Da hatte ich meine Milka-Maus
so gelobt und so in den Himmel gehoben, aber nun ist es seit etwa einer Woche
vorbei mit ihrer Freundlichkeit gegenüber anderen Hunden. Dies fängt bereits im
eigenen Rudel hier zu Hause an, so dass ich immer meine Bande im Auge behalten
muss, da Milkas provokantes Verhalten Unruhe bringt. Sie mischt hier tüchtig
auf und wenn ich dem nicht rechtzeitig Einhalt gebiete, kann es passieren, dass
Unschuldige dabei unter die Räder kommen.
Milkas motziges Benehmen lässt
sich durch ihre Scheinschwangerschaft erklären. Ständig wird der
Plüsch-Weihnachtsmann durch die Gegend geschleppt oder auch im Garten
vergraben. Wenn er Pech hat, nimmt der arme Kerl auch ein Bad im Teich. Milkas
kleiner Busen ist trotz „Phytolacca“-Spritze und 1 Woche
„Pulsatilla-D30“-Globuli-Gabe bis gestern noch geschwollen gewesen. Die Spritze
bekam sie am 13.5. Mit der Gabe der Globuli hatte ich etwas später erst
begonnen. Ich habe sogar den Verdacht, dass Milkas Zustand dadurch noch
verschlimmert wurde. Und nicht unbedingt nur als Erstreaktion. Jedenfalls ging
sie am 17.5. morgens beim Spaziergang auf eine Labbi-Hündin los, die sich
bestimmt nichts zu Schulden hatte kommen lassen und eher neutral und
unterwürfig war. Ihr einziger Fehler war, dass sie uns auf der Straße entgegen
kam. Milka schnupperte an ihrem Hinterteil und stellte fest: „Bäh! Du riechst
schlecht und dich kenn ich nicht. Dich kann ich nicht leiden. Verschwinde hier
aus meinem Revier!“ Meine kleine Furie – in den letzten Monaten eigentlich ein
absolut liebes Wesen und Vorzeigehund – benahm sich total daneben. Das gleiche
hätte ich gestern bei einem langen und ausgiebigen Spaziergang, damit sich
Madame den Frust von der Seele laufen konnte, durchaus noch einmal haben
können. Aber nun war ich ja vorgewarnt. Den ersten Hund, der uns entgegenkam,
bellte sie recht lautstark an. Beim zweiten schnappte ich mir mein kleines
Monster am Ziegenbart und sprach einige eindringliche Worte. Daraufhin saß sie,
ihren Ärger runterschluckend und innerlich bebend, brav am Straßenrand und ließ
den anderen Hund passieren.
In Sachen Scheinschwangerschaft
suchte ich Rat bei meiner THP. Milka ist kein Pulsatilla-Typ, der eher
weinerlich ist. Sie ist die „kleine Königin“ und meine THP riet mir es mit „Platinum
metallicum“ zu versuchen. Eine einmalige Gabe und dann die Reaktion beobachten.
Der Erfolg war relativ schnell zu erkennen, wenn auch erst einmal eine
Erstverschlimmerung eintrat. Milka war nach der Gabe nervig und durch den Wind.
Noch mehr auf Rebellion aus, als vorher. Aber ich habe den Eindruck, dass sie
sich langsam wieder fängt und auch die Schwellung des Gesäuges zurückgeht.
Da Milka nach 2 Monaten mit
viel Schlafen und „Mir-ist-alles-egal“-Einstellung – also eindeutig
scheinschwanger - ihre Ruhephase hinter sich hat und offensichtlich nicht
ausgelastet ist und sich fürchterlich langweilt, war ich am Donnerstag mit ihr
und Bya-ra nach langer Pause wieder in der Hundeschule. Zum Glück haben wir
dort noch ein Guthaben, von dem wir noch eine Weile zehren können. Wichtig ist,
dass Milka draußen wieder beginnt mich überhaupt wahrzunehmen und mir mehr
Aufmerksamkeit zu schenken. Da ist in den letzten Monaten einiges in
Vergessenheit geraten. Wir begannen Milka auf den Klicker zu konditionieren.
Vorerst üben wir nur den Blickkontakt. Bya-ra ist die lange Pause gar nicht
anzumerken. Sie war sogar ausgesprochen ruhig und gelassen in der Hundeschule,
was nicht unbedingt immer ihre Art ist. Und die Arbeit mit dem Target-Stick
klappte auf Anhieb. Sie hat nichts verlernt. Ich hatte bereits letzte Woche im
Garten mit ihr geübt und mich eigentlich gewundert, dass sie ihre Übungen -
auch die Dogdancing-Figuren – perfekt beherrschte. Sie freute sich, dass sie
mal wieder ein bisschen „arbeiten“ durfte.
Probleme macht im Moment die
Fellpflege bei allen meinen Hunden. Wobei Milkas Fell wirklich die absolute
Katastrophe darstellt und auch Baden und permanentes Bürsten scheinbar keinen
dauerhaften Erfolg bringen. Manchmal wundere ich mich wirklich, wo diese Massen
von Wolle immer noch herkommen, obwohl ich jedes Mal halbe Pullover aus dem
kleinen Hund herauskämme. Ich muss gestehen, dass ich an einigen Stellen auch
bereits zur Schere gegriffen habe. Es scheint als hätte jemand doppelt und
dreifach geknotet und noch einmal zur Sicherheit fest zugezogen, damit ich die
Knoten auf gar keinen Fall lösen kann.
Heute setzte Milka dann noch
einen drauf, in dem sie, nachdem ich glücklich eine Seite gebürstet hatte und
sie in den Garten entließ, um später noch die andere Seite zu entfilzen, nichts
besseres zu tun hatte als nach mehreren Runden im Garten mit
Turbogeschwindigkeit und Begleitgebrummel zum Leidwesen meines Mannes in den
Gartenteich mitten in die Seerose zu hüpfen und sich danach in meinem frisch
gegrabenen Blumenbeet zu aalen. Manchmal weiß ich wirklich nicht mehr ob ich
weinen oder lachen soll. Jedenfalls dachte ich mir „Okay, Madame, du möchtest
duschen?“ und damit landete Milka in der Badewanne, die danach aussah wie ein
Schlammbad.
Außerdem haben wir seit das
Wetter uns sommerliche Temperaturen beschert eine wahre Zecken-Invasion, vor
der wir uns kaum noch retten können. Milka bekam vor einer Woche eine
Spot-on-Lösung (Advocate) gegen verschiedene Milbenarten, die aber lt.
Beschreibung eigentlich nicht gegen Zecken wirkt. Hier muss ich nun noch
abwarten bis ich ihr das Exspot gegen Zecken in den Nacken träufeln kann.
Bya-ra bekam ihr Exspot gestern abend, was die Zecken heute noch nicht weiter
beeindruckte und ich ihr zwei entfernen musste, die sich gerade auf ihr
häuslich niedergelassen hatten. Nun bleibt mir auch nichts anderes übrig als
Indra und Gesar ebenfalls mit einem Spot-on zu versorgen, denen ich diese
zusätzliche Belastung für den Körper gerne erspart hätte.
Nun habe ich es immerhin
geschafft und Milkas Schandtaten hier niedergeschrieben. Die dazugehörigen
Fotos fehlen leider noch.
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