Tagebuch-Archiv

 

Timo

Seitenupdates...

25.11.2005
 
Nach längerem mal wieder ein paar kleinere und größere Updates:
  • Dänemarkseite überarbeitet
    • alle Urlaubsseiten erstellt
    • Infos zu den Häusern eingefügt
    • Bilder zu Haus/Strand/Ausflugsziele
    • "Linkseite" verlinkt
    • etliche kleinere Bugs behoben
  • Startseite überarbeitet
  • Tagebuch archiviert

Und nun ab in die Winterpause *g*

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Gabi

Ohne Worte!

12.11.2005
 

Jetzt versteh ich gar nichts mehr. Bya-ra am Morgen noch im Clinch mit ihrer Mama, so dass die Fetzen flogen und mittags auf dem Spaziergang durchs Feld der liebste Hund der Welt. Hocherhobenen Hauptes in „Mir-kann-keiner-was-Manier trottete sie brav des Weges, vorbei an grasenden Pferden, Joggern, Kinderwagen … Sie spielte mit Kurt, dem gleichaltrigen Berner Sennenhund und fand es einfach klasse den großen puscheligen Kerl zu jagen. Sogar an einer Hündin, die von ihrer Besitzerin am Wegrand festgehalten wurde, ging sie vorbei ohne überhaupt Interesse an ihr zu zeigen, nur auf mich und auf das Leckerlie konzentriert. 

Und dann noch das:

  Kuscheln mit Papa Gesar

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Gabi

Es gibt Neuigkeiten

11.11.2005
 

Dana erwartet Nachwuchs

Am Montag rief Christa Rotert an, mit der freudigen Botschaft, dass ihre Dana tragend ist. Laut Ultraschalluntersuchung waren 5 kleine klopfende Herzchen zu sehen. Voraussichtlicher Wurftermin: Nikolaus! Na, das ist doch mal was Neues. Diesmal bringt der Nikolaus die Welpen und wenn Christa nicht brav war, gibt’s stattdessen die Rute! 

Wer mehr über den Zwinger Cho-oyu wissen möchte und wie es mit Dana weitergeht, schaut nach unter http://www.tibet-terrier-cho-oyu.de.vu/ 

Gesar ist nun wieder lieb

Gesar hat offensichtlich seine Schlechte-Laune-Phase überstanden und ist wieder der nette Hund. Er lässt sich sogar wieder dazu hinreißen mit Töchterchen Bya-ra zu spielen. Liegt’s am Wetter? 

Freche kleine Göre!

Donnerstag früh hab ich sie mir geschnappt. Bya-ra! Sie bellte und bellte am Fenster und auch vorher beim Gassigehen alles und jeden an, auch die Gespenster auf dem Weg und die gut 300m entfernten Nachbarn, die dort vor ihrem Hoftor standen. Nun war es genug! Ich schnappte mir das kleine Monster im Nacken, holte es so von der Fensterbank, unterstrichen mit einem lauten, energischen und strengen „Nein!“. Den ganzen „Spaß“ wiederholten wir dreimal, denn Bya-ra sah das wohl als solchen, eben als „Spaß“, an. Für mich aber war das bitterer Ernst, denn das Gekläff in den letzten Tagen ging mir langsam ganz gewaltig auf die Nerven. Erst als ich Bya-ra auf den Rücken drehte, ihr tief in die Augen sah, merkte sie was die Stunde geschlagen hatte – und siehe da, es war endlich Ruhe. Ich muss allerdings zu Bya-ras Entschuldigung vorbringen, dass es oft Indra ist, die irgendwo einen Floh husten hört und sofort anschlägt. Gesar hat sich davon nie weiter beeindrucken lassen, hat lediglich geprüft, ob der Alarm berechtigt war und – wenn nicht – sich wieder diskret zurückgezogen. Bya-ra, typisch Weib, springt sofort auf Indras kurzes Kläffen an und macht aus einer Mücke einen Elefanten. Sie ist manchmal echt total hektisch. 

Nach der Hundeschule …

Also entweder ist der Hund langsam reif für die Klapse oder ich! Bereits während der Fahrt zum Hundetraining war Bya-ra auf dem Rücksitz total unruhig und ich hatte Probleme mich aufs Fahren zu konzentrieren. Man ist eben doch geneigt sich umzudrehen, wenn man nicht weiß, was sich hinter dem Rücken abspielt. Vor dem Unterricht ging ich mit Bya-ra im Feld spazieren, traf Kumpel Spoti und war froh, dass sie sich sogar an der Leine vertrugen. Denn auch Spoti ist ein Kandidat, der an der Leine manchmal austickt und wir mussten feststellen, dass sich unsere Schwierigkeiten doch sehr ähneln. Beide Hunde sind nicht sehr soverain und drehen an der Leine beim Anblick eines anderen Hundes so ab, dass man nicht mal mehr die Aufmerksamkeit durch ein Leckerlie auf sich lenken kann. Im Grunde genommen ist Bya-ra ein Angsthase, aber einer mit Größenwahn. Einen Neuling in der Hundeschule hatte sie heute von vornherein auf dem Kieker. Ein Border-Australien-Shephard-Mix, Rüde, kastriert, namens Paul. Er spielte mit Spoti. Und zwar in Rüden-Manier. Eben ein bisschen grober, als Bya-ra das kennt. Sie fand es scheinbar gefährlich, bellte, wollte splitten und vielleicht auch Freund Spoti beschützen. Dazu kam wohl noch, dass Paul kastriert ist, also kein Rüde, also eigentlich Hündin. Und Hündinnen können wir von Tag zu Tag immer weniger leiden. Ich glaube auch bei Gesar fing es im Alter von 2 Jahren an, dass er andere Rüden nur noch blöd fand. Bya-ra erledigte zwar ihre schulischen Aufgaben – wie immer - recht ordentlich, giftete aber am Ende der Stunde nach getaner Arbeit Paul ganz extrem an. Das kann ich echt vergessen. So macht die Stunde absolut keinen Spaß mehr, zumal sich Bya-ra immer mehr in die Sache reinsteigert und zum Schluss total überdreht wirkt. Auf der Heimfahrt gestaltete sie die Rückbank total um, kehrte die untersten Decken zu oberst und zu Hause setzte sie das Spielchen auf Couch und Fensterbank fort. Alles wurde umgegraben, bis letztendlich sich sogar ihr Kissen von der Fensterbank auf dem Wohnzimmertisch wiederfand. Sie kläffte, grummelte, brummelte, drehte total durch. Dabei möchte ich erwähnen, dass ihr kleiner Beagle-Freund Timmy sehr interessiert an ihrem hinteren Ende war und zeitweise fast in sie mit der Nase hineinkroch!  

Der Tag danach

Nach einer unruhigen Nacht, in der ich mich von einer Seite auf die andere wälzte und über Bya-ras unmögliches Verhalten grübelte, war ich dementsprechend angespannt und fragte mich, wie es mir gelingen könnte, die täglichen Spaziergänge zu meistern. Inzwischen ist es leider schon so weit gekommen, dass ich es als notwendiges Übel ansehe. Von Touren, die der Entspannung dienen, kann keine Rede mehr sein und der Gedanke an eine Art Spießrutenlaufen 3 x täglich in den nächsten 15 Jahren ist nicht wirklich aufbauend. Irgendwie muss es mir gelingen Bya-ra wenigstens halbwegs in den Griff zu bekommen, d.h. aber auch zuerst einmal ihre Verunsicherung gegenüber allem Fremden da draußen abzustellen. Auf gar keinen Fall durfte heute wieder große Aufregung mit anderen Hunden und negativen Erlebnissen auf dem Programm stehen. Ich entschloss mich Bya-ra ins Auto zu packen und ihr etwas ganz anderes zu bieten. Wir fuhren Richtung Opel-Zoo. Die beiden „Alten“ mussten leider wieder zu Hause bleiben. Sie kamen mal wieder zu kurz, nahmen es mir aber auf Grund des schlechten Wetters nicht krumm. Das schlechte Wetter verdarb allerdings auch Yari und mir den Spaß am Opel-Zoo. Ich hatte keine Lust 8€ zu zahlen, um 2 Stunden im strömenden Regen Tiere zu suchen, die vermutlich ebenfalls keine Lust auf Nässe hatten und sich irgendwo verkrochen. Zumal das Ganze nur als Übung und Ablenkung für meine kleine Gewittermaus dienen sollte. Zum Glück gibt es jedoch außerhalb des Zoos kleine Rundwege, die ebenfalls an Gehegen entlang führen. So kamen wir wenigstens bei den beliebten Erdmännchen vorbei, die sofort auf Posten waren und Ausschau hielten, als sie uns kommen sahen. Bya-ra war merklich unsicher, was sie aber auch davon abhielt, alles und jeden anzubellen. Sie war heilfroh, als wir zum Auto zurückgingen.  

Für diejenigen, die den Opel-Zoo bei besserem Wetter, als wir es hatten, besuchen und sich vorab informieren möchten, findet man die Seite im Internet unter http://www.opel-zoo.de/

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Gabi

Echt traurig!

07.11.2005
 

Auch dieses kleine traurige Ereignis gehört zum Leben eines Hundebesitzers und sollte daher ebenfalls erwähnt werden, auch wenn es nicht sehr angenehm ist, es zu lesen und schon gar nicht es mit eigenen Augen zu sehen:  

Ein Rudel von 5 oder 6 Rehen lebt auf der Wiese am Waldrand, direkt hinter unserem Grundstück. Im Frühjahr und Sommer haben wir uns oft dort aufgehalten und die Rehe beobachtet und fotografiert. Unsere Hunde sind dabei kein Problem. In unserer Umgebung sind die Rehe so an den Menschen gewöhnt, dass es für unsere Hunde ganz normal ist, einem Reh auf kurzer Distanz zu begegnen. Rehe sind keine Beutetiere für unsere Tibeter.  

Am Donnerstag machte ich leider eine unangenehme Entdeckung, als ich früh morgens mit Bya-ra und Indra auf der Wiese war. Am Waldrand lag etwas Undefinierbares. Ein Ast? Obwohl ich die wildesten Befürchtungen hatte, wollte ich es dennoch genau wissen. Meine Ahnungen bestätigten sich. Ein totes Reh – oder besser gesagt - das, was davon noch übrig war. Ich möchte es nicht näher beschreiben. Eines war für mich lediglich aus rein wissenschaftlichen Gründen von Interesse. Es war innen hohl. Das bestätigt nun, was man so oft vom Verhalten der Wölfe hört, dass zuerst die Innereien gefressen werden. Ich vermute, dass sich die kleine Fuchsfamilie, die ebenfalls am Waldrand ihren Bau hat, darüber hergemacht hat. Was für mich durchaus in Ordnung ist, denn dies ist der Lauf der Natur, Fressen und Gefressen werden. Ich habe allerdings eine dumpfe Ahnung, dass es nicht die Füchse waren, die das vielleicht kranke oder verletzte Reh erlegt haben, sondern dass mal wieder ein uneinsichtiger Hundebesitzer seinen jagdfreudigen Hund nicht an der Leine geführt hat. Das ist nun etwas, was nicht sein muss und mich schon ziemlich aufregt. 

Wie jeden Morgen waren wir auch heute wieder auf „unserer“ Wiese. Als Bya-ra an einer Stelle sehr interessiert schnüffelte, enttarnte ich den Grund ihres Interesses als ein Stück Bein des oben erwähnten Rehs. Ich frage mich, wer sich außer den Füchsen noch so alles an diesem Festmahl bereichert oder ob die Füchse keine Ordnung halten können. Warum schaffen sie die Beute nicht in ihr Lager?  

Eines weiß ich nun genau und es beruhigt mich: Reh steht nicht auf Bya-ras Menüplan. Allerdings wären ihre Überlebungschancen in der Wildnis mehr als aussichtslos.

Etwas verblüfft schauendes Reh auf unserer Wiese, aufgenommen Ende Juni 2005

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Gabi

Herzlichen Glückwunsch!

06.11.2005
 

Unser B-Wurf wird heute 2 Jahre alt.

Es darf gefeiert werden!

Lou, Luna, Bodhi, Bya-ra und Yani

Unsere Rasselbande im Alter von 6 Wochen

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Gabi

Susi und Strolch, als sie noch "klein" waren

03.11.2005
 

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Gabi

Na, also! Geht doch!

03.11.2005
 

Nach den deprimierenden Ergebnissen der letzten Spaziergänge mit Bya-ra & Co. raffte ich mich auf, schnappte mir nur Bya-ra (ohne Mami und Papi) mit samt Clicker und Exklusiv-Leckerlies in Form von Gouda-Käse und Geflügelfleischwurst und machte mich – mutig wie ich nun mal bin - ganz gezielt auf den Weg Richtung Hundebegegnung. Zuerst knöpften wir uns die so oft attackierten Wolfshunde vor. Zum Glück ließ sich nur einer der beiden am Zaun blicken und auch nicht ganz so sehr grollend wie so manches Mal. Es war Susi, die irische Wolfshündin. Bya-ra lief mich freundlich anlächelnd recht brav neben mir her. Hier und da versuchte sie kurz einen Sprung in Richtung Wolfshund, aber das bewusste Käsestück in meiner Hand war doch bedeutend wichtiger. Und auch mein „Click“ kam im richtigen Moment, denn ich war ebenfalls voll konzentriert. So gelangten wir unbeschadet bis zum Ende des Grundstücks, wo Susi bereits auf uns wartete, denn nur an dieser Ecke konnte sie Tuchfühlung mit uns aufnehmen. Beide Damen hielten sich mit Gebelle zurück und ich ließ Bya-ra direkt vor dem Zaun und Susi absitzen, denn die beiden kennen sich seit Welpenalter und im Grunde genommen mögen sie sich. Ich packte Leckerlies aus, Susi bekam ihres zuerst, da sie schließlich die größere und ranghöher sein sollte, im Anschluss auch gleich Bya-ra und somit war alles in Butter und die Freundschaft wieder hergestellt. Vorübergehend jedenfalls. Wir gingen weiter unseres Weges und da uns keine Menschen- und Hundeseele begegnete, nutzte ich die Zeit mit Bya-ra für ein paar kleine Übungen. Ich ließ sie absitzen und bleiben und ging ohne sie weiter, blieb stehen, wartete eine Weile und rief sie dann zu mir, worauf sie natürlich gleich im wilden Galopp zu mir gerast kam. Ganz wichtig: Wenn ich Bya-ra warten lasse, darf ich auf gar keinen Fall währenddessen in die Tasche greifen, denn in die Tasche greifen heißt für Bya-ra: Leckerlie! Dann kann es sein, dass sie die Wartezeit nicht durchhält und zu früh durchstartet. Aber im Prinzip klappt diese Übung inzwischen richtig super! Jetzt hab ich doch auch schon ein großes Mädchen. Vom Waldweg bogen wir ab auf eine asphaltierte Straße, wo mir eine Bekannte mit ihrem Rüden „Bobby“ entgegenkam. Da ich sowohl Frauchen wie Hund kenne, konnte ich in etwa ausrechnen, was passieren würde. Bobby ist sonst ohne Leine und Damen gegenüber unkompliziert. An der Leine benimmt er sich allerdings auch weniger charmant. Gesar kann ihn gar nicht leiden. Gut, dass er zu Hause war! Sowohl Bobby wie Bya-ra zerrten an den Leinen und gebärdeten sich. Ich zog Bya-ra mit einem „Nein“ in die andere Richtung. Sie beruhigte sich recht schnell dank der raschelnden Leckerlie-Tüte und bekam sofort ihr „Click“, als sie mich brav anschaute. Gleich noch mal und siehe da, wir schafften es sogar uns auf ein paar Meter Entfernung zu unterhalten ohne dass unsere Hunde ausrasteten, einfach nur still da saßen und sich anschauten. Na, also! Geht doch! 

Ich beschloss nach diesen Erfolgen keine weiteren Risiken einzugehen, mit Bya-ra zu Hause zu bleiben, Ringtraining und Hundeschule heute ausfallen zu lassen, damit die positiven Eindrücke über Nacht auf Bya-ra wirken konnten.

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Gabi

Die letzten Oktobertage

02.11.2005
 

Leider ließ es sich nicht vermeiden, dass ich auch am Wochenende bei den Spaziergängen mit Bya-ra auch Indra mitnehmen musste. Also wieder nichts mit intensivem Üben. So kam es dann auch, dass wir wieder einige Zwischenfälle hatten, die zwar nicht tragisch waren, ich meine kleine Krawallschachtel aber lieber mehr unter Kontrolle gehabt hätte, denn jeder Misserfolg bedeutet einen Rückschritt. 

Anfangs verlief unser kleiner Sonntags-Spaziergang relativ friedlich, sieht man mal davon ab, dass Bya-ra in den letzten Tagen die Tendenz hat bereits auf den ersten Metern grundlos vor sich hin zu brummeln und zu bellen, nur für den Fall, dass irgendetwas verscheucht werden müsste, vielleicht ein Gespenst oder so. Ich weiß natürlich schon, dass die Fehler, die uns immer wieder in der Erziehung zurückwerfen, bei mir liegen. Man ist als Hundeführer nun mal nicht immer gleich konzentriert, sollte man aber sein, denn jeder kleine Fehler – und sei es nur eine zu späte Reaktion beim Loben oder Strafen – löst unter Umständen genau das Gegenteil des Gewünschten aus. 

Es war wieder ein schöner Herbsttag und ich hatte die Digi-cam extra mitgenommen, um die letzten bunten Herbstbilder einzufangen. An einem Bach hielten wir an, ich ließ meine beiden Damen absitzen, bleiben, freundlich lächeln und machte zwei Fotos, alles lief wunderbar. Eine Joggerin kam des Weges und ich beobachtete, wie Bya-ra und Indra sie fixierten, aber ruhig sitzen blieben. Wunderbar! (Hier hätte ich sicher schon durch Lob reagieren müssen!) Alles ging gut bis zu dem Zeitpunkt, als die Joggerin uns ansprach, welch liebe gut erzogene Hunde ich doch hätte. Das hätte sie nicht sagen sollen. Ansprechen verboten! Mit einem Riesensprung über den breiten Bach war Bya-ra nebst Mama Indra bei der Joggerin und gab ebenfalls ihren Kommentar ab. Zum Glück fand die junge Frau das in Ordnung, da sie selbst einen Hund (Jack Russel) besitzt. Ich allerdings hätte mir etwas mehr Disziplin von meinen kleinen Monstern gewünscht. Die nächste Situation folgte kurz darauf, als wir einen schmalen Pfad den Bach entlang liefen und uns eine Frau mit einem Hund in Terrier-Größe entgegenkam, der ebenfalls nicht ganz ohne Schwierigkeiten an anderen Hunden vorbeigeht. Ich wich mit samt meiner Zucht einen Meter in den Wald aus, was aber bei weitem nicht ausreichte und Bya-ra schon wieder ihren üblichen Tanz aufführte. Das Leckerchen, das ich ihr vor die Nase hielt, war für sie nicht wichtig genug. War es doch nur eines von der billigen Sorte! Eine ganze Weile liefen wir auf dem Heimweg ohne Probleme, da uns zum Glück keine weiteren unangenehmen Hunde begegneten. Bis wir bei einer neu zugezogenen Nachbarin stehen blieben und ich mich eine Zeitlang unterhielt, so dass uns ein Pärchen mit einem freilaufenden Golden Retriever Rüden einholte. Ich ließ Bya-ra ebenfalls frei, behielt Indra aber bei mir. Natürlich wollte Bya-ra den großen Kerl kennen lernen, der auch sehr nett zu ihr war. Das nutzte Bya-ra aus, denn scheinbar fühlte sie sich nun überlegen, zumal der Rüde relativ schüchtern schien, was mir die Besitzerin auch bestätigte. Der arme Kerl beschwichtigte und beschwichtigte, denn nun traute er sich an meiner kleinen tonangebenden Möchte-Gern-Chefin nicht vorbei. Was dann passierte, verwunderte mich allerdings noch mehr. Wir passierten das Tor mit den beiden bekannten irischen Wolfshunden „Susi und Strolch“, wobei sich Strolch hinter dem Tor wieder mal fürchterlich aufspielte. Etwas, wovon sich Bya-ra normalerweise leicht provozieren lässt. Jetzt aber hatte sie nur Augen für den Golden Retriever, der brav an den tobenden Wolfshunden vorbei lief. Bya-ra würdigte die beiden keines Blickes, zumal ich ihr Verhalten noch durch Leckerlies belohnte. Dienstag dagegen hatte ich an besagtem Tor wieder ein großes Problem, denn mit Indra an der zweiten Leine habe ich einfach nicht die Möglichkeit Bya-ra in die andere Richtung zu lenken und so meinte sie, sie müsste dem hinter dem Zaun wütenden Strolch unbedingt die Meinung sagen, und zwar lautstark. Ich fürchte, wenn das nicht besser wird, muss ich dieses bewusste Tor offiziell zum Trainingsgebiet erklären, mich der Konfrontation stellen und solange daran vorbeigehen bis ein für allemal Ruhe herrscht! 

Da Melanie am Montagnachmittag frei hatte und Indra und Gesar übernahm, ergriff ich die Gelegenheit beim Schopfe und machte mit Bya-ra einen Ausflug per Auto zum Hessenpark. Wer sich für das Freilichtmuseum interessiert, mehr darüber findet man im Internet unter www.hessenpark.de. Und wer sich mehr für Bya-ras Verhalten auf unbekanntem Terrain  interessiert, der liest am besten hier weiter. Ich hatte das Gefühl, dass meine sonst so vorlaute kleine Hündin sich unsicher fühlte und daher sehr oft den Blickkontakt mit Frauchen (Das bin ich!) suchte. Hier und da klappte auch schon mal die Rute runter, weil doch alles so wahnsinnig gefährlich zu sein schien. Nichtsdestotrotz hätten wir ganz gerne die Rottweilerhündin angebellt, die sich freundlicherweise auf Distanz hielt. Wir nutzten das Gelände nur als Spazierweg, da man mit Hund die Gebäude nicht betreten darf, und begaben uns auf den großen Rundweg. Pferde? Zum Glück verhielten sie sich ruhig und Bya-ra musste sich nicht aufregen. Anders die Esel, die man schon von weitem hören konnte. Das war der Moment für Bya-ra immer kleiner zu werden und nach Möglichkeit gar nicht dort vorbei zu gehen. Sie ging trotzdem, wenn auch sehr zögerlich, mich als Beschützer zwischen den Eseln und ihr. An dem leider fast ausgetrockneten Weiher legten wir eine kurze Pause ein. Aber Bya-ra war das zu langweilig und wir setzten die Reise ins Unbekannte fort. Einige Hessenparkbesucher, die uns entgegenkamen, ließen wir freundlich an uns vorbei gehen. Ich wollte mit Bya-ra zu den Ziegen, die ich hinter einem Zaun entdeckt hatte, und sie ihr vorstellen, drehte aber ganz schnell wieder ab, als ich eine außerhalb entdeckte. Ich war mir nicht sicher, ob freilaufende Ziege und Bya-ra ein gutes Team ergeben würden. Kurz darauf ein freilaufendes Schaf. Na, das muss aber doch auch nicht sein. Wir näherten uns dem Ausgang, damit auch dem Marktplatz mit all seinen verlockenden kleinen urtümlichen Geschäften und Restaurants. Gerne hätte ich mir ein frisch gebackenes Sauerteigbrot aus dem Steinofen geholt, aber das Schild „Hunde müssen draußen bleiben“ hielt mich davon ab. Noch nie hatte ich Bya-ra irgendwo draußen angebunden und alleine gelassen. Die Gefahr, dass ein fremder Hund sich ihr hätte nähern können, war mir einfach zu groß, da der Marktplatz um diese Zeit recht belebt war. Ich habe keine Ahnung, wie sie in einem solchen Moment reagieren würde. Nachdem alles gut verlaufen war, kam was kommen musste. Am Ausgang passte ich einen Augenblick nicht auf, da ich mich auf eine Informationstafel konzentrierte. Wütendes Gekläff hinter uns auf der anderen Straßenseite und Bya-ra gab prompt die Antwort. Ich glaube, ich darf Bya-ra nicht überfordern, nach einem langen Spaziergang auf unbekanntem Terrain ist für ihre Nerven das Maximum. Es ist einer Trainingsstunde mit voller Konzentration gleichzusetzen. Meine Spiegelreflex-Kamera, die ich im Glauben gute Fotos machen zu können (z.B. Bya-ra vor der Windmühle), mitgenommen hatte, diente im Endeffekt nur als Attrappe und unnötiger Ballast. 

Der November hat nun Einzug gehalten und es regnet, regnet und regnet.

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