duftendes“Präsent zu überreichen. Immerhin hatten wir somit gleich die Möglichkeit
diese Probe auf Parasiten usw. untersuchen zu lassen, denn neben Gesars
Ekzemen und Haarausfall werden meine Hunde seit Tagen von mysteriösen
Durchfällen geplagt. Der Tierarzt hat Giardien und Kokzidien in Verdacht,
die derzeit wohl in unseren Breiten vermehrt ihr Unwesen treiben.
Gesar betrat also ein
zweites Mal die Tierarztpraxis. Diesmal mit weiblicher Verstärkung! Auch
Indra musste sich vor der Untersuchung einer Gewichtskontrolle
unterziehen. Sie hat ebenfalls abgenommen und wiegt aktuell 8,6 kg.
Es war noch nicht ganz
eine Stunde vergangen, für Gesars zweite Blutprobe also noch zu früh, so
dass der Tierarzt sich zuerst Indra vornahm. Gesar beäugte ganz genau,
was da mit seiner Frau auf dem Tisch passierte. Machte er sich Sorgen um
seine Indra? Immerhin wurde auch bei ihr Blut aus dem linken Vorderbein
abgenommen. Was ging wohl in dem Moment in Gesars Kopf herum? Immerhin
Indra jammerte und klagte nicht, obwohl sie ein Zittern nicht verbergen
konnte.
Bei Gesar wurde im
Anschluss zum zweiten Mal Blut für den Cushing-Test abgenommen. Und
danach erhielt er seine wohlverdienten Leckerchen vom Tierarzt. Endlich!
Danach galt für ihn nur noch eins: „Nix wie raus hier!“ Ich konnte
gerade im Vorbeifliegen am Empfang noch die Rechnung mitnehmen. (Was aber
wirklich nicht nötig gewesen wäre!)
Zu Hause angekommen wurden
wir von Bya-ra begrüßt, die gleich kontrollierte, was da mit Mama und
Papa passiert war und wo Frauchen sich wieder rumgetrieben hatte. Ich
hatte sie in der Obhut von Melanie gelassen, sonst hätte sie sich wohl
kaum damit abgefunden alleine zu Hause zu bleiben.
Der Wetterbericht meldet für
den Rest der Woche Regen, Regen, Regen, so dass Melanie und ich ihren
freien Tag und das noch halbwegs für derzeitige Verhältnisse „gute“
Wetter nutzten, um mit den Hunden einen kleinen Ausflug zu machen. Die
Bewegung hat meinen beiden „Alten“ scheinbar gut getan und ich möchte
daher weiter beibehalten die Spaziergänge auszudehnen. Und vielleicht
kann Frauchen auch noch ein bisschen Gewicht abtrainieren. Ich wollte
Melanie die Hünerbergwiesen bei Kronberg zeigen, von denen ich beim
Spaziergang mit Natascha und Kar-mi so begeistert war. Ich dachte mir
schon, dass es Melanie dort auch gefallen würde. Gleich auf den ersten
Metern im Naturschutzgebiet saß eine Kröte mitten auf dem Weg. Die unberührten
Wiesen, die dort einfach sich selbst überlassen werden, erinnerten
Melanie an Dänemark. Natur
pur! An besonders schönen Plätzen stehen Bänke zum Rasten und
Ausruhen mit Blick auf blühende Wiesen. Auf dem Rückweg (am Leiterweg östlich
des Hünerbergs) passierten wir den Hauburgstein. Ein Naturdenkmal. Ein
Steinkoloß aus vordevonischer Zeit von 10 m Höhe und 6 m Breite. Beim nächsten
Mal muss ich wirklich die Kamera mitnehmen, um all dies festzuhalten. Außerdem
gibt es dort jede Menge Wege kreuz und quer durch das Gebiet
auszukundschaften und die Erkundung des Hünerbergs selbst steht ebenfalls
noch aus. Übrigens möchte ich noch erwähnen, dass im Naturschutzgebiet
Hunde normalerweise an der Leine zu führen sind, sonst kann es teuer
werden.
Etwas deprimierend ist,
dass mein Gesar, vor einigen Tagen erst gebadet, schon wieder an
verschiedenen Stellen (Schulter, Brust, Beine) verfilzt ist, so als hätte
ich ihn jahrelang nicht mehr gebürstet.
Die ständigen Sorgen um
meine Hunde – seit dem Frühjahr scheint es kein Ende mehr zu nehmen –
machen mich mürbe. Vielleicht ist es ganz gut, dass Bya-ra noch nicht läufig
werden möchte. Es wäre mir durchaus wohler die Tibet-Bande wäre
rundherum gesund. Die ständige Ungewissheit und das Rätselraten lassen
mich nicht mehr ruhig schlafen. Man fragt sich, was wohl als nächstes
kommt. Zum Glück gab es auch schon bessere und ruhigere Zeiten und ich
hoffe doch stark, das diese auch baldigst zurückkehren.
Gesars 13 Jahre lang gezüchtetes wunderschönes
Fell wird von Tag zu Tag lichter. Büschelweise lösen sich die langen
Deckhaare. Es ist zum Heulen. Überall auf den Kissen,der Couch, dem Teppich finde ich nun lange schwarze Hundehaare.
Tibet-Terrier verlieren keine Haare, sagt man. Im Normalfall stimmt das
auch. Aber nicht, wenn das Tier an einer Krankheit leidet und man die
Ursache noch nicht gefunden und behandelt hat. Von Seiten anderer
Tibi-Besitzer hört man derzeit, dass es Fellprobleme gibt, die allerdings
mit dem Klimawandel und den ungewöhnlich hohen Temperaturen zu tun haben.
Kein Wunder, wenn das Wetter Kapriolen schlägt, die Natur Kopf steht und
der Fellwechsel nicht innerhalb von wenigen Wochen im Frühling vonstatten
geht.
Der arme Gesar ist ganz
unruhig, weil die entzündeten Stellen auf dem Rücken im Bereich der
Kruppe besonders stark jucken. Ständig versucht er sich dort zu knabbern
und zu kratzen, aber er muss sich schon ganz gewaltig verrenken, um an
diese unzugänglichen Stellen zu gelangen. Ich glaube, dass es auch nur
genau dort zu dem massiven Haarausfall kommt. Inzwischen habe ich das
Internet dank google durchstöbert, habe in vielen Hundeforen weitere
Berichte von verzweifelten Hundebesitzern gelesen, bin aber zu keinem
Ergebnis gekommen. Ich hoffe, der Tierarzt hat morgen mehr Erfolg.
Anbei einige Fotos von
Gesars Ekzem. Vielleicht hat der ein oder andere Tagebuch-Leser ähnliche
Erfahrungen gemacht und kann weiterhelfen.