Warum
immer wieder Dänemark? - Ein bißchen Dänemarkschwärmerei muß sein. Als
wir noch vor Jahren mit Schwimmente, Sonnencreme etc. und zwei kleinen Kindern
alljährlich im sonnigen Süden (möglichst bei 40° im Schatten, darauf legten
wir Wert) unseren Urlaub verbrachten, hielten wir all die Leute, die jedes Jahr
im zweifellos verregneten Norden
Urlaub machten, für bekloppt. Ja, wir haben sie förmlich belächelt. Heute gehören
wir selbst zu diesem Schlag Menschen und können uns nicht mehr vorstellen, noch
einmal einen Strand mit Massen von anderen Badegästen zu teilen. Vorbei sind
(zum Glück) die Zeiten, als wir noch morgens in aller Frühe unser Handtuch am
Swimmingpool ablegten, um uns einen guten Platz zu sichern. Ich will nicht
leugnen, daß ich natürlich auch oft genug an die positiven Seiten des
Mittelmeerklimas zurückdenke. Die Abende in lauer Sommerluft, vielleicht mit
einem Glas Sangria, das Zirpen der Zikaden, das Schnorcheln in kristallklarem
Wasser ... Aber heute zieht es uns nur noch nach Dänemark, genauer gesagt an
die Westküste Jütlands, denn Nordsee muß es sein. Die Nordsee ist rauh. Wenn
der Regen ins Gesicht peitscht und der Wind die Haare zerzaust, dann spürt man
das Leben. Wir war das noch gleich? Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur
schlechte Kleidung! Jeder Hundebesitzer hat bestimmt diese Erfahrung schon oft
genug gemacht. Wir lieben die endlos langen sandigen Strände, die man selbst in
der Hauptsaison fast für sich alleine hat. Gibt es etwas schöneres als ein
Abendspaziergang am Strand, wenn die Sonne rotglühend im Meer versinkt? Oder
vielleicht ein Spaziergang durch die Dünen, ganz alleine, nur Mensch und Hund.
Nirgends kann man die Weite so genießen, so richtig die Seele baumeln lassen
und den Streß vergessen. Es tut gut, wenn die Blicke nicht an der Wand des
Nachbarhauses hängenbleiben, wenn man aus dem Fenster sieht. Sondern sozusagen
„man heute schon sehen kann, wer morgen zum Kaffee kommt“.Und wie oft amüsieren
wir uns, wenn unser Gesar mutig und von sich selbst überzeugt die sich zurückziehenden
Wellen anbellt, um dann mit einem Riesensatz Reißaus zu nehmen, wenn sie wieder
tosend auf ihn zukommen? Und wie gemütlich ist es nach einem langen
Spaziergang, sei es am Strand oder in den Dünenwäldern, in das oft von den
Besitzern liebevoll eingerichtete Ferienhaus zurückzukehren. Bei schlechtem
Wetter freut man sich auf eine Tasse heißen Tee und das lodernde Feuer im Kamin
oder auf die Sauna. Oft genug konnten wir auch schon die Sonne auf der Veranda
genießen. Den Hunden kommt das Klima sehr entgegen. Auch wenn es im Sommer heiß
ist – auch in Dänemark gibt es das! – wird es nie schwül und drückend wie
hier bei uns zu Hause. Und Nässe und Kälte kann unseren Tibetern sowieso
nichts anhaben. Die Hunde drehen förmlich auf, wenn wir endlich endlich wieder
unser Ziel nach langer Fahrt erreichen und den ersten Gang zum Strand machen.
Sie rennen die Dünen rauf und runter, den Strand entlang, froh und glücklich,
wenn nach Möglichkeit die ganze Familie dabei ist und man nun auch Zeit hat,
sich rund um die Uhr mit ihnen zu beschäftigen. Dänemark gilt als sehr kinder-
und hundefreundlich. Man darf Hunde fast überall mitnehmen, in Vergnügungsparks,
Aquarien usw. Eine Ausnahme bilden Museen, was auch durchaus nachvollziehbar
ist. Oft steht sogar am Eingang eine Wasserschüssel für Hunde bereit. Die Dänen
sind immer sehr nett, hilfsbereit und besonders tolerant, was wir sehr an ihnen
schätzen. Und
nun zählen wir schon wieder die Tage bis zum nächsten Kofferpacken.
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