Sonntag 13. September 2009 – 14
Uhr – Rodheim Hundeschule DogFidence
Nun war es endlich soweit. Bis
auf D-Wurf-Kind Wanja (Dusty) durfte ich heute meine gezüchteten Exemplare und
deren Entwicklung bewundern.
Neben meiner Milka kamen ihre
Geschwister Sally-Socks, Diego und Minnie – jetzt auch Sally genannt – deshalb
werde ich sie hier jetzt Minni-Sally nennen, damit es keine Verwechslungen
gibt, denn im Gegensatz zur sehr großen Sally-Socks ist Minnie ein kleines
Püppchen. Da hat sich wohl Oma Indra wieder mal durchgesetzt. Nicht zu
vergessen, dass auch die stolze Mama Bya-ra anwesend war, um ihre inzwischen
erwachsenen Kinder zu begutachten. Ich war gespannt wie Bya-ra reagieren würde
und eigentlich rechnete ich damit, dass sie versuchen würde als erstes
klarzustellen wer hier das Sagen hat. Um eventuelles Revierverhalten schon
einmal von vornherein soweit als möglich auszuschließen verlagerte ich das
Treffen in die Hundeschule, obwohl sich Bya-ra und Milka dort eigentlich auch
zu Hause fühlen und auch schon mal den „Platzhirsch“ mimen. Außerdem hatte ich
in meiner Hundetrainerin Jutta eine große Stütze, denn neben Fotografieren und
dem Wunsch mich mit meinen Gästen zu unterhalten wäre es einfach zuviel gewesen
auch noch ständig ein Auge auf meine Kampfhunde zu werfen. Und – was nicht
unwesentlich zu meiner Wahl des Ortes beigetragen hat – dass wir bei schlechtem
Wetter in die Halle hätten flüchten können.
Meine Tochter Melanie und ich
waren schon spät dran, als wir mit Bya-ra und Milka endlich in der Hundeschule
in Rodheim ankamen. (Die Senioren hatten wir zu Hause bei Herrchen gelassen.)
Aber ich hatte mich mal wieder umsonst aufgeregt, denn wir waren zum Glück noch
rechtzeitig, um meiner Hundetrainerin bei den letzten Vorbereitungen
(Kaffeetisch decken) zu helfen. Kurz darauf trafen die ersten Gäste im Hof der
Hundeschule ein. Bya-ra und Milka warteten noch im Auto, als ich Minnie und
ihre Besitzer begrüßte. Nachdem etwas Ruhe eingekehrt war und Minnie sich
beruhigt hatte, holte ich Bya-ra aus dem Auto, um sie vorsichtig an ihrem
Töchterchen schnuppern zu lassen. Würde sie Minnie erkennen? Und dann geschah
etwas für mich unerwartetes. Bya-ra drehte sich freudig und aufgeregt um und
kam zu mir – ich bilde mir ein sie hatte ein Lächeln im Gesicht – und es sah
aus, als wollte sie zu mir sagen: „Frauchen, du glaubst ja gar nicht, wen ich
da eben getroffen habe ...!“ Welch eine Reaktion!
Anschließend wurde Bya-ra aber
wieder ins Auto verfrachtet, denn dort wartete die inzwischen meuternde Milka
in ihrer Box. Es dauerte eine ganze Weile bis ein weiteres Hundekind
eintrudelte, es war Diego. Da die letzte im Bunde, nämlich Sally, sich noch auf
dem Weg befand und irgendwo auf der Autobahn im Gewühl steckte, fuhren wir alle
schon einmal vor zum Hundetrainingsplatz, damit die wilde Bande endlich die
Möglichkeit hatte Gas zu geben.
Am Trainingsplatz angekommen
verbreiteten Milka und Bya-ra erst einmal etwas Stress. Meine Trainerin Jutta
nahm mir Milka ab, worüber ich heilfroh war. Es dauerte eine Weile bis sich
meine Damen beruhigt hatten und wir sie von der Leine lassen konnten. Von
Bya-ra kenne ich, dass sie sich oft erst einmal künstlich aufregt und
aufplustert, aber im Endeffekt eigentlich ganz lieb ist, wenn die erste
Aufregung sich gelegt hat. Nun sind beide Damen zusammen aber um einiges
schwieriger – als eingespieltes Team! Die anderen drei waren verhältnismäßig
friedlich. Sally-Socks, die etwas später nachkam, war anfangs eher schüchtern
und zurückhaltend, genau wie Bya-ra früher als junger Hund, wenn sie irgendwo
fremd war. Diego wirkte zwar zuerst auf mich etwas unsicher, taute aber schnell
auf und fand gleich Gefallen an Schwester Sally-Socks. Minni-Sally - vom
gleichen Kaliber wie Milka von der Fraktion „Randaletruppe“ - ist supersüß,
aber schon eine kleine Hexe. Die beiden jungen Damen haben ihre Gefechte schon
in der Welpenkiste ausgetragen und provozieren ganz gerne. Dabei ist aber keine
der beiden bereit nachzugeben oder sich zu unterwerfen. Es war nur eine Frage
der Zeit, und wie vorauszusehen war, krachte es dann auch und die Fetzen – in
dem Fall die weißen Fellbüschel – flogen! Ich war gerade dabei Fotos von den
beiden zu schießen und habe die Entwicklung so rein zufällig Schritt für
Schritt aufs Bild gebannt. Es war reines Rangordnungsverhalten und das Testen
von Milka, ob sie wohl Minnie besteigen und auf Kreuz legen könnte. Die fand
das aber gar nicht witzig. Kampfmiezen! Zur Strafe wurde Milka danach
vorübergehend auf den Nachbar-Trainingsplatz verbannt, wo sie erst einmal über
ihr Vergehen nachdenken konnte bzw. sich beruhigen sollte. Auch nach dieser
Erholungsphase galt für sie erst einmal Leinenpflicht an der Hand meiner
Trainerin. Und das bedeutete für Milka: Arbeiten! Milka war nun zwar unter
Kontrolle und benahm sich auch recht ordentlich, aber man konnte beobachten,
wie Minnie nicht locker ließ, immer wieder zu ihr hinging. Ja, sie wollte es
wissen! Im Grunde genommen hätten die beiden vermutlich ganz gerne miteinander
gespielt, was an „guten Tagen“ auch funktioniert. Minnie scheint jedoch in
Kürze läufig zu werden und auch bei Milka rechne ich im Oktober spätestens
damit, so dass schon etwas Unruhe in der Luft liegt. Auch hier im Rudel benimmt
sich Milka derzeit wieder etwas heftig. Sie spielt mit viel Gebrummel und bei
ihren Runden, die sie im Garten dreht, attackiert sie im Vorbeirennen ihre
Mutter. Es sind reine Schein-Attacken und Bya-ra kennt ihr Kind und kann zum
Glück damit umgehen. Nur gut, dass sie selbst zur Zeit recht gut gelaunt und
tolerant ist. Mir fällt auch auf, dass Milka recht unkonzentriert ist bei
kleinen Übungen, die sie sonst mit Links meistert. Nachdem sich die die fünf
Hunde ausgetobt und genug gespielt hatten, sah man ihnen an, dass sie so
langsam platt waren. Sie wurden ruhiger und legten öfter Pausen ein. Dies war
für uns das Zeichen, dass wir zu Kaffee und Kuchen zurück zur Hundeschule
aufbrechen konnten, wo in der Halle bereits der gedeckte Tisch auf uns wartete.
Dank Kuchenspenden von Sallys und Diegos Besitzern und dem „Kaffee-Service“ von
Jutta war der Aufwand für mich eher gering. Das Organisieren kühler Getränke
und das Auftauen einer Torte beanspruchten mich nicht gerade über die Maßen. So
hatte ich mehr Zeit mich den „wesentlichen Dingen“ zu widmen. Ich habe
unzählige Fotos gemacht, nur leider fehlte die Sonne, so dass den
Bewegungsbildern die Schärfe fehlt. Trotzdem muss ich mich noch bei „Petrus“
bedanken, der zumindest den Regen solange zurückhielt bis wir abends die Fahrt
nach Hause antraten.
Alles in allem empfand ich das
Treffen als gelungen und hoffe, dass es auch allen anderen genauso gut gefallen
hat und dass wir es im nächsten Jahr wiederholen können. Ich hatte die
Gelegenheit mir ein Urteil über die Entwicklung meines D-Wurfes zu bilden, was
für die weitere Zucht für mich schon sehr entscheidend sein kann.
Bedanken möchte ich mich noch
einmal in erster Linie bei meiner Hundetrainerin, die mir Halle und
Trainingplatz zur Verfügung gestellt hat und ohne deren Hilfe wohl alles
weniger reibungslos abgelaufen wäre, zumal es bei uns zu Hause in Haus und
Garten doch alles etwas weniger geräumig gewesen wäre. |