Gabi |
Meine kleine Chefin |
24.05.2005 |
Heute kamen die
typischen Wesenszüge eines waschechten tibetischen Hütehundes
zu Tage. Um darauf aber näher einzugehen, sollte ich erst
einmal ein bisschen in der Geschichte unserer Tibeter graben.
Ohne dass meine
Erklärungen nun in eine ausführliche Beschreibung sämtlicher
Charakter-eigenschaften unserer geliebten Hunde ausarten, möchte
ich hier nur kurz darauf hinweisen, dass es als unbestritten
gilt, dass die Vorfahren unserer Tibis zum Schafe hüten und als
Begleiter von Packvieh eingesetzt wurden. Häufig betranken sich
die Führer der Packtiere dermaßen, dass sie am Rande einer
Alkoholvergiftung standen. Es wird einzig der Energie, dem
Willen und der Intelligenz des Tibet Terriers zugeschrieben,
dass sie auf dem richtigen Weg blieben und ihr Ziel erreichten.
Wenn ein Führer völlig erschöpft in den Schnee fiel,
kam sein Tibet Terrier zu ihm, sprang auf seine Brust und
nötigte ihn solange, bis dieser wieder aufstand und weiterging.
(Nachzulesen in „Tibet Terrier“ von Juliette Cunliffe)
Nun, ich war
heute ganz bestimmt nicht betrunken, als ich gegen Abend noch
einen Spaziergang mit Bya-ra alleine unternahm. Trotzdem hatte
sie wohl das Gefühl, sie müsste mich heil nach Hause bringen
– und das möglichst schnell. Am Ende des üblichen Weges bog
Madame ab in Richtung Heimat, kontrollierte, ob ich ihr folgte,
und trabte selbstbewusst voraus. Mit dem schönsten Gangwerk,
das sie aufbieten konnte! Jeder Richter hätte seinen Spaß an
ihr gehabt. Regelmäßig drehte sie sich nach einigen Metern
nach mir um. Als ich der Meinung war, sie hätte sich in ihrer
Eile zu weit von mir entfernt, versteckte ich mich hinter einem
Baum und wartete gespannt ihre Reaktion ab. Na, wo war denn
Frauchen bloß? Bya-ra trabte zurück in meine Richtung und
blickte den Weg entlang, von wo wir gekommen waren. Es brachte
sie ganz offensichtlich nicht aus der Ruhe. Auch nicht als sie
mich hinter meinem Baum entdeckte. In ihrer vertrauten Umgebung
fühlt sie sich sicher. Jetzt könnte man sagen, es ist nicht in
Ordnung, dass ich mich von meinem Hund führen lasse, denn damit
übernimmt sie die Rudelführung, wo doch eigentlich ich der
Boss sein sollte. Aber wenn ich mich mit der Geschichte unserer
Hunde beschäftige und darüber nachdenke, dann entscheide ich
mich für einen selbstbewussten selbständig denkenden Hund, dem
ich vielleicht in einer Krisen-situation zutrauen kann, mit eben
dieser oben beschriebenen Intelligenz und Energie und dem
Dickkopf eines Tibeters das Richtige zu tun. Mein Hund ist mein
Partner – nicht mein Untergebener. Und Partnerschaft heißt
Geben und Nehmen. |
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Gabi |
Indras
Untersuchungsergebnis |
23.05.2005 |
Heute lag
endlich das erwartete Ergebnis der Blutuntersuchung der letzten
Woche vor. Und nun sind wir nur halbwegs schlauer, aber auch
nicht wirklich. Der Test auf „Cushing“, war nun schon mal
negativ, was einerseits gut, andererseits aber auch
unbefriedigend ist. Denn wäre es positiv, wäre nun alles geklärt,
so leben wir nun weiter in Ungewissheit und zwischen Hoffen und
Bangen und wahrscheinlich muss Indra noch zwei weitere
aufwendige Tests über sich ergehen lassen. Zum einen hieße das
3 x am Tag in Abständen von 4 Stunden Blut abnehmen oder zum
anderen 3 Tage hintereinander Urin einsammeln, was zu einem
kleinen Abenteuer ausarten könnte, wenn man mit dieser
seltsamen Urin-Schaufel hinter der Hündin her rennt, um im
richtigen Augenblick ihr blitzschnell das Teil unter den Po zu
schieben. Wenn man Pech hat, geschieht dies noch zur Belustigung
eventueller Zuschauer. Da auch Indras Schilddrüse eine
Unterfunktion aufweist, die zwar auch beim Cushing-Syndrom
vorkommt, aber auch alleine für Indras Zustand verantwortlich
sein kann, werden wir ihr jetzt ca. 2 Wochen lang ein Medikament
(L-Thyroxin) für die Schilddrüse verabreichen und auf eine Veränderung
achten. Der Haarausfall und die Pigmentierung müssten stoppen
und der Hund sich auch im Wesen verändern, d.h. wieder etwas
lebenslustiger werden.
Was gehört
nicht auf den Hunde-Speiseplan?
Nach der
Tomaten-Klau-Aktion unserer oben beschriebenen kleinen Hexe,
habe ich mir Gedanken gemacht, welche Sorten Gemüse und Obst für
einen Hund eigentlich verträglich sind und im Internet etwas
gestöbert. Hier das Resultat:
Erlaubt:
Tomaten und
Paprika (nicht die grünen Stellen), Kartoffeln, Möhren, Äpfel,
Bananen, Salat, Gurken, Fenchel, Melonen, Bohnen (nur gekocht),
Spargel
Nicht
erlaubt, z.T. sogar gefährlich
Knoblauch und
Zwiebeln (zerstören rote Blutkörperchen)
Trauben und
Rosinen (es kommt zu Vergiftungserscheinungen)
Avocados
Kohl (Brokkoli)
Auberginen
Nüsse (vor
allem Walnüsse, giftig)
Schokolade
Freue mich über
jeden, der mir hilft, diese Liste noch zu ergänzen! |
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Gabi |
Yaris neuer Freund:
Lieber Pon als Husky |
22.05.2005 |
Als ich heute
zum Spaziergang mit meinen beiden Blondchen aufbrach, hatte ich
mir so einiges anders vorgestellt, als es sich schließlich
entwickelte. Ich schnappte mir meine Spiegelreflex-Kamera, mit
dem Vorsatz heute endlich ein gelungenes Foto von Mama- und
Baby-Reh zu machen, denn tagtäglich begegnen die beiden mir
mehrmals, aber bisher hatte ich nie den Fotoapparat dabei. Aber
wie das so ist, wenn ich mir das Gerät umhänge, ist das
meistens umsonst. Ich nahm den Weg Richtung „Rehe“ in
Angriff, als sich mir von hinten eine lärmende Schulklasse näherte.
Den Gedanke an Rehe konnte ich aufgeben, sollte noch ein Reh auf
mich warten, hätte es bei diesem Gegröle das Weite gesucht.
Und auch meine Hunde und ich suchten das Weite und entschieden
uns für einen anderen Weg. Ein Reh sah ich im Dickicht trotzdem
noch. Allerdings war es nicht so fair brav stehen zu bleiben und
zu warten bis ich meine Kamera aus der Tasche geholt hatte.
Wieder mal nichts! Aber die Entschädigung kam nach der nächsten
Biegung. Dort lernten wir „Johnny“ kennen! Nein, Johnny ist
kein Reh, sondern ein 5 Monate alter grau-weißer Pon-Rüde.
Indra und Bya-ra waren davon überzeugt, es handle sich hier
eindeutig um einen Tibet-Terrier. Egal, ob polnisch oder
tibetisch, Hütehund ist und bleibt Hütehund und somit
Verwandtschaft. Bya-ra spielte so ausgelassen und voller Wonne
mit dem kleinen Mann, so habe ich sie bisher nur mit ihren
Geschwistern spielen sehen. Und das ist lange her! So ganz
nebenbei wurde der junge Mann mehrmals auf den Rücken gedreht
und die „Chefin“ stand voller Stolz und Genugtuung über
ihm. Kleine Hexe! Dagegen hatten wir gestern eine Begegnung mit
einer anderen Hunderasse, einem Husky, und ich gelange mehr und
mehr zu der Überzeugung, dass Tibet Terrier und Huskys nicht
miteinander kommunizieren können. Bereits mit Gesar hatten wir
immer etwas Schwierigkeiten, wobei er gegen Rüden ohnehin sehr
– vorsichtig ausgedrückt - voreingenommen ist. Gestern aber
konnte man deutlich erkennen, dass der Husky-Rüde aus dem hohen
Norden Probleme hatte sich mit meinen beiden asiatischen Damen
zu verständigen. Er wirkte sehr unsicher und Bya-ra begann ihn
ständig auszuschimpfen. Unsere langhaarigen Hunde setzen
vermutlich weniger die Augen als Signale ein, die man ja, wie
man von Spaziergängern oft genug zu hören bekommt, sowieso
nicht sieht. Bya-ra arbeitet – wie Mama Indra - hauptsächlich
mit „Gähnen“ als Beschwichtigungssignal, meistens aber kein
lautloses Gähnen, sondern mehr ein „Maunzen“. Von Gesar
kannte ich das ursprünglich gar nicht. Als wir Indra im Alter
von 2 Jahren übernahmen, hörte ich diesen Ton zum ersten Mal
und mir war nicht klar, dass es kein ungewöhnlicher Laut für
einen Hund ist. Damals hegte ich den starken Verdacht, Indra wäre
bei den Katzen, mit denen sie aufgewachsen war, in die Schule
gegangen und es hätte etwas vom Dialekt abgefärbt. |
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Gabi |
Alles umsonst |
21.05.2005 |
Kann mir vielleicht jemand verraten,
warum ich überhaupt gestern unsere kleine Stinkmaus gebadet
habe? Yaris Fell ist mal wieder absolut unmöglich, so wie im
Moment der ganze Hund. Seit Tagen ist sie schon die Unruhe in
Person, nicht sehr von Vorteil für die langwierige
Bade-Prozedur. Und zu allem Übel noch ein neuer Föhn. Bya-ra
beäugte ihn sehr kritisch und befand ihn als nicht sehr
vertrauenswürdig, ist er doch silbern, wo der alte doch schwarz
war. Wobei auch ich erst einmal mit den tausend verschiedenen
Einstellungen Bekanntschaft machen musste, und testen wie es
Bya-ras Fell denn gerne hätte, viel oder weniger Gebläse, ganz
heiß zum Schnelltrocknen oder doch besser kühler zum
Frisieren? Ich vermute, dass ich
am Anfang, als ich noch das Gebläse auf „Sturm“
geschaltet hatte, einen Fehler gemacht habe, denn Bya-ras
Deckhaare plustern sich wieder auf und sie könnte gut als
Wischmopp durchgehen! Und wenn ich nun noch die vielen
verfilzten Stellen dazu addiere, dann steht eines fest, ein
2-Wochen-Bade-Rhythmus ist zu lange! Als Krönung gerieten wir
heute Morgen beim ersten Gang noch in einen kleinen
Regenschauer. |
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Gabi |
Abschied von Chico |
20.05.2005 |
Heute morgen
bekam ich eine e-mail von Gudrun Brusch, dass ihr
Tibet-Terrier-Rüde Chico (Benny’s Flip-Flop) im stolzen Alter
von 16 ½ Jahren von ihr gegangen ist. Chico und Gesar waren
sowohl bei den Hundespaziergängen wie auch beim Agility nicht
gerade die besten Freunde. Und obwohl ich Chico nicht so oft
gesehen habe, hatte ich beim Lesen der Nachricht einen dicken
Kloß im Hals und Tränen in den Augen. Man hat immer Angst vor
diesem einen Tag und schiebt den Gedanke an die Gefühle, denen
man ausgesetzt ist, wenn man diesen Partner und für uns ein
vollwertiges Familienmitglied, für immer verliert, von sich
weg. Auch jetzt schiebe ich diesen Gedanken weit weit von mir,
obwohl ich doch weiß, dass einer nach dem anderen gehen muss.
Ein Trost für Gudrun ist es sicher, dass sie nicht ganz
hundelos ist, denn Kallemann ist sicher ein guter Seelentröster.
Wenn Ihr mehr
wissen möchtet, schaut auf Gudruns Seite nach unter www.kallemann.de |
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Gabi |
Großkampftag |
19.05.2005 |
Lange genug
hatten wir es vor uns hergeschoben, Indras Blutuntersuchung.
Seit Anfang des Jahres leidet sie an Haarausfall. Begonnen hat
es über den Augen, weiter hin zur Stirn. Noch vor unserem Dänemark-Urlaub
warf der Arzt einen Blick darauf, da wir damals sowieso einen
Termin wegen Indras Wunde am Hinterteil hatten. Da sie aber zu
der Zeit ein Antibiotikum gespritzt bekam, mussten wir eine gründlichere
Untersuchung in Sachen Haarausfall bis nach dem Urlaub
verschieben. Inzwischen ist Indras Fell auch am Rücken im
ganzen Scheitelbereich sehr schütter geworden und es besteht
ein Verdacht auf „Cushing Syndrom“. So duldete die
Untersuchung keinen Aufschub mehr. Zweimal im Abstand von einer
Stunde wurde ihr Blut abgenommen, das Testergebnis des Labors
wird aber frühestens erst am Montag vorliegen. Das Ergebnis der
Blutwerte stand bereits nach einer Stunde fest. Dabei stellte
sich heraus, dass Indras Werte (Lipose) der Bauchspeicheldrüse
extrem erhöht sind. Es handelt sich zum Glück um keine Entzündung,
aber es ist äußerste Vorsicht geboten und Indra muss strengste
Diät halten, d.h. es stehen für mindestens eine Woche nur
Nudeln, Reis, Kartoffelbrei auf ihrem Speiseplan. Keine
Leckerlies! (Armer Hund!) Des Weiteren deuten die Ergebnisse auf
Parasiten oder Allergie hin. Eine Wurmkur der ganzen Bande war
sowieso fällig, also habe ich das gleich in die Tat umgesetzt
und alle drei bekamen heute Mittag gleich ihre erste Tablette.
Ansonsten heißt es „Beobachten und Abwarten“.
Nun hat auch
noch der Föhn den Geist aufgegeben. Das stundenlange Föhnen
von Bya-ras Fell nach dem Baden hat er nicht durchgehalten. Der
Griff wurde seltsam heiß und es stiegen verräterische Düfte
auf, die irgendwie nach „verschmort“ rochen. Der arme alte Föhn
war schließlich ursprünglich nicht als
Tibet-Terrier-Fell-Ausdauer-Föhn gedacht gewesen. Nun habe ich
einen Hochleistungsföhn im 24-Stunden-Service bestellt, denn
Bya-ras nächstes Bad ist fällig und es eilt. Angeblich bewirkt
die neue Ionen-Technologie eine kürzere Trocknungszeit - wofür
Hund und Besitzer sehr dankbar wären - und eine weniger
statische Aufladung. Was ebenfalls Bya-ras Fell sehr entgegen käme.
In der Beschreibung steht, dass das Haar glänzt und leichter
frisierbar ist. Ist vielleicht ein guter Föhn des Rätsels Lösung
für die Haarprobleme und nicht allein die Pflegemittel?
Bya-ra ist heute
unmöglich, bereits beim Morgenspaziergang war sie schon richtig
ungezogen, war ständig auf Pferdemistsuche und hat alles und
jeden angebellt. Außerdem war sie heut eine echte kleine
Quasselstrippe und ich kann das, was ich gestern Abend in meinem
Buch „Ein Sommer mit Wölfen“ von Farley Mowat über die
vielfältigen Laute und Töne, mit denen sich Wölfe verständigen
können, durchaus auf meine Hunde übertragen und bestätigen. Wölfe
können sich praktisch unterhalten wie wir Menschen auch.
Besonders beim Tierarzt im Wartezimmer erzählte Bya-ra jede
Menge Geschichten, die bestimmt alle nur davon handelten, was
einem Hund beim Tierarzt schreckliches passieren kann und dass
es ratsam ist, diese Stätte des Unheils möglichst bald zu
verlassen - und zwar fluchtartig! Einmal sagte sie einen ganzen
Satz am Stück: „Wa wa hau hau hau“ oder so ähnlich. Was
immer das auch heißen mag! Abends sprach sie weiter ganze Bände,
so z.B. dass sie Melanies Auto gehört hätte und sie gleich
nach Hause käme – was auch stimmte -
und dass ich ihr unbedingt jetzt einen Kauknochen geben müsste.
In letzterem Fall führt sie mich regelmäßig zur Schublade, in
der die Leckerlies aufbewahrt werden.
Um 16.45 Uhr war
wieder Hundeschule angesagt. Wir kamen eine Viertelstunde früher,
da Bya-ra noch einen kleinen 5-Monate-alten Beagle-Bub kennen
lernen sollte. Der Kleine war sehr forsch und Bya-ra verwies ihn
erst einmal in seine Schranken. Und ich musste feststellen, sie
ist kein Kind mehr, sondern nach der 2. Hitze gereift. Spielen
ist nicht mehr wichtig. Auch nicht – oder erst recht nicht –
mit Jüngeren. Vielleicht eher mit einem netten Rüden zu
gegebener Zeit. Übrigens hat sie die letzten Tage recht häufig
die Decken auf der Couch umgegraben, was schon etwas verdächtig
ist, denn lt. meiner Berechnung wäre es der Wurftermin gewesen,
wenn Bya-ra während der letzten Hitze im März belegt worden wäre.
Vielleicht ist sie auch deshalb heute so frech gewesen. Während
der Unterrichtsstunde mit Ben, Spoti und Crazy benahm sie sich
recht ordentlich. Kein Wunder, ich hatte Fleischwurst als
Belohnungshappen dabei und mein Hund wich mir nicht von der
Seite, allerdings auch dann nicht, wenn sie sich von mir
wegbewegen sollte, damit ich das Abrufen üben konnte.
Alles in allem
war das ein richtiger Hundetag heute und meine Vierbeiner können
sich nicht über Vernachlässigung beschweren. |
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Gabi |
Dieb! |
17.05.2005 |
Ich hatte für ca. eine Viertelstunde die Wohnung
verlassen. Als ich zurück ins Wohnzimmer kam, sah ich Bya-ra am
Boden liegend irgendetwas mysteriöses Rotes kauen. Tausend
Gedanken schossen mir durch den Kopf, um was es sich hierbei
handeln könnte. Auf jeden Fall musste es etwas Verbotenes sein
Als ich mir das Corpus Delicti näher betrachtete, entpuppte es
sich als Tomate. Bya-ra hatte sie bis auf einen kleinen Rest
ratzeputz aufgefressen. Dieser Hund hat echt seltsame Essengelüste.
Man könnte meinen ich lasse meine Tibeter verhungern. |
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Gabi |
Durchgeknallt! |
15.05.2005 |
Unsere Bya-ra ist ein verrücktes Weib und voller Rätsel! Nachdem wir
gestern alle völlig durchnässt (Mensch wie Hund) vom abrupt
abgebrochenen Spaziergang in beispielhaft wolkenbruchartigen
Regen zurückkamen, packte ich Fön und Bürste aus und begann
zuerst Indra zu trocknen, da es sie mit ihrem dünneren Fell am
schlimmsten erwischt hatte. Bya-ras Reaktion daraufhin kann ich
ehrlich gesagt nicht ganz erklären. Sie fing an in den
wildesten Tönen zu bellen, jaulen, knurren – dieser
Mischmasch von verschiedenen fast katzenähnlichen Lauten ist
nicht zu beschreiben – schmiss sich dann dicht neben ihre
Mutter, ganz so als wollte sie sagen: „Hallo! Hier bin ich,
Bya-ra, die Tolle! Warum fönst du mich nicht, ich bin viel
wichtiger! Hast du mich etwa vergessen?“ Ob es nun tatsächlich
nur ums Fönen ging und die angenehme Wärme, die sie inzwischen
schätzen gelernt hat, oder mehr um das darauf folgende
Leckerlie, das ihr für die dramatische Prozedur zusteht, weiß
ich nicht zu deuten. Auf jeden Fall wurde sie ganz aufgeregt,
tatschte ihr Mutter ins Gesicht, wusch ihr die Ohren und knallte
völlig durch. Zwischendurch bekam auch Papa Gesar noch ein paar
Streichel- und Schmuseeinheiten. Der ganze Aufruhr legte sich
erst nachdem ich auch die wichtigste Person im Haus gefönt
hatte und alle ihr verdientes Leckerchen bekommen hatten. |
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Gabi |
Sunnyboy und
Musterschülerin |
12.05.2005 |
Sunnyboy
Gesar
Gesar ist so
richtig lebenslustig zur Zeit, verspielt, super gelaunt, fast
wie in jungen Jahren, kein Wehwehchen mehr mit Knochen und
Gelenken (toi toi toi, 3x auf Holz geklopft), er strahlt uns an,
das Fell glänzt, er trabt in stolzer Haltung. Blauer Himmel,
Sonnenschein und dabei kühl, das ist sein Wetter.
Und: Gesar hat
ca. 2 kg abgenommen!!!
Musterschülerin
Bya-ra
Gestern war ich
mit Yari wieder in der Fortgeschrittenengruppe der Hundeschule.
Dafür dass sie die kleinste und jüngste ist und neu in der
Gruppe macht sie ihre Sache schon recht ordentlich. Das ewig
lange Liegenbleiben bis ich sie endlich abrufen darf, fällt ihr
noch sehr schwer. Aber für den Anfang ist es voll in Ordnung,
wenn man bedenkt, dass ich vor kurzem noch keine 5 Meter ohne
Blickkontakt von ihr weggehen konnte, dann ist das jetzt schon
eine Superleistung. Bis sechs Hunde brav und abwartend liegen
bleiben – ohne Fehlstart – verlangt viel Geduld, einer tanzt
immer aus der Reihe und die Übung musste des Öfteren
wiederholt werden. Die Rüden sind ihr manchmal zu rüpelhaft
und sie zickt sie mit einem spitzen hellen „Wau“ an, obwohl
sie Othello, den Bearded Collie im Grunde genommen schon sehr
ins Herz geschlossen hat, er ist ein richtiger Kasper und macht
die wildesten Hopser, um ihr zu imponieren und sie zum Spielen
zu überreden. |
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Gabi |
|
01.05.2005 |
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