Ab Mitte der Woche ging es
Bya-ra nicht sehr gut. Die kleinen Vampire saugten sie förmlich aus. Sie begann
nervig hin und her zu wandern, sich zu verkriechen, grub, scharrte und
buddelte, hatte Hunger und Durst ohne Ende.
Ich gab ihr:
3 x 5 Tr. Sabina Miniplex pro
Tag
Welpenmilch (Marengo) anfangs
ca. 200ml, gegen Abend eine größere Menge
Marengo Puppy und Nutro
Trockenfutter
1 Ampulle Frubiase Calcium
Nach der Calcium-Gabe wurde sie
ruhiger. Zur Sicherheit hielt ich Rücksprache mit dem Tierarzt. Zusätzlich
prüfte ich ihre Temperatur: 38,99°. Dass eine Hündin in den ersten Tagen nach
der Geburt erhöhte Temperatur hat, ist normal. Sie sollte allerdings nicht über
39° steigen.
Am Nachmittag und Abend des 1.
März bekam sie etwas Durchfall. Vermutlich hatte die große Menge Welpenmilch in
Verbindung mit den sechs Nachgeburten zu einem Eiweißüberschuss geführt. Ich
war nun auch etwas verunsichert, denn auszuschließen ist auch nicht eine
Unverträglichkeit der Welpenmilch. Ich zog also auch in Betracht hier die Marke
zu wechseln.
Bya-ra hatte die ganze folgende
Nacht Durchfall. Im Zwei-Stunden-Rhythmus rannten wir in den Garten. Morgens
stand ich bereits vor Eintreffen des Tierarztes vor der Praxis-Tür. Eine
säugende Hündin mit Durchfall, das geht gar nicht! Normalerweise hätte man sie
auf Diät setzen müssen, andererseits benötigte sie gerade jetzt jede Menge
hochwertiges Futter. Sechs saugende kleine Monster nehmen sich was sie brauchen
ohne Rücksicht auf die Mutter. So sind Kinder nun mal! Da Bya-ra auch leichtes
Fieber hatte und zudem zu Hause sehr unruhig war und scharrte, tastete der
Tierarzt sie nochmals ab. Von daher schien die Rückbildung der Gebärmutter
normal zu verlaufen. Zur Sicherheit betrachtete er sich die Gebärmutter per
Ultraschall, denn wäre etwas dort zurückgeblieben, hätte das in eine
Katastrophe ausarten können. Ein Teil der Gebärmutter war tatsächlich noch
etwas zu sehr vergrößert und musste weiter beobachtet werden. Meist treibt eine
Wehenspritze, die Bya-ra am Montag bekommen hatte, Reste von Nachgeburten noch
aus, aber auch hier gibt es Ausnahmen. Normalerweise gibt man bei Durchfall
Buscopan, was aber nicht nur die Muskulatur des Darms, sondern auch der
Gebärmutter beruhigen würde. Daher bekam Bya-ra stattdessen eine Injektion in
Form von Amoxilin (Antibiotika) gegen den Durchfall (Die Wirkung sollte 2 Tage
anhalten) und es ging ihr gleich darauf, als wir nach Hause zurückkamen,
deutlich besser. Sie säugte sofort, fraß brav ihr Trockenfutter und legte sich
danach zu ihrem Babys ins Welpenbett. Grund für Fieber und Durchfall könnten
aber auch Stress gewesen sein. Ich habe allerdings noch immer ein Zuviel an
Welpenmilch-Fütterung in Verdacht. Auch die Gabe von Calcium könnte ein Grund
sein, obwohl ihr eine Ampulle pro Tag nichts ausmachen sollte. Das Scharren und
Kratzen ist normal, machen andere Hündinnen auch, und war auch bei Indra der
Fall.
Oma und Opa: „Verwunderlich“
und/oder „Bewundernswert“: Oma Indra und Opa Gesar nehmen es total gelassen
hin, dass die junge Mutter Futter-Sonderrationen erhält! Sehr tolerant, die
beiden.
Die Welpen: Ist Bya-ra
mal nicht in der Welpenkiste macht die ganze Bande Radau. Die kleine Schwarze
sah aus, als wollte sie mich direkt anfallen. Sie hört noch nichts, sie sieht
noch nichts, aber eine energische Stimme, die hat sie bereits! Und sobald
Bya-ra in der Wurfkiste auftaucht, starten alle zur Attacke. Man glaubt gar
nicht, wie wieselflink die Kleinen sind, wenn sie die Milchbar wittern.
Mama Bya-ra: So
vorsichtig Bya-ra auch in den ersten beiden Tagen war, nun ignoriert sie
zeitweise für mich (und Indra!) eindeutige Hilfe-Signale und es ist mehrmals
vorgekommen, dass ein Welpe hinter ihrem Rücken an der Wannenwand lag und
seinen Unmut lautstark kundtat. Es war nie wirklich bedenklich, weil der Kleine
sich jeweils irgendwie retten konnte (oder von mir gerettet wurde), aber ich
bin mir nicht sicher, ob Bya-ra weiß, wann sie reagieren muss. Wahrscheinlich
ist das aber auch nur eine Art Erziehung, denn man muss nicht jedes Mal gleich
losrennen, wenn Kinder brüllen.
Freitagmorgen wollte Bya-ra gar
nicht aus dem (Welpen)-Bett, hatte keine Lust aufzustehen und ich war mir nicht
im Klaren, wie ich das nun zu deuten hatte. Als gutes oder schlechtes Zeichen.
Als ich in die Küche ging, folgt sie mir dann doch, fraß auch brav ihr
Trockenfutter, stellte währenddessen fest, dass nun doch die Blase drückte und
wir begaben uns in den Garten. Sie verhielt sich normal, sprang in
Tibet-Terrier-Manier durch den Schnee, ansonsten benahm sie sich sehr ruhig und
gelassen, hatte aber irgendwie Bedenken, dass Gesar und Indra sich den Babys
(und dem Futter, das immer neben der Wurfkiste bereit stand) nähern könnten.
Daher verpflichtete sie sich zu erhöhter Wachsamkeit.
Die Welpen nahmen meiner
Meinung nach in der ersten Woche nicht ganz so viel zu, wie ich mir das
gewünscht hätte, obwohl ich nicht das Gefühl hatte, dass sie unzufrieden und
hungrig wären. Besonders der kleine Rüde Nr. 2 hinkte etwas mit dem Gewicht
hinterher. Dagegen haben die ursprünglich Kleinsten auch am meisten zugelegt.
Samstagmorgen hielt ich vor dem
nahenden Wochenende nochmals Rücksprache mit dem Tierarzt. Da es nicht sicher
feststand, ob Bya-ras Durchfall nun tatsächlich durch eine Infektion ausgelöst
wurde oder ob die Welpenmilchfütterung daran Schuld war, vereinbarten der
Tierarzt und ich nach einem langen Telefonat mit der weiteren Gabe von
Antibiotika in Form von Tabletten über das Wochenende nicht fortzufahren, um
den Welpen eine unnötige Zufuhr von Antibiotika zu ersparen. Bya-ra ging es
mittlerweile gut, der Kot war halbwegs normal.
Das nenn ich Ur-Instinkt.
Bya-ra war mal wieder wie eine Verrückte am Scharren und somit hinter der Couch
verschwunden. Auf einmal fing sie dazu noch an zu singen und jodeln. Als ich
nachschaute, entdeckte ich doch tatsächlich einen alten Kaustreifen in ihrem
Maul. Da hatte sie wohl lange vor der Geburt irgendwo eine Reserve für Notfälle
geschaffen. Das hatte sie seit ihrer Welpenzeit nicht mehr gemacht. Also doch
Mutterinstinkt?
Am Samstag habe ich mir jeden
Welpen einzeln vorgenommen, um die kleinen messerscharfen Miniaturkrallen zu
schneiden. Sie zerkratzten Bya-ra das Gesäuge und sie hatte manchmal gar keine
Lust mehr in die Kiste zu gehen.
Eine Woche sind die Welpen nun
alt und wachsen und gedeihen.
Ich möchte die Gelegenheit
nutzen, mich auf diesem Wege bei all den lieben und erfahrenen Züchtern sowie
meiner Familie bedanken, die mich mit Rat und Tat jederzeit unterstützen.
Mein Dank gilt...
... meiner Familie:
… meinem Mann Wolfgang,
der seit einer Woche, immer wenn er zu Hause ist, die beiden Oldies übernimmt
… meiner Tochter Natascha,
die wieder einmal die Hebammen-Arbeit übernommen hat (wozu ganz eindeutig auch
das Mitaussuchen der Hundenamen gehört) sowie ihrem Freund Sven, der mir
gerne auf die Schnelle Medikamente oder Futter für die Vierbeiner besorgt, mich
bei Fahrten zum Tierarzt unterstützt und die kleine Schwarze (Nr. 6) aus dem
C-Wurf ins Herz geschlossen hat
…meiner Tochter Melanie,
unsere Spezialistin für das Fotografieren und Baby-Wiegen
…und natürlich – ganz wichtig –
Timo, denn ohne ihn gäbe es diese tolle und aufwendig gestaltete
Homepage nicht!!!! Auch Timo begleitet mich zu Tierarzt-Terminen, denn mit so
einer ganzen Bande sprengt man manchmal schon das Wartezimmer! Und wenn ich
Glück habe, verwöhnt er mich morgens mit frischen Brötchen vom Bäcker.
.... befreundeten und
bekannten Züchtern:
Jutta Franke-Helmer und Jürgen
Helmer
Anke Peine
Christa Rotert
Brigitte Giebfried
Angelika Suk
Nicole Weissmantel
Sollte ich jemanden vergessen
haben, bitte nicht böse sein, es war keine Absicht. Beschwerden werden gerne
entgegen genommen.
Ich merke, dass ich mit jedem
Wurf mehr und mehr dazulerne und hoffe, dass ich noch lange Spaß an unserer
tollen Rasse habe. |