Der Urlaub neigte
sich nun bereits dem Ende entgegen, was für uns bedeutete, dass es
an der Zeit war sich um eventuelle Mitbringsel zu kümmern und eine
Einkaufstour zu planen.
Erste Station war
der „Gamle Købmandsgard“ in Tornby, wo man u.a. leckeren
Kräuterschnaps aus der Region kaufen kann. Außerdem viele
Haushaltsutensilien aus „Omas Zeiten“. Weiter ging es zu „Mygdal Rav“,
eine Bernsteinschleiferei mit einem netten älteren Dänen, den ich
schon aus früheren Urlauben kannte und von dem ich wusste, dass man
von ihm auch viele Informationen über Land und Leute bekommt.
Dementsprechend lange hielten wir uns dort auf - nicht ohne so ganz
nebenbei diversen Bernsteinschmuck zu erwerben. Das Wetter ließ uns
leider an diesem Tag im Stich. Trotzdem brauchten die Hunde ihren
Auslauf und ihre Bewegung. Von Souvenirläden waren sie wenig
begeistert, denn das war gleichbedeutend mit langweiligem Warten im
Auto. Uns zog es noch einmal zur Mündung des Uggerby Å in der
Hoffnung wir würden noch mal das Glück haben eine Robbe zu sichten.
Glück in dem Sinne hatten wir nicht, obwohl wir tatsächlich eine
Robbe fanden – tot - im Sand. Noch am gleichen Abend ging per e-mail
eine weitere Meldung an Nordjyllands Statsskovdistikt in Skagen
raus, die sich übrigens inzwischen für die erste Nachricht bedankt
hatten, auch für die mitgelieferten Fotos.
Ein Erlebnis mit
Bya-ra am Morgen dieses Tages steckte mir noch bis zum Abend in den
Knochen. Ich hatte mit ihr einen Morgenspaziergang zum Strand von
Lønstrup unternommen. Sie war recht lieb und aufmerksam. Wir liefen
den Strand entlang der Steilküste „Lønstrup Klint“ und kamen zur
Treppe. Wir hätten den langen Weg zurück zum Ort gehen können und
von dort zum Ferienhaus. Über diese Treppe dagegen wäre es ein
Katzensprung gewesen. Oben angekommen kann man unser Haus schon sehen. Ich
überlegte. Ich muss dazu sagen, dass ich absolut nicht schwindelfrei
bin und mir schon die zweite Stufe einer Leiter als durchaus
gefährlich erscheinen kann. Ich hatte Herzklopfen bei dem Gedanken
nun diese Leiter nicht nur allein – was für mich schon an
Höchstleistung grenzt – sondern noch dazu mit Hund zu erklimmen, da
ich überhaupt nicht einschätzen konnte, wie Bya-ra die Sache
meistern würde. Ich nahm all meinen nicht vorhandenen Mut zusammen,
atmete tief durch und ließ Bya-ra ohne Leine und auf sich allein
gestellt die ersten Schritte an den unteren Stufen der Treppe
austesten. Prima! Super machte sie das, meine Maus. Stufe für Stufe
und Schritt für Schritt. Ganz brav. Ich freute mich total und war in
diesem Moment in dem Glauben auf diese Art kämen wir locker und ohne
Schwierigkeiten nach oben. Auf halber Strecke gab es sogar ein
Podest und eine Bank zum Verschnaufen. Aber ich hatte wider Erwarten
gar keine Probleme mit schweren Beinen und kam auch nicht außer
Puste. Dafür fuhr mir der Schreck die Glieder, als Bya-ra plötzlich
der Übermut packte und sie meinte, sie müsste mehrere Stufen auf
einmal im Galopp nehmen. Bei dieser Aktion geriet sie zwischen die
Stufen und befand sich am steilen bröckligen Hang. Als sie versuchte
zu mir zurückzugelangen blieb sie zwischen den Stufen stecken, so
dass sie den Rückzug antreten musste. Ich ließ sie neben der Treppe
den Hang hinaufturnen. Am Podest konnte sie unter dem Geländer
wieder zu mir stoßen. Zum Glück war es an dieser Stelle noch nicht
sehr steil. Aber das Schlimmste hatten wir noch vor uns, denn ganz
oben war ein Überhang und die Möglichkeit neben der Treppe
hochzukraxeln nicht mehr gegeben und außerdem nicht ungefährlich, da
man hier auch einen Erdrutsch auslösen kann. Bya-ra machte es mir
nicht gerade leicht, denn in schwindelnder Höhe von schätzungsweise
ca. 30 m oder mehr blieb mein Hund stehen und setzte keine Pfote
mehr vor die andere. Mit gutem Zureden und möglichst ohne einen
Blick in die Tiefe zu werfen gelang es mir mit Bya-ra irgendwie oben
auf der Klippe anzukommen. Aber meinen Adrenalinschub für diesen Tag
hatte ich und war erst einmal bedient.
KEINE Fotos!!!
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