Tagebuch-Archiv

Gabi

Unser Spaziergang zu den Hünerbergwiesen 29.07.2009
 

Mama und Kind brauchen mehr Bewegung! In der letzten Zeit waren wir viel im Garten oder haben nur die alltäglichen Runden gedreht. Meines Erachtens ist das für junge Tibet-Terrier zu wenig. Es plagte mich schon wieder das schlechte Gewissen. Und obwohl ich eigentlich ungern die Kombination "Mutter und Kind" mit zum Spaziergang nehme, weil Bya-ra meint ihr Kind beschützen zu müssen und schon ohne recht zickig sein kann, habe ich mich aufgerafft und einige Touren unternommen, z.B. in den Taunus zum Sandplacken oder wie nachfolgend auf Fotos zu sehen, zu den Hünerbergwiesen:

 
   
   
   
   

Gestern abend hatte Milka in der Hundeschule in Rodheim Ringtraining zusammen mit einem kleinen Mops-Rüden, der ebenfalls auf Ausstellung gehen soll. Sie betrachtete diesen jungen Herrn erst mal mit einem großen Fragezeichen im Gesicht, denn die Rasse war ihr bis jetzt unbekannt, wie auch das röchelnde Geräusch, das er beim Rennen von sich gibt. Aber er spielt und rennt genauso gerne wie Milka, wenn auch nicht so schnell wie meine quirlige junge Tibi-Dame, die Haken schlagen kann wie ein Hase. Auf jeden Fall sieht es ganz danach aus, als hätte Milka einen neuen Freund gewonnen. Mal davon abgesehen machte sie ihre Sache recht gut und stand zeitweise richtig schön in Pose. Sie wirkt im Moment sehr ausgeglichen und freundlich. Muss am Wetter liegen! Bei diesen sommerlichen Temperaturen fährt sogar mein Wuseltier endlich mal runter!

Gestern morgen hat mir Milka übrigens einen Schrecken eingejagt. Ich bemerkte, dass sie sich mit der Pfote ständig im Gesicht juckte. Und dann sah ich die Bescherung. Über Nacht hatte sich das rechte Auge entzündet. Es war total verklebt. Ich konnte einen vergilbten Grashalm aus dem Auge ziehen und säuberte das Auge umgehend, rief beim TA an und begab mich auf die Suche nach Floxal-Augensalbe. Eine gute Hunde-Hausapotheke hat zum Glück (fast) alles auf Vorrat. Die Rötung im Auge wurde schnell blasser und auch das Tränen und das Absondern der eitrigen Flüssigkeit ließen bald nach, so dass ich davon ausgehen kann, dass das Auge nicht verletzt ist.

Ja, sowas kommt davon, wenn man wie bescheuert durch die Wiesen und den Garten fegt. Das kann ins Auge gehen!

 

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Gabi

Sammlung der letzten Neuigkeiten: 28.07.2009
 

Zu allererst die gute Nachricht: 

Wir haben wieder zwei positive HD-Ergebnisse. Diego und Minnie-Devi (genannt Sally) aus unserem D-Wurf haben beide, wie auch Schwester Sally und unsere Milka, Superhüften, d.h.

HD-A!!!

Bis auf Wanja (ehem. Dusty) sind nun alle D-Wurf-Kinder untersucht.  

Im September wird bei uns ein kleines D-Wurf-Treffen stattfinden. Die Einladungen wurden an die Besitzer per e-mail versandt und zum Teil haben wir auch bereits feste Zusagen. Papi „Chin“ hatte ich ebenfalls dazu eingeladen, ist aber leider an dem Wochenende auf Agility-Turnier. Schade!

Bya-ra und Milka laden ein 

zum ersten „Srinagar Danda“ - D-Wurf-Treffen 

Wann?                Sonntag, 13. September 2009 um 14 Uhr 

Wo?                            Hundeschule DOGFidence

                        Klappergasse 10

                        61191 Rosbach (Ortsteil Rodheim) 

Nun sieht es tatsächlich so aus, als würde es doch noch klappen und Mama Bya-ra könnte sich auf ein Treffen mit ihren jüngsten Kinderchen freuen. 

Da ich aus der Erfahrung anderer Züchter weiß, dass Tibi-Mütter manchmal recht heftig sein können, wenn sie ihre erwachsenen Kinder nach langer Zeit wieder sehen und dann meinen im ersten Moment unbedingt klarstellen zu müssen, wer das Sagen hat, möchte ich das Treffen nicht in Bya-ras Territorium stattfinden lassen, sondern habe es stattdessen in die Hundeschule verlegt. Dies hat außerdem den Vorteil, dass wir bei schlechtem Wetter in die Halle flüchten können. 

Wir treffen uns zu Beginn gegen 14 Uhr direkt auf dem Hof der Hundeschule (ehemaliger Bauernhof) und fahren von dort aus zum Trainingsplatz, wo sich unsere Vierbeiner erst einmal austoben können. Danach werden wir einen kleinen Spaziergang durch das Feld unternehmen, um anschließend zur Hundeschule zurück zu fahren und es uns dort (mit hoffentlich braven und müden Hunden zu unseren Füßen) bei Kaffee und Kuchen gut gehen zu lassen. Für das leibliche Wohl ist also gesorgt. Was das Wetter betrifft müssen wir auf Petrus Wohlwollen hoffen. Für alle Fä(e)lle deshalb bitte Regenkleidung einpacken!  

Für weitere Anregungen, Ideen und Wünsche wäre ich dankbar. Eine Rückmeldung erwarte ich bis spätestens 23. August 2009 

Liebe Grüße

Gabi Jordan und die Tibi-Family

Übrigens ist natürlich auch jeder gerne gesehen, der neugierig ist und schauen möchte, wie sich die D-Wurf-Kinder inzwischen entwickelt haben. Besonders würde ich mich über einen Besuch der älteren Halbgeschwister, Onkel und Tanten von Milka und Geschwistern freuen.  

Von Milkas Bruder Diego hatte ich vor kurzem eine e-mail mit – wie immer – amüsantem Inhalt erhalten. Für die kleinen Anekdoten in Diegos Leben würde sich schon eine eigene Homepage oder zumindest ein Bloq lohnen. Ja, wenn ich mehr Zeit hätte, dann würde ich die Seiten meines vierbeinigen Nachwuchses weit mehr ausbauen. Im Moment habe ich nicht mal die aktuellsten Fotos dort eingestellt.  

Was Frau Hofmann-Weiß unter anderem über Diego am 5.6.09 schrieb: 

Hallo Frau Jordan,

ich will ihnen erzählen, dass Diego heute operiert worden ist. Und das Röntgenbild sieht sehr gut aus, sagt die Ärztin.

Er war so tapfer der Süße - alle haben ins Herz geschlossen. Er saß auf dem OP-Tisch, hat Pfötchen gegeben und sich sogar Blut abnehmen lassen ohne Jammer und die Ärztin sagte, so was hätte sie ganz selten mal erlebt, dass ein Hund beim Tierarzt so entspannt sei. Ich durfte die ganze Zeit bei ihm sein, natürlich bis auf die halbe Stunde der OP. Gleich danach sind wir in den Aufwachraum gekommen, Diego wurde auf eine Wärmedecke gebettet und ich konnte mich neben ihn legen. Er hat etwas fantasiert durch die Narkose und dann auch gebrochen, aber nach 1 1/2 Stunden war alles o.k.  

Kurze Erklärung dazu. Diego wurde, da das HD-Röntgen ohnehin unter Narkose geschieht, nebenbei auch gleich kastriert. Der arme Kerl konnte sich in der Hundeschule gar nicht mehr konzentrieren, sondern hatte nur noch die Damenwelt im Kopf. Wie ich schon vermutet hatte gehört Diego zu den Rüden, die man entweder kastrieren oder ankören lässt. Er zeigte schon sehr früh, dass er sich alles schnappt, was nicht bei „Drei“ auf den Bäumen ist. Bei ihm riet sogar die Hundetrainerin, die kein Freund von Kastrationen ist, dazu.  

Aus der e-mail von Frau Hofmann-Weiß, einen Tag nach der OP, am 6.6.09: 

Hallo Frau Jordan,

heute beim Tierarzt war Diego wieder vorbildlich brav. Er sitzt auf dem Untersuchungstisch  und lässt alles mit sich machen. Aber er hat schon ein wenig gezittert, das ist aber schnell vorbei gegangen. Er hat an der Wunde geleckt, das müssen wir jetzt unbedingt unterbinden. Wir haben ihm gestern abend vor dem Schlafen gehen den Trichter angezogen und er hat uns angeschaut als würde er sagen: Ihr habt wohl nicht mehr alle Latten am Zaun! Wir mussten lachen, es ging nicht anders. Er hat sofort versucht zu schnüffeln und dann festgestellt, dass das nicht geht und sofort mit der Pfote versucht den Trichter abzubekommen. ER hat es auch geschafft. Er hatte ganz schnell raus, dass man ihn abstreifen kann, wenn man mit der Pfote von hinten drückt - wir hatten verloren. Wir konnten den Trichter auch nicht fester machen, dann hätte er keine Luft mehr bekommen. Also heute zwei Kinderbodys gekauft - habe ich mir von ihnen abgeschaut - die muß er jetzt anziehen.  

Ansonsten muss ja auch mal erwähnt werden, dass Diego noch nie krank war. Er hat noch nicht mal Durchfall. 

Ich hoffe, dass er uns noch lange begleitet und dass nichts passiert, was uns zwingt, dass wir uns trennen müssen.  

Und hier noch aus der letzten e-mail vom 18.7.09:

Hallo Frau Jordan,

vielen Dank für die Einladung. Der Termin steht im Kalender. Ich bin mal total gespannt. 

Diego geht es übrigens prima. Er ist frech und lustig wie immer. Seine OP hat er gut überstanden. Er war echt brav und irgendwann hat er nach 5 Tagen wieder angefangen rumzutoben, als wollte er sagen: Bin wieder o.k. 

Ihre Bilder von der Homepage sind wieder mal super. Beim Planschbecken habe ich gedacht, wie unterschiedlich die Fellwusel doch sind. Diego mag kein Wasser - hat er anscheinend von seiner Oma - er macht einen Bogen um die Pfützen und Bäche. Allerdings trinkt er total gerne wie seine Mama unter der Dusche. Manchmal geht er einfach in die Dusche und fiep - fiep fiep - mach mal das Wasser an..... 

beim Baden ist er aber nicht zimperlich. 

Das Maulwurfen hat er auch - unser Garten ist voller Löcher, man muss aufpassen, dass man sich nicht ein Bein bricht, wenn man auf der Wiese rumläuft. 

Mein Mann sagte, das Bild von Milka könnte auch Diego sein - obwohl ich meine, er hat ein anderes Gesicht - das sieht man nun auf dem Maulwurfbild nicht. 

Soweit die News zu den D-Wurf-Kindern. 

Aber da gibt es noch etwas Erfreuliches zu berichten. Bya-ras Tochter Chori aus dem C-Wurf wird zum zweiten Mal Mama. Sie war nun zur Ultraschalluntersuchung und …. Juhuu! … Ich werde wieder Oma. Und diesmal habe ich mir fest vorgenommen die kleinen Mini-Choris zu besuchen. Vorerst werde ich die Schwangerschaft hier verfolgen können:

http://www.chrismondanas.de

 

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Gabi

Es darf geplanscht werden! 16.07.2009
 

Aktion: Wasser marsch!

Abkühlung war nötig nachdem drei verrückte Weiber (Bya-ra, Kar-mi, Milka) im Garten ihre Kreise gedreht hatten:

 

Nachdem das Milka-Kind bei den zur Zeit hochsommerlichen Temperaturen mit Vorliebe in den Gartenteich hüpft und danach Schlamm besudelt wie eine Geisteskranke Ehrenrunden in Turbogeschwindigkeit zum Trocken im Garten dreht, um schließlich als kleine Wildsau die Wohnung unsicher zu machen, hielt ich es für angebracht das Planschbecken mit klarem sauberem Wasser gefüllt aufzustellen. Die Hunde waren bereits im Planschbecken, da hatte ich es noch gar nicht aufgebaut. Und das gelang mir auch nur unter erschwerten Bedingungen, denn beim Aufpusten konnte ich mich vor Lachen kaum halten, da Kar-mi, Bya-ra und Milka das Pusten irgendwie komisch fanden und helfen wollten, in dem sie sich auf mich stürzten vor lauter Hilfsbereitschaft und Übermut.

Ach ja, übrigens ist das Wasser im Planschbecken inzwischen nicht mehr sauber und klar. Ich kann mir gar nicht erklären wie soviel Erde dort hineinkommen kann!

   
"Ätsch, ich bin schon drin!"

(Ja, ja, Indra ... solange kein Wasser im Becken ist!)

   
"Wann geht's denn hier los?

 Hier muss noch aufgeblasen werden!

 Und sagt mir rechtzeitig Bescheid wenn das Wasser kommt ... damit ich noch schnell flüchten kann.

Ich persönlich bevorzuge Trockenbäder."

   
"Hey, Frauchen!

Du, wenn ich hier meine Pfote drauf lege, dann geht das Aufpusten doch sicher leichter, oder?"

Bya-ra hat es nur gut gemeint ...

   
"Kommste freiwillig raus oder muss ich da rein?"

Bya-ra hat sich übrigens ganz tapfer in das kühle Nass begeben, aber das Trinken aus dem Wasserschlauch hat ihr mehr Spaß gemacht. Sie hat schon als Welpe immer im Bad mit Begeisterung aus der Brause getrunken.

   
Und hopp, Milkalein!

Trau dich! Mit Sprung ins kühle Nass!

   

 

 

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Gabi

Foto-Serie Sommer 2009 12.07.2009
 

Ein Hauch von "Sommer in unserem Garten" für sonnenhungrige und naturliebende Tibi-Freunde:

Hier geht's zur Fotoserie: SOMMER 2009 - Teil 1 und 2 (Fortsetzung folgt ...)

Vielen Dank, liebe Christa, für die tolle Wasserbild-Bastelei! Gut gemacht!

 

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Gabi

Opas Geburtstag 11.07.2009
 

Tun-Huang Gesar

Geb. am 11.07.1994

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Opa Gesar!!!

15 Jahre alt und immer noch charmant wie eh und je, der alte Herr! Ein echter Schatz!  

Da unter unseren Vierbeinern die „Damen“ inzwischen das Sagen im Hause „Srinagar Danda“ haben und unser Gesar im Ruhestand ist, inzwischen lieber unangenehmen Dingen und Streit aus dem Weg geht – was früher bei ihm wahrlich nicht der Fall war – ist er heute wirklich ein ganz liebenswerter alter Herr, ständig freundlich wedelnd, immer noch verspielt und auch noch bereit für die ein oder andere kleine Trainingsaufgabe (mit anschließendem Belohnungsleckerlie). Mit das wichtigste ist für ihn natürlich (Wen wundert’s?) das Futter. Kommt er mit Herrchen vom Spaziergang, höre ich (und die gesamte Nachbarschaft) schon von weitem auf der Straße einen Freudenjuchzer "Jauuuuuu!" und sein aufforderndes Bellen: „Frauchen, stell den Napf hin! ICH KOMME!! Auf Pünktlichkeit legt er großen Wert. Jahrelange Rituale müssen schließlich eingehalten werden.

Die Fotos haben wir in diesem Frühling aufgenommen. Gesar, dem wir vor einem Jahr einen Kurzhaarschnitt verpasst hatten, sieht inzwischen wieder aus wie ein „echter Tibeter“ und hatte schon wieder recht langes Haar.  

Wir hoffen, dass er uns noch lange erhalten bleibt. Es gab durchaus Momente, in denen es nicht so aussah, als würde er die 15 schaffen.

Und ganz aktuell:

Gesar beim Himbeerpflücken

 

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Gabi

Eine Lektion für Milka 08.07.2009
 

Nach den erfolgreichen Unterrichtsstunden mit Milka und der Hoffnung auf Besserung „Juhuu! Mein Kind gehorcht wieder“ (Meistens jedenfalls) folgte dann am Samstag der große Dämpfer.  

Letzte Woche (War es Montag oder Donnerstag?) beim morgendlichen Spaziergang (mit Opa Gesar und Oma Indra) beobachtete ich  Milkas Verhalten bereits mit Skepsis. Als uns die ersten Hunde entgegenkamen, ein Labbi-Rüde ein Golden-Mädel, fing meine kleine Möchte-Gern-Chefin schon wieder an zu fixieren. Es sieht immer aus, als würde sie die Stirn in Falten legen (Keine Ahnung was sich unter ihrem Pelz abspielt) und die Augen so ein bisschen zusammenkneifen, wie ich, wenn ich meine Brille nicht auf der Nase habe und halbblind etwas Undefinierbares in der Ferne ausmachen möchte. Als die Hunde näher kamen löste sich Milkas Spannung – sie war nicht angeleint – und sie ging wie Oma und Opa, die beide jenseits von Gut und Böse sind, zu den beiden Fremden hin. Milka schien zwischen Unsicherheit und Ich-bin-hier-der-Chef zu schwanken. Sie wechselte zwischen Anpöbeln und eingekniffener Rute. Die Golden-Hündin warf sich irgendwann auf den Rücken. Oh, das freut die kleine Milky sehr. Sie ist ja sooooo stark (glaubt sie). Ich ging einfach weiter, um Milka nicht zu bestärken. Als ich ein ganzes Stück entfernt war rief ich sie, aber es kamen nur Gesar und Indra zu mir gerannt. Milka war sich noch nicht schlüssig , ob sie mir folgen oder lieber noch ein bisschen mit den beiden fremden Hunden diskutieren sollte. Irgendwann entschied sie sich freundlicherweise doch für mich. Welche Ehre! 

Gleich darauf begegneten uns die nächsten Hunde auf ihrem morgendlichen Rundgang. Milkas kleine Freundin, die Tibi-Hündin „Edina“ und deren kleine Freundin „Gina“. Das Verhalten von Milka und Edina war äußerst interessant zu beobachten, etwas fürs „Lehrbuch“. Die beiden kennen sich von Kleinauf, haben sich aber lange nicht mehr gesehen bzw. hatten keine Möglichkeit mehr miteinander zu spielen und auch aus Edina ist inzwischen eine richtige kleine Tibeter-Dame geworden. Die beiden standen sich unbeweglich gegenüber, Edina eher seitlich, und warteten auf die Reaktion des anderen. Es gab keinen Streit und keine Prügelei. Es war nur ein Klarstellen der Rangordnung. Gina meinte sie müsste Edina beschützen und bellte Milka an, die das nicht so ganz sang- und klanglos hinnehmen wollte. Es gab eine kleine Jagd, aber die beiden arrangierten sich zum Glück.  

Es kam der Samstag und ich dachte ich tue meiner Kleinen einen Gefallen und geh nach langer Pause mal wieder mit ihr den Weg bei all ihren vierbeinigen Freunden vorbei. Fehler! Die Irische Wolfshündin „Susi“ kam nicht mal an den Zaun um „Guten Morgen“ zu sagen, „Lolle“, der Labrador-Welpe war überhaupt nicht in Sicht und die kanadische Schäferhündin „Fee“, die etwa im gleichen Alter ist wie Milka, hatte Besuch. Mit eben diesem Besuch, der sich als eine größere Hündin (Rasse: keine Ahnung) herausstellte, bekamen wir nämlich Probleme, als die beiden Hunde in Begleitung ihrer Besitzerinnen den Hof verließen. Milka ging erst mal wieder in Tauchgang und begann mit ihrem Fixieren. Ich schmiss die Leine weg, ließ sie am Boden schleifen. Dann lief das Spielchen etwa ab wie am Donnerstag, wobei ich der Meinung war, es wäre alles ganz locker gewesen, zumal Milka und Fee sich ja kennen und auch gerne miteinander spielen. Nur leider fand die andere Hündin – ich glaube sie hieß „Kaya“ - Milkas „Wouwouwou“, was bedeutete, dass sie hier die Tolle ist, überhaupt nicht witzig und erteilte meiner Kleinen eine Lektion. Zum ersten Mal sah ich mein Hundekind schreiend auf dem Rücken liegen. Sie wurde ordentlich zurechtgerückt, zum Glück ohne Bissverletzungen. Ja, nicht jeder Hund toleriert Milkas Pöbeleien. Aber den Gedanken und die Hoffnung, dass sie daraus gelernt hat, kann ich wohl begraben. Ich stelle absolut keine Veränderung fest. Es erinnert mich gerade etwas an Opa Gesar, der mit seinem Macho-Gehabe früher liebend gerne Labrador- und Golden-Retriever-Rüden zur Weißglut getrieben hat. Er fand das klasse, denn die hatten so eine herrlich hohe Reizschwelle und man konnte sie nerven ohne Ende – bis man irgendwann eben schreiend auf dem Rücken lag. Was habe ich denn nun hier? Ist Milka ein Macho in weiblicher Ausführung? Dann sollte sie sich aber bitte auch auf Ausstellungen im Ring so benehmen und laufen wie der Opa! Diese dumme Anmache hat Milka auch hier zu Hause drauf und dies wird oft genug von mir unterbunden. Hunde, die sie kennen und wissen, dass es nicht wirklich böse gemeint ist, fühlen sich dadurch auch normalerweise nicht gleich provoziert (außer Bya-ra, wenn sie schlechte Laune hat), aber „der Ton macht nun mal die Musik“ und Milkas Ton ist rotzfrech.  

Montag Abend hatte Milka wieder Unterricht in der Junghundegruppe, der diesmal nicht auf dem Trainingsplatz sondern in Hof und Halle stattfand, da sich ein Gewitter über uns zusammenbraute. Erst ging’s ins Planschbecken, wovon Milka, meine Wasserratte, die am Tag vorher x-mal in unserem Teich zu Hause ein Schlammbad genommen hatte, gar nicht begeistert war. Und sie regte sich ganz schrecklich auf, als Pudel „Benny“ Schwimmunterricht nehmen sollte. Sie wollte unbedingt, dass Benny aus dem Wasser rauskommt. Ob sie sich Sorgen um ihn gemacht hat? Die beiden haben ja immer ihre Rangeleien, obwohl Benny ein „vollwertiger“ Rüde ist. Das spielt für Milka keine Rolle. Benny stellt wohl genau wie sie Ansprüche auf die Chef-Rolle. So manchmal ist Milkas Art zu Spielen und zu Toben, ganz besonders wenn es von ihrem Gebrummel begleitet wird, schon verdächtig. Immer auf Randale aus, das Weib! Zwischen den Übungen in der Halle, wo ich mich wirklich nicht beschweren kann, denn Milka machte ihre Sache sehr gut, ließ ich sie an der Leine. Ich denke sogar, nachdem es so ein viel ruhigeres Arbeiten war, dass Spielen zwischendurch meine Milka zu sehr hoch pusht. Ausruhen und Pausen ja, aber ohne wildes Herumfegen. Es war ein sehr konzentriertes und angenehmes Arbeiten, was sich in den Leistungen der Hunde (und Menschen) widerspiegelte.  

Trotz allem bleibt bei mir der fade Beigeschmack, wenn ich an die Runde um die vier Ecken denke, die ich von unserem Haus aus normal gehe. Es wird hier nicht so friedlich bleiben, denn Milka und die Nachbarshunde, die als Welpen natürlich ohne Probleme miteinander gespielt haben, werden erwachsen und insbesondere die Damen von Tag zu Tag zickiger. Ich frage mich wie lange ich noch ohne ein komisches Gefühl in der Magengegend diese Strecke laufen kann. 

 

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